Am Fuße des Kraters brach der Moab zusammen. Aus seiner Seite ragten immer noch die spitzen Äste, die er abgefangen hatte, um Cyriana zu schützen. Tränen liefen ihr über das Gesicht, als das sterbende Tier ihr einen letzten Blick voller Schmerz und ... Dankbarkeit zuwarf.Sie hatten so viel gemeinsam erlebt und durchgemacht. Es zerriss ihr das Herz.
Sie drückte den riesigen Kopf der großen Drachenschlange ein letztes Mal. Wieder war ein Freund einstiger Tage gegangen. Weitere Tränen stahlen sich in ihr Gesicht und sie wischte sie verstohlen weg.
Der Körper des Moabs erschlaffte.
Aratica öffnete die Augenlider und sah sich irritiert um. Sie benötigte einige Sekunden, um sich zu orientieren. Mit einem entschlossenen Ruck zog sie sich den Dolch aus dem Oberschenkel. Cyriana konnte mit den Augen kaum folgen. Im nächsten Augenblick war die geweihte Waffe irgendwo unter dem schwarzen Gewand der Nichte des Königs verschwunden.
Da die Oberschenkelwunde nun stark zu bluten begann, riss Cyriana Stoffbahnen aus ihrem Rock und umwickelte notdürftig das Bein der jungen Adeligen. Aratica beobachtete sie aus unergründlichen Augen.
»Ihr habt dieses Reptil einfach so zerfetzt.« »Es wollte euch fressen. Das konnte ich nicht zulassen.«»Ihr kennt mich doch gar nicht.«
Cyriana zog den Verband fest an und knotete die beiden Enden zusammen. Sollte sie der Assassine sagen, dass sie bis zum Grund ihrer Seele geblickt hatte? In der gnadenlosen Meuchelmörderin steckte zwischen all dem Irrsinn ein kleines Kind voller Schuld und Verzweiflung. Es wartete darauf, auszubrechen, das bisherige Leben hinter sich zu lassen ... Nein, Aratica täuschte sich, denn mit Schuld, Leid und Tod kannte sie sich sehr gut aus. Die Assassine war ihr ähnlicher, als sie ahnte.
Automatisch griff sie an ihren Hals und betastete die beiden Halsketten. Immer, wenn sie sie berührte, wusste sie, dass ihre Schwester bei ihr war, sie beobachtete und ihr Mut gab. Ihre Hand umfasste den roten Edelstein. Der Lebensfunke ihrer ermordeten Schwester pulsierte sanft, gab ihr Kraft.
Hatte Aratica auch etwas von ihr erspürt? Sie blickten sich an. Die Assassine zuckte mit keiner Wimper ... und dennoch ... in ihren Augen loderte ein argwöhnisches Funkeln.
Ja, sie hat etwas bemerkt, durchzuckte es sie besorgt. Hat sie mich durchschaut? Doch dann beruhigte sie sich wieder. Die Assassine hatte sie nie anders angesehen. Sie musste ihre Paranoia endlich in den Griff bekommen.
Aus dem Wald erklang lautes Geheul. Cyriana schluckte. Es blieb keine Zeit. »Wir müssen weiter.« Ihr Blick fiel auf Zurolon. Er kannte den Moab nicht, aber sie waren vom gleichen Blut. Auch die kleine Drachenschlange trauerte.
Glücklicherweise erwies sich Aratica als Leichtgewicht. Sie half ihr vom Rücken des leblosen Moabs herunter, nahm ihre Hand, zögerte kurz und legte sie sich dann über ihre Schulter. Gemeinsam stolperten sie über das gelbliche Blumenfeld den steilen Abhang hinauf. Die Blüten erwachten, wogten unentschlossen, wichen ihren Tritten aus.
»Wo ist die Bluthexe?«, fragte Aratica und blickte zurück zum Waldrand.
Cyriana blieb keuchend stehen und drehte sich um. Sie wusste nicht, ob Yenraven ihnen folgte. Aber alles andere hätte sie sehr überrascht. Eine erneute Konfrontation würde sie aber nicht überstehen. Unter ihren Armschienen tobte ein Feuer, einem Glutofen gleich und auch tief in ihr drin gärte eine riesige klaffende Wunde. Nein, auf ihre Hexenkräfte konnte sie nicht zugreifen.Es war ohnehin ein Wunder, dass es ihr gelungen war, den Dämpfungsbann der Artefaktschmiede zu überwinden. Das galt als unmöglich.
»Sie wird kommen. Wir müssen weiter.«Zurolon hatte sich gefangen und glitt an ihr vorbei. Er hatte auf dem Kraterrand gelb gekleidete Gestalten wahrgenommen und stürzte ihnen entgegen. Cyriana sah, dass die Männer Bögen und Speere hielten. Sie sahen ihren kleinen Freund und deuteten auf ihn. Rufe erschallten.Es wurde immer steiler. Ein ums andere Mal drohten sie auszurutschen und den Hang wieder hinabzustürzen. Aratica zückte ihren geweihten Dolch und stieß ihn in den Boden. Sie zogen sich mühsam ein Stück höher.
Auf dem Kraterrand hörte Cyriana Zurolon sich mit jemandem unterhalten. Es war ein durchaus vernehmbarer Wortwechsel, in dem der Tonfall immer lauter wurde. Aus dem Wald trat eine lodernde Gestalt, begleitet von einer jungen Frau mit feuerrotem Haar. Die Hexe deutete den Hang hinauf, auf Cyriana und Aratica, woraufhin sich der Feuerelementar sofort in Bewegung setzte.
Doch kaum hatte die flammende Kreatur einen Fuß auf das gelbe Blumenbeet des Kraterhangs gesetzt, als sie auch schon verwirrt stehen blieb. Die Flammen begannen zu erlöschen. Erschrocken taumelte der Elementar zurück.
Durch den Pflanzenteppich ging ein Beben. Wie aus dem Nichts bildeten sich unzählige neue Blüten, verdichteten sich an den Stellen, die die Kreatur betreten hatte.
Die Bluthexe gab nicht auf. Sie befahl die lodernde Naturgewalt zu sich. Kaum stand der Elementar neben ihr, kehrte das Feuer in ihm zurück, wurde immer greller. Als die Gestalt glutrot leuchtete, schickte Yenraven sie wieder auf den Hang zu. Doch bereits nach den ersten Schritten auf dem Blütenteppich schwächte sich die Glut ab, die Flammen erstickten, der Feuerelementar verblasste, schwankte.
Er konnte den Hang nicht betreten, torkelte zurück. Die verbrannten Stellen im Blütenteppich richteten sich wieder auf, erstrahlten erneut in einem prächtigen Gelb. Yenraven gab ihrer Wut und ihrem Zorn freien Lauf.
Cyriana schluckte. Es war Raden-Surs Macht, die sich der Hexe entgegenstemmte. Etwas Schweres krachte neben ihr auf das Blumenfeld. Die Bluthexe hatte mit ihrer Magie einen Baumstumpf aus dem Boden gerissen und nach ihr und Aratica geschleudert. Es wurde eng. Auf dem Kraterrand kam Bewegung in die gelbgewandeten Gestalten. Dicht neben Cyriana fiel ein Seil herab.
Dankbar ergriffen sie und Aratica die Leine. Das letzte, steilste Stück des Kraterwalls hätten sie ohne Hilfe nicht bezwungen.
Erneut wirbelte etwas durch die Luft, doch diesmal verfehlte das Geschoss, ein großer Felsbrocken, die beiden Frauen um viele Meter. Erstaunt sah Cyriana zurück. Auch Yenraven wirkte überrascht. So schlecht konnte sie nicht gezielt haben. Es war wohl vielmehr der gelbe Blütenteppich, der sich ihrer Magie erfolgreich zur Wehr setzte, sie ablenkte.
Kräftige Arme griffen zu und hievten sie und Aratica auf den Wall. Einer der gelb gewandeten Gestalten kümmerte sich sofort um die Wunden der Assassine.
Die Wutschreie der Yenraven verklangen. Fassungslos stand sie am Fuße des Kraters und begriff nicht, weshalb sie ihr entkommen konnten. Aber sie schien gewarnt und wagte es nicht, selbst den gelben Pflanzenteppich Raden-Surs zu betreten.
Hinter dem Kraterrand verlief ein tiefer gelegener Pfad, so dass der natürliche Kraterwall zu einer Burgmauer, der Pfad zu einem Wehrgang wurden. Aus dem Krater war lautes Hämmern und Rufen zu hören.
»Wir sind noch nicht fertig miteinander, Cyriana«, erklang schließlich die Stimme der Bluthexe. »Ich werde euch holen kommen.«
Cyriana zuckte die Schultern. Sollte sie zetern und schreien. Zumindest im Moment waren sie wohl in Sicherheit. Erstaunt sah sie sie sich um. Die Kraterschmiede stand nicht leer, quoll so vor Menschen. Zwei gelbgekleidete Gestalten bückten sich zu ihr herab. »Wir bringen euch zu unserem Hohen Meister.«
Während sich einige Männer weiter um Aratica bemühten, wurde sie den Wall entlang bis zu einem Hängekorb eskortiert. Der Korb baumelte an einem Mast und schwebte über dem Trichter des Kraters. Cyriana ließ ihren Blick schweifen. Im Inneren der Schmiede fielen die Wände steil in die Tiefe. Neben drei weiteren Aufhängungen mit Körben entdeckte sie einen schmalen, in die Wand gemeißelten Aufgang und mehrere Strickleitern.
Sie stiegen ein. Zurolon begleitete sie, wobei sich die gelb gewandeten Männer dem kleinen Wesen gegenüber freundlich und respektvoll verhielten.
»Es tut mir leid, Zurolon.« Cyriana ließ sich erschöpft auf dem Boden des Korbs nieder. Sie spürte ihren zerschundenen Körper nun mehr denn je. Die kleine Drachenschlange kauerte sich an ihre Seite nieder, sagte aber nichts. Sie hatten beide einen Verlust zu beklagen. Schweigsam glitten sie in die Tiefe.
Aus den Innenseiten des Trichters zuckten seltsame, bläuliche Flammen. Sie entströmten kleinen Löchern in den Wänden. Cyriana erinnerte sich daran, dass sie, als sie diesen Ort zuletzt aufgesucht hatte, ihn nicht nur leer und verlassen vorgefunden hatte, sondern auch vom Schattenwald untergraben. Damals hatte fauliges, dornenberanktes Efeu Wände und Boden überwuchert.
Davon merkte sie nun nichts mehr.
Sie passierten eine der kleineren Feuerstellen, wodurch sie einen Blick darauf werfen konnte. Hier war keine Magie am Werk. In und auf der Wand verliefen schmale Metallrohre, durch die ein farbloses Gas strömte, welches am Ende des offenen Rohrs abfackelte.
Am Grund des Trichters empfingen sie bereits einige Männer in weißen Gewändern und hellgelben Umhängen. Das Emblem der Sonnenscheibe prangte auf den Togen. Aber es hätte dieser Abzeichen nicht bedurft, um zu wissen, dass es Jünger Raden-Surs waren.
Im Zentrum des Kraters wölbte sich die Hülle eines großen Fesselballons. Gelbgewandete Männer wuselten wie Ameisen um einen Tragekorb aus Bast, fixierten ihn. Einige bauten Metallrohre ab, die von unten her kommend in den Ballon hineinragten. Sie hatten ihn wohl mit demselben Gas gefüllt, welches auch für die Feuerstellen in der Wand genutzt wurde. Mächtige, in der Erde an Metallhaken verankerte Taue verhinderten, dass der Ballon abhob und im Himmel verschwand. Und das wollte das Ungetüm, denn es zerrte, wie ein gefangenes Tier unentwegt an seinen Ankern.
Die gelbgewandten Männer ließen ihr keine Gelegenheit, sich den Fesselballon genauer anzusehen. Sie hatte nie zuvor einen erblickt, nur davon gehört. Angeblich stieg man damit hoch in die Luft, bis über die Wolken. Frei und ungebunden, wie ein Vogel, aller Sorgen enthoben.Die Männer nahmen sie in ihre Mitte und eskortierten sie einen Pfad entlang in den rückwärtigen Teil des Kraters.
An den Felswänden im Inneren des Trichters reihte sich ein Steinhaus an das andere. Eines aus weißem Marmor fiel Cyriana ins Auge. Es war deutlich größer und prächtiger, als die anderen und erwartungsgemäß steuerte ihre Wache auch geradewegs darauf zu. Über dem Torbogen entdeckte sie, kunstvoll eingemeißelt, das Abbild der Sonnenscheibe. Aus nahegelegenen Grubenschächten rollten einige Jünger einen Handkarren heran, der voller gelb schimmerndem Eisenerz war.
Sie hatte gedacht, die Vorkommen wären erloschen. Doch das war nicht so. Man brachte sie in einem kleinen, nahezu leerstehenden Nebenraum unter. Bevor die Eskorte sie verließ, reichte man ihr einen Trinkschlauch und einige Früchte zur Stärkung. »Bitte wartet hier.«Cyriana hörte, wie die Tür sich schloss und mindestens zwei Männer sich vor der Tür postierten. Da der Raum keine Sitzgelegenheiten hatte, ließ sie sich an einer der Wände nieder. Der Boden bestand aus gelblichen Fließen, fühlte sich angenehm kühl an.
Es vergingen Stunden, in denen sie zwischenzeitlich immer wieder minutenlang wegdöste, bis sich die Tür öffnete und man Aratica hereinführte.
Die Jünger hatten ihr einen sauberen Verband um den Bauch, sowie um ihren Oberschenkel und die Schulter angelegt. Den schwarzen, großteils zerrissenen und auch blutigen Tarnanzug hatte man ihr abgenommen. Sie trug nun ein kurzärmliges, bauchfreies, dunkelschwarzes Oberteil. Cyriana fielen die vielen leeren Schäfte an den Unterarmen der jungen Frau mit der knabenhaften Statur auf.
Aratica war es anzusehen, dass der Blutverlust sie geschwächt hatte. Auch wenn die Wunden nicht tief und keine wichtigen Organe verletzt waren, sah die Nichte des Königs angeschlagen aus.
Hoffentlich verstehen die Heiler ihr Werk und die Wunden entzünden sich nicht.Die Assassine blieb inmitten des Raums stehen und sah sich um. »Wo ist euer Begleiter?«
Cyriana zuckte mit den Schultern. Zurolon war verschwunden, noch während man sie zu diesem Gebäude gebracht hatte. Es war ihr erst aufgefallen, nachdem sie den Raum betreten hatte. Die gelbgewandeten Männer schienen seinem Fehlen keine große Bedeutung beizumessen, da sie keine Anstalten machten, nach ihm zu suchen. Er war nicht in Gefahr.
»Wie geht es euch. Was macht die Verletzung?«Aratica lehnte sich neben ihr an die Wand und ließ sich langsam daran herabgleiten. Sie reichte der Nichte des Königs den Wasserschlauch.
»Nichts Schlimmes, es gibt tatsächlich ein paar Stellen, die noch nicht bluten.« Eine Zeitlang schwiegen die beiden Frauen, dann stupste Aratica Cyriana an.»Was war das mit den Basilisken? Wie habt ihr das gemacht?«Cyriana hatte sich vor dieser Frage gefürchtet. »Ich bin eine Druidin, eine besonders starke ...«
Aratica rammte ihr die Faust in die Seite. Stöhnend klappte die Kräuterkundige nach vorne. Im nächsten Moment spürte sie, wie sie gepackt und an die Wand gedrückt wurde. »Dornen haben meine Kleidung zerfetzt, ein Basilisk hat mich gebissen und Waldaffen haben mein Bein angeknabbert ... und dann kam da noch mein eigener Dolch auf mich zurückgeflogen. Und nun muss ich mir diesen Quatsch anhören ...«
Der Hieb in den Magen hatte weh getan. Cyriana biss auf ihre Zähne. »Ihr seid echt eigenartig, Aratica.«
Die Nichte des Königs hielt inne, horchte in sich hinein. Ein Lächeln glitt über ihre Züge, ihre Augen weiteten sich erstaunt. »Ach ja, ihr habt mich ja verbunden und gerettet. Hmmm ...« Sie dachte angestrengt nach. »... der Schlag war nicht rechtens, Cyriana. Wollte euch nur aufmuntern, die Wahrheit zu sagen.«
»Hört mir zu Lady Aratica. Ich bin wirklich eine Druidin!«
Zweifelnd schaute die rastalockige Frau sie an, versuchte in ihr zu lesen. Ihr Blick wirkte unstet, als ob sie auf der Flucht wäre. »Ihr seid vielleicht eine Druidin. Aber ihr seid sicherlich noch viel mehr. Ich bin am Hofe aufgewachsen, habe mit Erzmagiern im Sandkasten gespielt. Hatte auch eine eigene Druidin.« Araticas Worte wurden leiser. Sie tauchte einen Moment in ihre Erinnerungen ein.
»Die war immer nett zu mir, heilte mich, wenn ich wieder mal vom Baum herunterfiel oder mich anderweitig verletzt habe.«
Cyriana fragte sich, ob der geistige Zustand Araticas durch die vielen Stürze von Bäumen hervorgerufen worden war. Nie zuvor hatte sie einen merkwürdigeren, sprunghafteren Menschen kennengelernt. Und dennoch. Aratica war auf ihre Weise klug und verletzlich.»Aber wisst ihr was, Cyriana, so toll sie auch war, einen Basilisken hat sie nie in die Höhe geschleudert und in Fetzen gerissen.«
Die beiden Frauen schwiegen wieder eine ganze Zeitlang.
»Aber vielleicht hätte sie es können«, brach Cyriana schließlich das Schweigen.Erneut wollte Aratica zuschlagen, als sie mit ausgeholter Faust plötzlich innehielt. Sie starrte auf ihre Faust. In ihrem Mienenspiel irrlichterten Wut, Überraschung und schließlich kindliche Freude.
»Verdammt, ihr habt ja Recht«, kicherte sie und nach einem kurzen verdutzten Zögern fiel Cyriana lachend mit ein. Sie entschied sich, der Assassine reinen Wein einzuschenken. »Der Orden hält mich für mit Yenraven verbündet, weil ich Hexenkräfte habe. Tatsächlich bin ich beides. Als Druidin wäre ich gegen die Basilisken machtlos gewesen, als Hexe konnte ich sie bekämpfen.«
»Und das durchaus erfolgreich, Cyriana. Habt ihr eigentlich Yenravens Gesichtsausdruck gesehen, als der Basilisk abhob?«
Die Druidin nickte. Zunächst war da dieses Erstaunen gewesen, auf jemanden zu treffen, der ähnlich mächtig wie sie war ... und dann ... grenzenloser Hass. Yenraven war niemand, der andere als gleichwertig erachtete. Sie fühlte sich zu Höherem berufen. In ihrer Verblendung erinnerte sie sie an die Männer des Ordens.
Ehe sie weitersprechen konnte, öffnete sich die Tür und ein gelbgewandeter Mann mit einem orangenem Fes und einer silbernen Kordel daran, trat ein.
»Mein Name ist Turad-el-Zor. Ich bringe euch zum Hohen Meister.«
Cyriana schloss die Augen. Erinnerungen blitzten auf. Ihre Schmerzen waren wie weggewischt, als das Adrenalin wie ein Tsunami ihren Körper überflutete.
Natürlich hatte sie geahnt, wer hier in der Kraterschmiede residierte.
Sie glaubte aber nicht, dass es sich beim Hohen Meister der Jünger Raden-Surs um Barut-al-Zavid handelte. Sie verband eine gemeinsame Geschichte. Vermutlich war er auch schon längst tot.
»Hoher Meister?«, rutschte es Aratica heraus. »Was sich alles so neben unserem König rumtreibt.«
»Spottet nicht, Fremde. Barut-al-Zavid ist Raden-Surs Verwalter auf Erden. Es gibt keine höhere Instanz.«
Das wäre also auch geklärt.
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Hexendämmerung - Die Legende der Bluthexe (Band 1)
FantasyBand 1: Vor hunderten von Jahren hat einst eine Bluthexe Tod und Zerstörung über die Dörfer am Schattenwald gebracht. Erst durch das Einschreiten des mächtigen Ordens, angeführt vom legendären Gorald von den tiefen Auen, konnte die Gefahr gebannt we...