Trafalgar Law (pausiert)

Kapitel 19

"Leon!", flüsterte sie und kniete sich neben ihn. Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und er sah sie mit seinen blauen Augen an. "Fu...ko...", hauchte er kaum hörbar. "Komm schon, das schaffst du.", lächelte sie leicht, aber gleichzeitig wurden ihre Augen leicht feucht. Immernoch lag er auf dem Boden, neben ihm nun Fuko. Um sie herum liefen die Leute an ihnen vorbei, ohne sie zu beachten. Verzweifelt sah sie auf und schrie: "Ist hier ein Arzt?" "Ist...schon gut...", murmelte er leise und setzte sich auf, woraufhin er aber wieder gleich zusammenklappte, in ihre Arme. Sie hielt ihn fest und flüsterte: "Bleib wach! Bitte bleib wach, Leon..."

"Fuko...bitte, schick...den Brief...meiner Mum.", hustete er und sah sie an. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie schrie wieder: "Kann mir mal jemand endlich helfen?! BITTE!"

Anstatt zu helfen tuschelten die Leute: "Das sind doch Piraten...sieh dir nur seine Tattoos an." "Ja! Er ist bestimmt pirat und sie seine Komplizin! Als ob wir so welchen helfen!"

Seine Lider fielen langsam zu und sie schüttelte ihn leicht. "Leon! Leon! LEON!", eine träne bahnte sich ihren Weg an ihrem Gesicht hinab. Sein Puls verlangsamerte sich und er hauchte: "Danke..." "Nein, bleib wach! Ich hole Hilfe!" Fumiko stand auf und stützte ihn auf ihren Rücken, sodass sie ihn beinahe schon trug. Aber er war zu schwer und sie knickte zusammen. "Lass...es...", keuchte er und er öffnete noch ein einziges Mal seine Augen. "Nein, nein...", es liefen immer mehr Tränen ihr Gesicht, die dann auf seinen schon fast leblosen Körper fielen.

Sie legte ihre Hand auf seinen Brustkorb und sie sah ihn traurig an. "Du stirbst nicht!", murmelte sie und schluckte, dann versuchte sie es mit einer Herzdruckmassage. Nichts funktionierte, nicht einmal die Mund-zu-Mund-Beatmung. Erschöpft sah sie auf ihn hinab und sie rief laut: "LAW! Bitte hilf mir..."

Ihre Rufe wurden leiser und sie legte ihren Kopf auf Leons nun toten Körper und ihr Körper erzitterte bei jedem Schluchzen.

Beinahe zwanzig Minuten waren vergangen, seit er gestorben ist.

Immernoch liefen ihr vereinzelt tränen über die Wangen, aber sie stand auf und zog Leon hoch. Dann nahm sie all ihre Kraft zusammen und legte ihn über ihre Schulter. "Mama, das Mädchen mit dem Piraten auf der Schulter weint...", hörte sie ein kleines Kind seiner Mutter zuflüstern, woraufhin die Mutter es schnell wegzog.

Den ganzen Weg zurück zum Boot machte sie keine Pause oder hielt an. Als sie beim U-Boot ankam, legte sie ihn davor auf den Boden und setzte sich neben ihm. Die paar Piraten die gerade von der Reling sahen riefen: "Was ist mit Leon? Wir haben euch die ganze Zeit gesucht." Sie kämpfte gegen die wieder aufsteigenden Tränen an und schwieg. Als dann Bepo schließlich runterkam und zu Leon ging, sah er erschrocken zu Fuko. "E-Er...", sie schwieg wieder und Bepos Augen wurden glasig und er war dem Heulen nahe, aber er wollte nicht. "Bepo? Was'n los?", rief Shachi fragend und sah Leon. "I-Ist er etwa-", Shachi sprang vom U-Boot und lief zu Leon, dann kniete er sich neben ihn.

Immer mehr Piraten versammelten sich um ihren toten Freund und betrauerten ihn. Manche der Piraten fingen an Tränen zu vergießen, andere verzogen keine Miene.

Auch Law kam nach einiger Zeit hinunter und sah Leon dort liegen. Er wendete sich an die immer noch stille Fuko und fragte: "Wo wart ihr?" Sie stand auf und sah ihn wütend an. Dann gab sie ihm eine schallende Ohrfeige und brüllte: "DAS IST ALLES WAS DU NOCH ZU SAGEN HAST, DU ARSCHLOCH! ZEIG IHM gefälligst MEHR RESPEKT!" Fumiko kletterte auf das U-Boot und ließ ihn da stehen. Seine Wange war rot und man konnte den Handabdruck deutlich erkennen. Seine Crew starrte ihn an und Law fauchte: "Was gibts da zu glotzen?!" dann ging er zu Leon und befahl Bepo: "Wir werden ihn auf dieser Insel hier begraben." "K-Keine Seevestattung?", fragte Bepo weinerlich und Law schmipfte: "Reiß dich zusammen. Nein, wir werden ihn an Land begraben!" Bepo schluckte und nickte. "I-Ich geh mal zu Fuko.", murmelte Penguin, aber Law stellte sich vor ihn. "Cap-" "Ich gehe zu ihr.", sagte Law und kletterte wieder auf das U-Boot. "Was hat er?", schüttelte Penguin den Kopf und drehte sich wieder zu Leon um.

Fuko saß in ihrem Zimmer, den Brief den Leon an seine Mutter geschrieben hatte in der Hand haltend. Es klopfte und sie wischte sich schnell eine Träne weg. Law trat nach einem "Ja..." von ihr ein und sie murmelte: "Hau ab." "Ich wollte mit dir reden.", sagte er ruhig und schloss die Tür. "Was willst du?", fragte sie verächtlich und er setzte sich neben sie. "Es tut mir Leid.", grummelte er und sie sah ihn an: "Was?" "Das weißt du genau.", er deutete auf seine Wange, die immer noch rot war und sie sah wieder weg. "Ich fasse es nicht, dass du dich entschuldigst.", flüsterte sie und sagte dann: "Und jetzt geh. Denkst du etwa ich werd jetzt emotional und fall dir um den Hals, du Weichei?" Er schüttelte den Kopf und sah zu ihren Händen: "Was hast du da?" "Den Brief den Leon an seine Mutter geschrieben hat.", hauchte sie und ihre Augen wollten schon wieder anfangen zu weinen, aber sie wehrte sich dagegen. "Denkst du etwa, dass es mir egal ist, dass Leon gestorben ist?", fragte Law sie ernst und sie zuckte mit den Schultern: "D-Du wirkst so." "Es ist mir nicht egal, okay?" "O-Okay...", sie schniefte kurz und sah ihn dann böse an: "Wehe du siehst mir zu wenn ich heule!" Er nickte nur und einige Tränen liefen ihr abermals über die Wangen. "E-Es ist nur so...ich kann nicht aufhören.", murmelte sie und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. "Weinst du nie?", fragte sie Law und er sah sie verwundert an: "Schon lange nicht mehr." "Ich möchte dass du weinst, Law.", sagte sie langsam und er murmelte: "Das wollen viele." "Ich meine aber, dass du weinst und du es ernst meinst dabei.", sagte sie. "Weine bitte." "Was soll der Scheiß?! Bist du 'ne Psychologin oder was?!", knurrte er und stand auf, aber sie hielt ihn fest. "Eine einzige Träne wirst du ja wohl für Leon übrig haben.", sagte sie und stellte sich neben ihn. "Ich weine nicht, Fuko."

Wieder lief ihr eine Träne über die Wange und verwundert sah er sie an. Tatsächlich weinte sie gerade, mit zusammengebissenem Mund. Sie stand da und weinte. Er wusste nicht was er tun sollte, da sie nicht aufhörte. Deswegen legte er vorsichtig seine Arme um sie und als sie sich nicht wehrte zog er sie etwas an sich. Sie tat garnichts, außer weinen. "Ist ja gut.", murmelte Law und dachte sich im gleichen Augenblick: "Na toll...was soll ich jetzt machen?"

"Lass mich los.", flüsterte sie dann und er nahm seine Arme von ihr. "Geh, Law.", er drehte sich um und sie murmelte: "Du würdest für niemanden weinen, nicht wahr?" "Ja.", antwortete er knapp und ging aus der Kajüte.

Auch ihn überwältigten ihn die Gefühle über den Tod seines Mitstreiters, aber sie kamen anders zum Vorschein: Er wurde zorniger und gereizter. Er ließ sich seine Trauer nicht anmerken, auch nicht als seine Crew den Leichnam von Leon an ihm vorbeitrugen. Seine Augen folgten ihnen zwar aber seine Mimik blieb gleich. Als Fuko sich neben ihn stellte sagte sie: "Das hat er nicht verdient." "Ja."

Am Abend seiner Beerdigung, kaufte Fumiko weiße Rosen, die sie dann auf sein Grab legte. "Weiße Blumen, gibt es nur an Hochzeiten.", sagte Law zu ihr und sie antwortete: "Er hatte nie die Chance zu heiraten. Außerdem erinnern rote Rosen an Blut." Er nickte und die Crew versammelte sich um das Grab.

"Er war ein guter Mann."

"Einer, dem man vertrauen konnte."

"Einer, mit dem man Spaß haben konnte."

"Einer, der immer an deiner Seite war."

"Einer, der für dich da war."

"Einer, der optimistisch war."

"Er war glücklich."

"War."

Tränen, flossen keine. Nicht, weil es nicht traurig war, sondern weil man schon zu viel geweint hatte.

Deprimiert gingen alle in ihre Kajüten. Fuko blieb noch eine Weile am Grab und holte den Brief raus. Er war nur zusammengefaltet und sie konnte ihn lesen, wenn sie wollte, aber sie tat es nicht. "Ich hoffe du hast deiner Mum was nettes geschrieben.", lächelte sie leicht und strich mit den Fingern leicht über den Erdhügel und den Marmorstein, bevor sie sich umdrehte und wegging.

In ihrer Kajüte, nahm sie das Messer in die Hand und drehte es zwischen ihren Fingerspitzen.

"Es wird Zeit."

R.I.P Leon Johnsonn

08.10 - 19.07

- Auch Piraten kommen in den Himmel -

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dankeschön für die Votes und auch das ihr meine Geschichte überhaupt lest :*. Wenn ihr Anregungen oder Kritik habt wie es weiter gehn soll oder was nicht so gut ist, schreibts in die Kommentare. :D
Eure frost_kiss<3