Jeder König braucht eine Königin an seiner Seite. So war es schon in den Königreichen des Mittelalters und so blieb es auch bis heute, im Serpentkönigreich in unserem beschaulichen Riverdale. Doch wen wählt der junge Schlangenkönig, um an seiner Sei...
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Die altbekannte Bikerbar der Kleinstadt Riverdale, das Whyte Wyrm, war gut besucht an diesem besonderen Tag. Bei weitem mehr als sonst. Nicht nur die berühmt berüchtigten Biker der Southside Serpents waren vor Ort, es wimmelte auch nur so von jungen Mädchen und Kerlen, die allsamt neugierig auf das heutige Spektakel ihre Köpfe reckten. Die schwere, dunkle Holztür war einladend geöffnet, bereit jeden Schaulustigen und gespannten Gast zu dieser Feierlichkeit willkommen zu heißen. Und das waren eine ganze Menge. Sie strömten durch den Eingang der Bar, begleitet von lautem Geschnatter und den röhrenden Motoren der Bikes.
„Dann mal los", motivierte sich eine attraktive Blondine selbst, die in diesem Moment mit ihren beigen und mit goldenen Nieten besetzten Pumps über den Asphalt des Parkplatzes stöckelte. Sie versuchte, sich so aufrecht wie möglich haltend, den mit Rissen versehenen Boden zu überqueren und achtete penibel darauf in keinem Spalt stecken zu bleiben. Ihre Umgebung nahm sie vor lauter Konzentration gar nicht wahr. Wie aus dem Nichts tauchte eine dunkelhaarige Schönheit neben ihr auf und stupste sie leicht mit ihrer Schulter an. Ihre haselnussbraunen Augen scannten das Outfit der Blondine ab und ein anerkennendes Nicken folgte. „Du siehst ziemlich heiß aus", merkte sie an und ihr Blick musterte ausgiebig den engen schwarzen Lederrock und die hellbeige Seidenbluse mit tiefem Ausschnitt, den ihr Gegenüber anhatte. Sie selbst trug ein kurzes silbernes Glitzerkleid mit Fransen am Saum. Elegant aber sexy, genau das passende für den heutigen Abend. „Er wird kaum seine Augen von dir lassen können, B", setzte die dunkelhaarige hinterher. Mit einem Lächeln wandte sich das blonde Mädchen ihr zu. Es bedeutete ihr eine Menge, dass ihre Freundin sie so aufbaute, gerade heute. Das nahm ihr ein wenig die seit Tagen vorhandene Nervosität. In ihrem Fall war sowas notwendig. Auch die letzten Wochen waren geprägt von ständiger Unruhe und müsste sie alleine durch dieses Ereignis, wäre sie ganz bestimmt schon ein nervliches Wrack. Freunde waren wichtig – in jeder Lebenslage.
Die massive Eingangstür des Whyte Wyrms kam immer näher, als die beiden dicht hinter sich ein missbilligendes Schnauben vernahmen. Aus der Dunkelheit trat eine große Rothaarige heraus und sah die zwei Mädchen vor sich mit einem Blick an, der pure Verachtung ausstrahlte. Eine näselnde Stimme kam aus ihren, mit knallrotem Lippenstift verzierten Lippen. Diese verzogen sich zu einer hämischen Fratze beim Sprechen. „Er mag vielleicht von deinem Aussehen geblendet sein, aber wenn es darauf ankommt, eine passende Königin an seiner Seite zu wählen, wird er wissen, wer dem wirklich gewachsen ist, Schätzchen. Und das bist bestimmt nicht du!" Die beiden anderen tauschten einen genervten Blick aus, ehe die Blondine mit aufgesetzt freundlichem Gesichtsausdruck erwiderte, „Möge die Bessere gewinnen, Cheryl", und sich wieder der Tür vor ihr zuwandte. „Das werde ich bestimmt, Betty!", rief ihr die rote Ausgeburt der Hölle hinterher und warf ihre langen lockigen Haare über ihre nackte Schulter. Natürlich hatte auch sie sich in Schale geschmissen und glänzte in einem dunkelroten, engen, schulterfreien Samtkleid. Mit ihren monströsen hochhackigen Schuhen stakste sie von dannen. Ihr Werk war fürs Erste vollbracht und sie hatte ein wenig von ihrem brennenden Gift versprüht.
