Date with the Devil

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Lilly


Salziges Popcorn und süße Rache.

Die Tüte in der kleinen Ablage füllt sich mit den geplatzten Körnern, während der gelb-rote Automat Geräusche macht, als wäre es das letzte Mal, dass er diesen Job erledigt.

"Die Bowlingbahn. Wirklich?", er lehnt sich gegen den Spielautomaten, der direkt neben dem für das Popcorn steht und blickt auf mich herab.

Wenn Shawn denkt ich treffe mich bei ihm zu Hause, hat er sich geschnitten. Selbst wenn seine Hände überzogen sind von Blutergüssen und offenen Wunden, und er sich selbst verletzten würde wenn er mich schlägt, vertraue ich ihm kein Stück. Keine Ahnung, wozu er fähig ist, aber er wird gleich herausfinden, wozu ich es bin.

Ich drehe mich, ohne ihm zu antworten um, und laufe die Wendeltreppe hoch. Es ist 16 Uhr und außer den Mitarbeitern, die alles vorbereiten für den Ansturm um 18 Uhr, sind nur wir beide hier.

Es sind genug Zeugen, die ihn verpetzen, wenn gleich Blut von der Galerie tropft. Demnach ein sicherer Ort.

Ich setze mich auf den Sessel am Geländer, sodass ich auf die Theke runtergucken kann und die Angestellten im Blick habe, die gerade die Schuhe einsortieren. Shawn schnaubt aus und lässt sich auf das Sofa gegenüber von mir fallen.

Er zuckt schmerzerfüllt mit seinem Auge, bringt sich aber gleich wieder dazu das vor mir zu lassen.

Er unterdrückt den Schmerz und lehnt seine Arme auf die Rückenlehne. Guckt mich an und mustert meinen Körper von oben bis unten. "Also Prinzessin? Was kann ich für dich tun?", er zieht seinen Finger an seinen Mund und deutet mir an, zu warten. "Lass mich raten, du willst dich dafür entschuldigen, dass dein Bruder Völkerball mit meinem Gesicht gespielt hat?", er zieht seine Braue hoch, über der sich eine Naht befindet.

Scheint, als wäre er gestern noch im Krankenhaus gewesen.

Ich ziehe meine Mundwinkel zu einem kaum merkbaren Lächeln hoch. Anders als er verdecke ich alle meine Blessuren mit einem langärmligen, dunkelroten Rollkragenpullover. Er hat es wohl nötig seine Wunden von gestern zur Schau zu stellen... vermutlich Teil seiner bahnbrechenden Story über die Matthews-Geschwister: Die betrügerische Hure und der geisteskranke Schläger.

"Hat Ryan die Neuigkeiten schon für dich rumgesprochen?", frage ich unnahbar und nehme mir ein Popcorn. Er kriegt keine Emotionen von mir. Jedenfalls keine echten.

Shawns Mundwinkel ziehen sich ebenfalls leicht hoch, während mein Kopf sich leicht schräg legt. Er leckt sich über die Lippe, als er erneut mit seinen Augen über meinen engen Pullover wandert. Das ist das Einzige, was ich ihm erlaube. Nur über meine Leiche kommt er mir nochmal zu Nahe.

"Ich dachte ich warte erstmal ab. Vielleicht kommt meine Freundin noch zur Vernunft und gibt zu, dass es ein Fehler war die Beine für diesen Hurensohn breit zu machen.", er verlagert sein Gewicht auf seine Oberschenkel und neigt sich etwas vor, um sich darauf abzustützen. "Ich weiß du bist ziemlich gut in Wiedergutmachungs-Sex. Was meinst du, wollen wir gehen?", sein perverses Grinsen soll mich provozieren, aber alles, was es bringt, ist mir genau zu verraten was in ihm vorgeht.

Eigentlich dachte ich, dass er nach meinem Betrug ein für alle Mal durch mit mir ist. Dass ich mich so irre ist für mich ungewöhnlich. Besonders wenn es um ihn geht.

Er will mich zurück. Versucht mir vorzumachen und einzureden, nur ich hätte einen Fehler gemacht, als hätte er mich gestern nicht gegen meinen Willen angefasst und dabei fast meine Handgelenke gebrochen.

Lächerlich. Nur deshalb hat er die Neuigkeiten noch nicht verbreitet. Nur weil er will, dass ich zu ihm zurückkomme. Meine Güte, wie kann man so erbärmlich sein?

Keeping SecretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt