Kapitel 6

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"Law!", sie stürmte in seine Kajüte ohne zu klopfen. "Klopf gefälligst!", knurrte er und stand auf. Gerade eben saß er noch gemütlich da und hatte in einem Medizinbuch gelesen.

Er nahm sein Buch und stellte es in das Regal zurück. "Ich wollte dich was fragen.", sagte sie frei heraus. Er drehte sich zu ihr und grinste scherzhaft: "Willst du mit mir ausgehen, oder was?!" "NEIN!", rief sie entsetzt und schüttelte leicht angewidert den Kopf. "Dann sag schon was los ist.", sagte er ungeduldig und sie fragte: "Könnte Leon nicht an bord bleiben?"

Sein Blick verfinsterte sich etwas und er drehte sich wieder um. "Hey! Ich habe dich was gefragt!", murmelte sie etwas verwirrt. "Warum kümmerst du dich darum? Was gehen dich meine Angelegenheiten an?", fragte er düster. "Weil...Leon und ich Freunde sind! Und er will garnicht an Land, weil er ja keine Familie gründen will und-", Law unterbrach ihren Redeschwall mit einem: "Er wird in ein paar Wochen sterben." "S-So früh schon?" "Ja. Willst du das miterleben?", fragte er und wand sich ihr wieder zu. "Ich stehe ihm schon bei.", sagte sie. "Ich verstehe dich zwar nicht, aber ich werde es mir überlegen.", knurrte er.

"Versprochen?", sie sah ihn hoffnungsvoll an. "Ich verspreche niemals etwas.", murmelte er. Sie nickte nur und ging schnell aus der Kajüte. Sie würde ihn so lange nicht in Ruhe lassen, bis er Leon dableiben ließ.

Da es schon kurz vor Mitternacht war ging sie in ihre Kajüte, wobei sie mehrere müde Piraten auf den Gängen traf. "Nacht...", murmelten ein paar und gingen in ihre Kajüten.

Als sie in ihrer Kajüte ankam, zog sie sich bis auf die unterwäsche aus und ließ sich schläfrig ins Bett fallen.

Um circa 3 Uhr morgens knartschte ihre Tür und sie wurde beinahe wach. Ein Schatten trat ein und schloss die Tür wieder. "Hey!", der Schatten ging zu ihr und rüttelte sie leicht. "Was?", im nächsten Augenblick fuhr ihr Arm hoch und traf den Schatten beinahe am Kinn. Sie sprang auf und griff nach ihrem Kopfkissen, um es kurz darauf auf den Schatten zu schleudern. Dieser aber, lachte nur leise auf und flüsterte: "Ernsthaft jetzt? Ein Kopfkissen?"

Sie starrte in die Dunkelheit und ihr Puls normalisierte sich ein wenig. "Was machst du hier, verdammt nochmal?! Verschwinde!", zischte sie und der Schatten kam näher. Sie knipste schnell die Nachttischlampe an und war kurz von dem Licht geblendet, bevor sie Law ansah. "Na los! Verschwinde!", befahl sie und er musterte sie überrascht: "Du schläfst in Unterwäsche?" Bevor er mehr sehen konnte zog sie schnell die Decke hoch und funkelte ihn an. Grinsend setzte er sich auf das Bett. "Was soll das? Ich hab gesagt verschwinde!", sie rutschte weiter nach hinten und versuchte ihn in den Rücken zu treten. "Ich dachte, du möchtest vielleicht wissen, wie ich mich entschieden habe bei der Sache mit Leon.", flüsterte er und beugte sich zu ihr. "Mitten in der Nacht?" "Ja." "Gut. Dahinten ist ein Stuhl, schwing deinen Arsch gefälligst dahin!", flüsterte sie zurück.

"Ich lasse mich nicht vertreiben.", sagte er und hörte aber auf, ihr näher zu kommen. "Also?", fragte sie neugierig, obwohl ihr die Situation nicht ganz behagte. Er sah sie an und antwortete: "Er darf hierbleiben. Aber alles was er tut, musst du verantworten." "Was sollte er schon tun?" "Keine Ahnung. Sich schlägern? Ausrasten wegen seiner Krankheit?" "Na gut.", sie war insgeheim froh, aber sie wollte Law diesen Triumph nicht gönnen.

Er blieb noch sitzen und sie fauchte: "Jetzt hau schon ab!" "Sprich nicht so mit mir, oder soll ich meine Entscheidung rückgängig machen?", flüsterte er drohend. "Nein. Geh jetzt...bitte!", murmelte sie. "Na gut.", sagte er etwas enttäuscht. Er hatte sich wohl mehr erhofft.

Als er draußen war murmelte sie ihm noch Flüche hinterher, knipste das Licht aus und legte sich dann schlafen.

Sie wachte von lautem Gebrüll auf und rieb sich die Augen. Der Lärm kam von Deck und es hörte sich an als würde sich jemand streiten. Sie setzte sich auf und verfiel in ihren täglichen Rhytmus: Duschen, anziehen, an Deck.

Schließlich war sie an Deck und sah mehrere Männer sich prügeln. Sie stellte sich neben Leon und fragte was los sei. "Kämpfen um den Nachtisch.", murmelte er. Sie lächelte und sagte zu ihm: "Du darfst bleiben!" "Verarsch mich nicht.", murmelte er trübselig und sie betonte: "Doch! Echt jetzt!"

Er sah sie ungläubig an und umarmte sie dann, während er ihr ins Ohr flüsterte: "Danke, danke, danke, Fumiko!" "Kein Problem.", flüsterte sie zurück.

Sofort verkündete Leon es seinen Kumpanen und sogar die sich Prügelnden, hörten auf und freuten sich mit ihm. "Wie hast du das angestellt?", wurde sie gefragt und sie zuckte mit den Schultern. Die Piraten sprachen mehrere Möglichkeiten durch, wie sie es getan haben könnge, vergaßen aber die wichtigste und richtige: "Einfach gefragt!"

Alle sahen sie erstaunt an: "Gefragt? Sonst kriegt man den Captain doch nicht so leicht zu sowas." "Sie is' ja auch 'ne Frau!", erklärte ein anderer.

Sie sah hoch und merkte, dass das Schiff an einem Felsen ankerte, gut versteckt vor der Marine. "Perfekt.", murmelte sie. "Ich geh mal kurz in die Stadt.", sagte sie zu Bepo, der nickte und ihr hinterhersah. Law schlief immer noch selig in seiner Kajüte und hörte von dem allem nichts.

In der Stadt angekommen, sah sie sich erstmal um und steuerte auf einen jünger aussehenden Mann zu. "Entschuldige, aber könnten sie mir sagen, wo es hier einen Waffenladen gibt?", fragte sie und sah ihm direkt in die Augen. Er war anscheinend etwas verwirrt deswegen, wodurch er leicht stotterte als er antwortete: "E-Eine Straße weiter..." "Danke.", sie ging in die Richtung und fand den Laden auch schnell. Die Straße in der sich der Laden befand, war schmutzig und die Häuser sahen heruntergekommen aus. Überall tummelten sich abgemagerte Katzen und andere Tiere rum. Der Laden besaß kein Schaufenster, über der Tür hing lediglich ein graues Schild mit der Aufschrift: "Waffen".

Sie trat ein und ein Glöckchen bimmelte über ihrem Kopf. Aber es war niemand zu sehen und sogar die Kasse war leicht verstaubt. "Hallo?", als ihr niemand antwortete zuckte sie mit den Schultern und besah sich die Waffen. Das Messer, hatte Law ihr ja weggenommen, aber sie brauchte etwas um sich verteidigen zu können, falls er ihr wieder einen nächtlichen Besuch abstattete. Sie nahm schließlich eine mittelgroße Pistole aus einem Regal, betrachtete sie kurz und nickte. Langsam ging sie zur Kasse und legte die Waffe auf den Tisch. Hinter dem Tresen, konnte man eine Tür sehen, die wohl zu einem anderen Raum führte. Aus genau dieser Tür trat in diesem Moment ein bulliger, muskelbepackter, großer Mann mit Glatze und besah sich die Pistole. "Hhm...80.00 Berry.", grunzte er und sie hob beide Augenbrauen. "Bisschen viel, für so ein altes Ding, oder?", fragte sie und er sah sie etwas sauer an: "Altes Ding? Das Teil schießt noch genauso gut wie damals." "60.000!", verlangte sie. "Nein, 80.000!", knurrte er. "70.000.", bot sie und er schüttelte den Kopf: "80.000!" "Okay, dann kaufe ich sie nicht.", murmelte sie schulterzuckend und drehte sich um. "Na gut, na gut. 70.000.", murmelte der Verkäufer böse. Triumphierend drehte sie sich um und schob ihm das Geld hin, während sie die Pistole nahm. "Dankeschön und auf Wiedersehen.", grinste sie und machte sich aus dem Staub.

Sie trat wieder in die verkommen Straße und sah sich um. "Hey, sie da!", flüsterte plötzlich eine Stimme und sie sah sich um. "Hier oben!", sie sah nach oben und entdeckte eine alte Dame die aus dem Fenster sah. Die Alte war von dem Vorhang halb verdeckt, aber das was man sah, war alt und faltig. "Ja, bitte?", fragte Fumiko höflich und wartete auf die Antwort die ihr auch gleich gegeben wurde: "Pass bloß auf dich auf, Kleines! Piraten haben geankert!"

Fuko lachte heimlich in sich hinein und sagte: "Danke, ich werde aufpassen." Die Alte nickte und verschwand hinter dem Vorhang.

"Gruselige Schrulla. Gruselig aber nett.", lachte sie und machte sich auf den Rückweg zum Schiff.

Am Schiff angekommen, sah sie wie die Piraten Riesenfässer voll Wein an Deck brachten und es immer mehr wurden. "Was macht ihr da?", fragte sie einen der Crew. "Wir feiern! Wegen Leon! Und zwar richtig!" "Ihr feiert aber auch jeden zweiten Abend, oder?", murmelte sie und der Pirat schüttelte den Kopf: "Das wird aber riesig! Wir holen alle Weinreserven hoch!" "Was sagt euer Captain dazu?" "Er ist einverstanden.", grinste er und sie sagte: "War doch klar."

Leon kam um die Ecke und sah Fumiko: "Hey, Fumiko! Du feierst doch mit, oder?" "Ähm...", sie sah unentschlossen zu ihm. "Komm schon!", ermunterte er sie. "Vielleicht ein Glas.", murmelte sie und er klopfte ihr auf die Schulter und wusste sie würde mehr trinken. Er hatte da so ein Gefühl dafür.

Trafalgar Law (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt