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Betty, Polly und die drei jungen Southside Serpents saßen am Sweetwater River, mit den Füßen im feuchten Sand und genossen die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Es war ein heißer, schwüler Sommer in diesem Jahr, schon fast zu heiß, jedenfalls für Sweet Peas Geschmack.
„Verfluchte Hitze...", murrte er und zog sich kurzerhand sein Shirt über den Kopf, warf es nach hinten in den Sand und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Die anderen, Toni und Fangs, bemerkten es nicht, da sie zu vertieft darin waren, Bettys Outfit für die nächste große Party zu planen, aber Betty registrierte Pollys Blick, den sie Sweet Pea zuwarf.
Ach du scheiße!
„Also, was ich so gehört habe, als ich letztens in der Bar war, wird das kommende Event nicht ohne sein. Ich glaube sie haben geplant es, beim Race zu veranstalten", erklärte Toni mit zusammengezogenen Augenbrauen gerade Fangs. Sie wusste nicht recht, was sie davon halten sollte, um ehrlich zu sein. „Wirklich? Das Risiko geht FP ein?", kam leicht entrüstet aus Fangs Richtung. Die hübsche Pinkhaarige, die heute im kurzen violetten Sommerkleid vor ihnen saß, nickte.
„Das ist eine Prüfung, ganz klar", warf Sweet Pea ein und öffnete seine Augen einen Moment, um den anderen einen genervten Blick zuzuwerfen. Er konnte es nicht fassen, dass die beiden sich so dämlich stellten. Als er sah, dass sie wieder einmal kein Wort von dem versanden, was er ihnen eröffnet hatte, richtete sich der große Junge auf und setzte sich im Schneidersitz hin.
„Mann, schaltet mal eure Birne ein. Zu dem Rennen trauen sich bestimmt die Hälfte von den Weibern nicht hin, vor allem die, mit ordentlicher Kohle unterm Arsch. Die dürfen ja nicht in Zusammenhang mit uns gebracht werden und der Boss will die sicher loshaben", erklärte er, als wäre es das Einfachste auf der Welt.
„Warum machen sie dann überhaupt mit? Ich meine, wenn sie eigentlich nichts übrig haben für die Southside Serpents?", fragte Betty voll Naivität nach, was ihr ein erneutes Augenrollen des großen Serpents einbrachte.
„Connections, kleine Northside, es geht bloß um Connections. So lief es schon immer ab. Die Reichen scheffeln das Geld und wir Kleinen helfen ihnen dabei, um ein Stück des Kuchens abzubekommen!" Welcher Kuchen das war, konnte auch Sweet Pea ihr nicht erklären. Jughead hielt das, was er wusste über die Geschäfte seines Dads, für nicht passend als Gesprächsthema bei den Treffen mit seinen Freunden und sie hakten nicht weiter nach. Er war generell eher der Typ Mensch, der die Dinge lieber mit sich alleine ausmachte, grübelnd und nachdenklich vor sich hin sinnierte und erst, wenn es gar nicht mehr ging, kam er bei seinen Vertrauten an und bat um Hilfe. Das war allerdings eine Seltenheit.
Betty runzelte die Stirn und notierte sich gedanklich, ein wenig mehr über die Geschäfte und die Geschäftsbeziehungen der Southside Serpents herauszufinden. Sie war immer schon wissbegierig und interessiert gewesen und da es nun zum Teil auch sie betraf, wollte sie wissen, was eigentlich wirklich Sache war.„Und was ist ein Race?", schoss ihr die nächste Frage unbedacht über die Lippen. Nun mussten auch die anderen drei leicht kichern. Bettys natürliche Ahnungslosigkeit war zu witzig. „Schwesterchen, streng mal dein kluges Köpfchen an. Race. Serpents. Klingelt da nichts? Du müsstest doch Bescheid wissen, immerhin ist der Sohn des Sheriffs einer deiner Freunde!", plauderte Polly aus. Die Gesichter der drei anderen wandten sich ruckartig zu dem blonden Pferdeschwanz in ihrer Mitte.
„Du bist mit dem Sohn von Keller befreundet?", erklang auch schon die tiefe Stimme Sweet Peas und er wirkte ganz und gar nicht begeistert.
Drei erschrocken wirkende Augenpaare waren auf sie gerichtet. Ein wenig schüchtern nickte Betty. Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. Kevin Keller war ein netter Junge, mit dem sie einige Male schon zusammen gelernt hatte, und er war manchmal dabei, wenn sie mit ein paar aus ihrer Klasse mitzog, um ins Vibe zu gehen. Meistens allerdings tat sie das nur, weil Archie sie dazu überredete. Und mit Kevin hatte er eine gute Unterstützung gefunden, um Betty aus ihrem Schneckenhaus zu locken. Die beiden fanden, sie sollte ein wenig sozialer werden und nicht nur ständig ihre Nase in Bücher stecken. Ganz zu ihrem Leidwesen. „Mann, das wird ja immer noch schräger...", merkte Sweet Pea an und schnaubte verächtlich. Mit Bullen konnte er so gar nichts anfangen. Wahrscheinlich aufgrund der ständig schlechten Erfahrungen, die er mit ihnen in Verbindung brachte. Toni war die Erste, die sich wieder fing und Betty kurz auf ihren Oberschenkel klopfte.
„Das wird doch kein Problem, nicht wahr?" Natürlich nicht, oder?, schoss es Betty durch den Kopf. Wie sie Kevin kannte, hatte er sofort bemerkt, dass Archie und sie einen Streit haben mussten, denn normalerweise waren sie und ihr bester Freund unzertrennlich. Somit war sie sich sicher, dass Kevin ihn ausgequetscht hatte wie eine Zitrone, damit er die neuesten News über Betty Cooper ergattern konnte. „Kevin hat mit dem nichts zu tun", versuchte sie leise bestimmend durchzukommen.
„Das hoffe ich, Cooper!" Es war das erste Mal, dass Sweet Pea sie mit etwas anderem als „Northside" angesprochen hatte, und Betty gefiel das nicht gerade besser. Das Gespräch verlief nach diesen Erkenntnissen ein wenig holprig.
Fangs und Sweet Pea hielten sich mit Informationen zu dem Race völlig zurück, was Betty ja im Grunde verstehen konnte. Toni schwärmte ihr nur von massenhaften Outfitkreationen vor und Betty nickte bloß zustimmend. Und Polly schien nun dauerhaft Sweet Pea anzuhimmeln, was Betty nur noch befremdlicher fand.🎀
Der Nachmittag zog in den Abend über und Polly erinnerte Betty daran, dass es besser wäre, nach Hause zu gehen, bevor ihre Eltern aufkreuzten. Die beiden hatten zwar in der Redaktion oft lange Nächte, aber seit sie Betty mit dem berühmt, berüchtigten Jughead Jones erwischt hatten, kamen sie oft unerwartet früh nach Hause, nur um Betty zu kontrollieren. Die letzten Wochen lief es zumindest sehr häufig so ab.
„Wir hören uns, Betty. Jetzt kann ich dich ja anrufen!", zwinkerte ihr Toni zu und die beiden Cooper Geschwister verließen die Sandbank des Sweetwater Rivers. Mit einem mulmigen Gefühl spazierte Betty mit Polly durch Riverdales Straßen. Nicht etwa, weil sie sich nicht sicher fühlte, sondern weil Betty ihrer Schwester immer noch nicht ganz traute. Sie blickte nicht durch, warum Polly ihr plötzlich helfen wollte.Und warum sie auf einmal ein Teil davon sein wollte? Sonst interessierte sie sich doch auch nicht für Betty. Stumm gingen sie nebeneinander auf dem Gehsteig her, bis Betty es nicht mehr aushielt. Diese Ungewissheit war einfach zu viel für sie heute.
„Warum tust du das?", schoss sie kurzerhand mitten auf dem Gehweg heraus.
„Was meinst du?", erwiderte Polly und stellte sich bewusst dumm.
„Warum hast du mir heute geholfen? Wolltest sogar mitkommen?"
Ruckartig blieb Betty stehen und drehte sich zu ihrer großen Schwester um. Diese sah sie ausdruckslos an und sagte, ohne mit der Wimper zu zucken, „Weil du dann endlich nicht mehr so verflucht langweilig und perfekt bist!"
Verwirrt starrte Betty sie an. Die Sonne ging langsam unter und tauchte ihre Schwester vor ihr in ein sanftes, oranges Licht.„Wie bitte?", empörte sich Betty ein wenig. Ihr war noch nicht ganz klar, in welche Richtung sich dieses Gespräch entwickeln würde.
„Du bist eine Einserschülerin, betätigst dich ehrenamtlich in allerhand Clubs der Schule und ... du bist ... du bist ... ständig wird mir vorgehalten, wie perfekt Elizabeth Cooper ist. Hat die besten Noten, ist überall gern gesehen und hat natürlich nur die Schule im Kopf. Ich höre das ständig von Mom und Dad."
Sie verstellte ihre Stimme und klang so wie eine schlechte Kopie von Alice Cooper.
„Sei doch auch mal so fleißig, Polly. Sieh nur, wie sauber und akkurat Elizabeth ihre Arbeit macht. Elizabeth hat keine Jungs im Kopf, sie ist fokussiert!"
Betty schluckte schwer. Jetzt, wo Polly es sagte, wurde ihr bewusst, wie oft solche Meldungen die Lippen ihrer Mutter verließen.
„Es ist ermüdend, Betty. Einfach ermüdend", endete Polly und seufzte tief. Ohne auf die vorbeigehenden Passanten zu achten, nahm Betty die Hände ihrer Schwester in ihre.
„Es tut mir leid. Daran habe ich nie gedacht. Glaubst du, ich will so sein? Denkst du nicht, ich würde gern auch mal etwas anderes machen, als immer nur Moms perfekte Marionette zu sein? Das ist furchtbar anstrengend und ... das bin nicht ich, Polly!"Noch nie zuvor hatten die beiden Schwestern solch ehrliche Worte gewechselt wie in diesen fünf Minuten, mitten auf den Straßen Riverdales. Ihre Eltern hatten die Mädchen ab einem gewissen Alter angefangen zu vergleichen. Was die Eine gut machte, wurde der Andern vorgehalten und umgekehrt. Es war eine zermürbende Angelegenheit und pädagogisch absolut falsch. Anstatt die Mädchen in ihren Talenten zu fördern, die jede von ihnen zweifellos hatte, wurde Perfektion vom Feinsten erwartet. Betty konnte sich besser unterordnen und folgte den Anweisungen ihrer Mutter, ohne zu hinterfragen, bis jetzt. Polly jedoch, wurde schnell bewusst, dass sie die Vorstellungen und Erwartungen ihrer Mutter nicht erfüllen konnte und auch gar nicht wollte. Somit wurde von Hal und Alice Cooper ein ständiger Wettkampf zwischen den beiden geschürt, der dadurch ihre geschwisterliche Beziehung stark beeinträchtigte. Die Schwestern, die im Kleinkindalter so gerne miteinander gespielt hatten, entfernten sich immer weiter voneinander. Doch das heutige Gespräch hatte gezeigt, dass massive Missverständnisse auf beiden Seiten vorlagen.
Die Worte, die Polly nun endlich einmal aus dem Mund ihrer Schwester hörte, entlockten ihr ein sanftmütiges Lächeln.„Dann sollten wir damit aufhören, Mom und Dads Erwartungen erfüllen zu wollen, wenn es nicht unsere Eigenen sind, was meinst du? Nobody's perfect, oder?" Grinsend nickte Betty ihr zu und intuitiv nahm sie Polly in die Arme. „Ich bin alles andere als perfekt, Polly. Und weißt du was, das muss ich auch nicht sein. Das müssen wir beide nicht sein!"
Bestärkt über ihre offenen Worte, gingen sie mit einer Last weniger auf ihren Seelen nach Hause.
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Every Rose has its Thorn *Bughead FF*
FanfictionJeder König braucht eine Königin an seiner Seite. So war es schon in den Königreichen des Mittelalters und so blieb es auch bis heute, im Serpentkönigreich in unserem beschaulichen Riverdale. Doch wen wählt der junge Schlangenkönig, um an seiner Sei...