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Es schien fast so, als würden alle Jugendlichen der Stadt hier auf dem beeindruckenden Anwesen versammelt sein. Überall wimmelte es von Teenies mit gefüllten roten Bechern voller Bier und lauter Musik, die diese überdimensionale Party begleitete. Betty war seit einer halben Stunde hier und wusste schon jetzt, dass sie kein Fan von solchen monströsen Veranstaltungen war. Während Polly, die an Sweet Pea zu kleben schien, sich pudelwohl fühlte, kroch in ihr eher Unbehagen hoch. Es war so ein typisches Gefühl, dass man hatte, bevor etwas Unerwartetes oder Schlimmes passierte.
Wahrscheinlich kratzen Cheryl und ich uns heute noch die Augen aus ... , dachte sie und ihre Laune sank weiter nach unten. Auf dieses rote Biest hatte sie so gar keine Lust.Die selbsternannte Königin der High Society Riverdales stöckelte in einem engen blutroten Abendkleid mit Spitzeneinsatz am Dekolleté, die große, geschwungene Eingangstreppe hinab und ließ ihre haselnussbraunen Augen über die Menge an Partygästen schweifen. Ihre Partys waren immer sehr ausgelassen und wild. Genau wie sie selbst.
Sie vereinte die klassische Eleganz ihrer noblen Herkunft mit dem rauen, derben Lebensstil der Southside, welcher sie eindeutig mehr zu verdanken hatte, als man erahnen konnte.
Unter ihren dichten, langen, schwarzen Wimpern blickte sie zur doppelflügeligen Eingangstür und erkannte sofort die Gruppe aus Serpents, die sich durch den Eingangsbereich schlängelte. Niemand geringer als Jughead Jones führte die kleine Bande an.
Jughead Jones, der Junge, der ihr mehr geholfen hatte, als auch nur ein einziger dieser Kretins sich überhaupt vorstellen konnte. Die Geister der Vergangenheit ließen sie ausgerechnet heute nicht los. Ihre Gedanken schweiften ab, in eine Zeit, lange bevor sie die berühmt, berüchtigte und gefürchtete Cheryl Blossom geworden war.
In eine Zeit, in der sie einfach nur ein kleines, verunsichertes Mädchen war, dass es zuhause kaum mehr aushielt...Vor 7 Jahren...
Ihre roten langen Zöpfe wirbelten wild umher, als sie durch den Wald lief. Die weißen Schühchen mit den Riemchen waren schon voller Dreck und ihr weißes Baumwollkleid mit der roten Schleife zierte ebenfalls einige große braune Dreckflecken. Sie rannte, so schnell es ihre kurzen Beinchen zuließen, wollte weit weg von dem großen, dunklen und einschüchternden Haus. Aber vor allem wollte sie weg, weg von ihrem bösartigen Vater und ihrer kalten Mutter. Der Einzige, der ihr in diesem eiskalten Haus, das sie ihr Zuhause nannte, ein wenig Wärme schenkte, war Jason, doch der war nicht da.
Er durfte natürlich in das Sommercamp der Pfadfinder. Sie nicht. Warum auch, sie war nur ein unwichtiges Mädchen, sollte lieber lernen, damit sie nicht wieder so ein schlechtes Zeugnis mit nach Hause brachte und damit ihren Vater vor seinen Geschäftspartnern beschämte.
„Wie kann man bloß so furchtbar dumm sein wie du? Verrate mir das mal? Du dummes, dummes, nichtsnutziges Ding!" Diese Worte hatte er ihr den ganzen Sommer über jeden Tag an den Kopf geworfen. Diese und noch andere, weitaus schlimmere Dinge. Und ihre Mutter, mit einem Herz aus Stein, hatte gelacht. Wäre doch nur Jason hier, dann würde sie jemanden haben, bei dem sie sich ausweinen konnte, der sie tröstete und ihr versicherte, dass sie nicht dumm und unwichtig war. Aber sie hatte niemanden.
Immer weiter und weiter lief sie durch die Baumreihen des Waldes, wusste gar nicht mehr, wo sie eigentlich nun war. Sie hoffte nur, dass es weit genug weg war. Die Sonne stand schon tiefer am Horizont und es wurde ein wenig kühler, als sie in den Schatten der großen Baumwipfel endlich zum Stillstand kam. Ihre Atmung ging schnell und hastig und ihre Lungen brannten, genauso wie ihre Seite ein unangenehmes Stechen von sich gab. Konzentriert darauf den Schmerz wegzuatmen, hörte sie den kleinen Jungen nicht, der mit einer Steinschleuder gegen jeden Baum schoss, der ihm in den Weg kam. Immer wieder erklang ein Knall, wenn einer der Steine gegen die harten Rinden der Bäume traf.
„Was machst du denn hier?" Seine Stimme erschreckte sie und kurz quietschte sie auf. In einem der Bäume flatterte ein Vogel, aufgescheucht durch ihren Schrei, durch das Blätterdach nach oben in den Himmel.
„Ich...ich...", stotterte Cheryl und wischte sich hastig über die zarten Wangen, er sollte nicht sehen, dass sie geweint hatte. Dann würde er sie bloß auslachen, so wie ihr Vater und ihre Mutter es immer taten. Doch der Junge merkte sofort, dass etwas gar nicht stimme mit dem kleinen rothaarigen Mädchen vor ihm.
„Ich bin Jughead. Möchtest du vielleicht mit zu meinem Zelt und was trinken? Du hast sicher Durst?", fragte er zaghaft und deutete über seine Schulter. Erst jetzt sah sie durch die Baumreihen einige Zelte auf dem moosbedeckten Untergrund des Waldes. Er hatte recht, ihr Hals war ganz kratzig und sie sehnte sich nach einem Schluck Wasser. Schüchtern nickte sie und der Junge mit dem seltsamen Namen lächelte ihr leicht zu.
„Na dann, komm mit!" Seine Hand, die ziemlich schmutzig war, da er ständig die dreckigen Steine vom Boden aufhob, recket sich ihr entgegen und Cheryl zögerte kurz, ergriff sie dann aber und ging mit ihm zurück zu den Zelten.
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Every Rose has its Thorn *Bughead FF*
Fiksi PenggemarJeder König braucht eine Königin an seiner Seite. So war es schon in den Königreichen des Mittelalters und so blieb es auch bis heute, im Serpentkönigreich in unserem beschaulichen Riverdale. Doch wen wählt der junge Schlangenkönig, um an seiner Sei...