His to destroy

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Lilly:

Seine Hand wickelt sich eng um meine Taille, als er an den bekannten Gesichtern vorbeiläuft und mich zum ersten Mal, seit der Party bei Finn, wie seine Freundin behandelt.

Mich vorführt und auf die Wange küsst, als ich Vera und die anderen begrüße. Allen zeigt, dass ich wieder zu ihm gehöre. Wieder sein bin.

Ich lasse ihn. Teils, weil ich es nicht anders kenne. Teils, weil ich mich lieber präsentieren lasse, als mit ihm allein in seinem Zimmer zu sein.

Dass er mit mir allein reden will, kann nichts Gutes heißen. Entweder will er mit mir schlafen, um sein Revier zu markieren, oder er will mich anschreien, dafür dass ich Tyler und Dylan mitgebracht habe.

Weder das eine noch das andere, klingt für mich gerade sehr ansprechend.

Leider sind wir inzwischen schon vor seiner Zimmertür. Er drückt mir seinen Becher in die Hand und greift nach dem Vorhängeschloss, um uns reinzulassen.

Als seine Finger mir den Becher entreißen, er sich in den Rahmen der Tür stellt und mit gehobenem Blick den Kiefer anspannt, weiß ich, dass meine Besorgnis berechtigt ist. Er starrt nahezu über mich hinweg.

Ich laufe an ihm vorbei und trete in das gigantische Zimmer, dass mit Büchern überfüllt ist, die er nicht liest. Ausgestattet mit einem Kingsize-Bett, indem er die letzten Tage vermutlich schon irgendeine andere hatte und einer Hantelbank, die er vermutlich vor der Party missbraucht hat, damit seine Muskeln extra aufgepumpt aussehen.

„Amüsierst du dich?", fragt er mit rauer Stimme, deutlich angetrunken und kommt hinter mir angeschlichen.

Die Haare in meinem Nacken stellen sich auf. Ich drehe mich um und gucke in seine blauen Augen. Den ernsten Ausdruck in seinem Gesicht. Die unterdrückte Wut...

„Ich habe noch nicht wirklich viel von der Party mitbekommen, Babe.", erwidere ich kleinlaut und weiß, dass er das nicht meint.

Er meint den Fakt, dass ich Dylan mitgebracht habe. Denkt, dass das eines meiner Spielchen ist.

„Es scheint so, als hättest du vorher schon eine Menge Spaß gehabt.", er tritt vor mich und streicht mit seinem Zeigefinger und dem Daumen eine Strähne meiner Haare glatt. „Ist das der Grund, warum du so spät bist?"

Ich kenne Shawn. Weiß wie er betrunken sein kann. Impulsiv und berechnend. Angsteinflößend. Er mag es die Macht zu haben und sie vollkommen auszunutzen. Ich unterwerfe mich nur bis zu einem gewissen Grad. Ich lasse ihm den Vortritt, wenn wir unter Leuten sind. Lasse ihn zeigen, dass er ‚der Mann im Haus ist'. Dennoch weiß er, dass es Grenzen gibt, die er bei mir nicht überschreiten kann und dass ich dazu in der Lage bin ihn zu vernichten, falls er es versuchen sollte.

„Gefällt dir wie ich aussehe?", frage ich mit gehobener Braue und lege meine Hand auf seine seitlichen Bauchmuskeln. Streiche meinen Finger über die nackte Haut.

„Das weißt du.", antwortet er ernst und versucht sich nicht ablenken zu lassen.

„Gut. Es ist der Grund, warum ich so spät bin. So auszusehen, kostet seine Zeit. Wenn du willst, dass jeder Junge dieser Party das haben will, was du hast, dann musst du mir die Zeit geben.", ich schaue zu ihm hoch und lächle sanft. Er guckt zur Seite und zuckt kurz mit seinen Mundwinkeln. Ihm gefällt der Gedanke, aber es dauert nicht lange, bis er sich daran erinnert, mit wem ich hier angekommen bin.

„Musstest du deinen Seitensprung mitbringen?", fragt er ignorierend, was ich gerade gesagt habe.

Dylan als meinen Seitensprung zu bezeichnen ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Nichts, was ich Shawn je so aufs Brot schmieren würde.

Keeping SecretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt