Jeder König braucht eine Königin an seiner Seite. So war es schon in den Königreichen des Mittelalters und so blieb es auch bis heute, im Serpentkönigreich in unserem beschaulichen Riverdale. Doch wen wählt der junge Schlangenkönig, um an seiner Sei...
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Laute italienische Opernmusik mit einem tiefen Sopranisten drang durch die weitläufigen und edel eingerichteten Räume des Pembrooke als Veronica Lodge, ihre schwarze Gucci-Handtasche mit den silbern, glänzenden Taschenketten baumelnd von ihrem Handgelenk, die Louis-Vuitton-Pumps klappernd auf den hellen Marmorböden, durch ihre Penthousewohnung stöckelte. Sie hatte pure Erleichterung gespürt, als sie vom Sunnyside Trailer Park in ihrer Limousine nach Hause gefahren war. Das Ganze gepaart mit dem überwältigenden Gefühl, etwas richtig gemacht zu haben. In ihrer Vorstellung hatte sie nicht nur den Serpents geholfen, mit ihrem Tipp über den geplanten Verrat, sondern in erster Linie auch ihrer neugewonnenen Freundin Betty, sowie dem nächsten Serpentking Jughead. Das war es, was sie tun wollte. Menschen helfen, egal, auf welcher Weise, alles, nur nicht in die Fußstapfen ihres kriminellen Familienbusiness treten.
Mit ihren leicht gewellten schwarzen Haaren, die in der tieferliegenden Wintersonne, die durch die hohen Fenster schien, glänzten, durchquerte sie den geräumigen Vorraum, das weit laufende Wohnzimmer und ging in den Flur, der zu ihrem eigenen Reich führte. In Gedanken war sie schon dabei, sich ein Wochenende im Wellnessbereich des 'Chez Marie' zu planen. Nach diesem ganzen Hin und Her und diesen furchtbar ermüdenden Intrigen hatte sie das bitternötig. Vielleicht würde sie sogar Betty und Polly fragen, ob die beiden mitkommen möchten. Die zwei Cooper Schwestern bräuchten ein wenig Erholung und Entspannung sicher auch dringend. Ein bisschen locker lassen, zu relaxen und für eine kurze Zeit in der Dampfsauna einfach an nichts denken.
Völlig in Gedanken vertieft, ging sie weiter durch den Flur mit den modernen Kunstwerken an den Wänden, die ihr Daddy aus Italien hatte einfliegen lassen, nach dem letzten Sommerurlaub. Bis die Musik plötzlich verstummte und Veronica, vielleicht war es Intuition, blieb ruckartig stehen. Das Klappern ihrer Absätze erstarb und sie reckte den Hals, mit der schimmernden Perlenkette, die sie zu ihrem Markenzeichen machte, ein wenig weiter den Flur hinunter. Die schwere Bürotür ihres Daddys war nicht geschlossen, was nicht unüblich war. Hier, in dem Penthouse, ließ er oftmals die übereifrige Vorsicht und seine manchmal schon krankhaft anmutende Paranoia fallen und missachtete die Regeln der Bösewichte, ihre Bürotür immer geschlossen zu halten, um ihre geheimen Machenschaften und Pläne nicht nach außen dringen zu lassen. Hiram Lodge vertraute seiner Ehefrau Hermoine zu großen Stücken genauso wie seiner Tochter, wobei sich bei Veronica sein Vertrauen immer wieder ein wenig zurückzog. Sie war einfach anders.
Er war alles andere als unaufmerksam und ahnte, dass Veronica seinen Geschäftssinn, aber nicht seinen verschobenen Gerechtigkeitssinn sowie seine zweifelhaften Methoden, um seine hinterlistigen und eigennützigen Pläne umzusetzen, teilte. Somit war er zwar erfreut darüber, wenn sie sich in das Familiengeschäft einbringen wollte, aber er beobachtete sie mit Argusaugen. Doch wie es schien, war seine Beobachtungsgabe mit der Zeit schwächer geworden. Er hatte locker gelassen. Zu seinem Missfallen, wie er bald schon bemerken sollte. „Sie hat es mit eigenen Augen gesehen, Hiram. Deine Tochter hat die Serpents informiert, über unsere Pläne und vor allem über meine Angelegenheiten darin. Was hast du zu ihrer Verteidigung zu sagen?", hörte Veronica die leise, aber durchaus einschüchternde, bekannte Stimme von Clifford Blossom. Ganz langsam streifte sie ihre Pumps ab, ließ sie sachte auf den, durch die Bodenheizung gewärmten Fußboden nieder und stand mit nackten Füßen abwartend im Flur. Die Stimme ihres Vaters, tief und kalt, erhob sich. „Das ist unmöglich. Das ..." Er verstummte für einige Sekunden bevor er ansetzte und weitersprach, dieses Mal war seine Stimme noch kälter, beinahe schneidend. „Du bist dir ganz sicher?" Ein verachtendes Schnauben erklang. „Oh ja, das bin ich. Meine ... Tochter denkt nun, sie hätte ihre Aufgabe erfüllt, hätte ihr Bestes getan, was offensichtlich nicht der Fall ist, aber viel schlimmer: Die Schlangen haben eine Lösung, Hiram. Eine, in der wir und unsere Investitionen, sowie die daraus resultierenden Gewinne auf unseren Seiten, nicht bedacht sind. Sie wollen sich absondern. Ehrliche Arbeit verrichten. Damit verlieren wir nicht nur folgsame Arbeitskräfte, sondern auch den Großteil der Insassen in unserer neuen Besserungsanstalt." Veronica tippelte so leise, wie es ihr nur möglich war, eng an die Wand gedrückt, in Richtung der angelehnten Bürotür. Ihr Herz klopfte so laut, dass sie Angst hatte, die beiden Männer hinter der schweren Holztür könnten es hören. Jede Faser ihres Körpers war bis zum Zerreißen angespannt. Dieses Gespräch ließ ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen und sie ahnte, dass die Offenbarung ihres Verrates schwerwiegende Konsequenzen mit sich ziehen würde. Für sie.