Kapitel 24

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Die Nacht war kalt, obwohl es am Tag noch die pralle Sonne schien. Frierend zog sie die Decke enger um sich, sie hatte sich sogar einen Pullover und Shorts angezogen, aber sie fror immer noch schrecklich. Sie drehte sich unruhig und spielte mit dem Gedanken, einfach in Bepos Kajüte einzudringen und ihn um Unterschlupf zu bitten, da sein Fell unglaublich wärmend war. "Nein, das kann ich nicht machen.", heftig schüttelte sie den Kopf und setzte sich dann schließlich doch auf. Sie stand müde auf, die Decke um sich geschlungen und öffnete leise die Kajütentür. Draußen wehte ein kalter Wind, der sie sofort erstarren ließ. Dann fasste sie sich wieder und tapste auf Zehenspitzen weiter den langen Gang entlang. Keine Menschenseele war mehr wach, da jeder von dem langen Tag erschöpft war. Erst nach ein paar Minuten bemerkte sie, dass sie sich verlaufen hatte und sah hoch. "Jetzt bin ich schon so lange auf diesem gottverdammten U-Boot und verlauf mich noch.", grummelte sie möglichste leise und hörte auf einmal Schritte.

Sie hielt scharf die luft an und versteckte sich im Schatten. Um die Ecke kam eine Gestalt, deren Haltung ziemlich kampfbereit schien. "Ich wusste es!", dachte sie triumphierend und als die Gestalt näher kam wurde ihr erst klar, dass sie keine Waffen hatte. "Hallo?", kam es leise aus ihrem Mund und die Gestalt war plötzlich verschwunden. "W-Was?", sie sah zu der Stelle an der sie bis eben noch stand aber niemand war zu sehen.

Als sich plötzlich eine kühle Hand über ihren Mund legte erschrak sie und ließ die decke fallen. Zwei große Hände drehten sie um und ein leises Lachen ertönte. Sie blickte in Laws graue Augen und stockte kurz. "Warst du das?", sie sah ihn immer noch erstarrt an und er nickte grinsend: "Ich wollte dir nur Angst einjagen." "Du Idiot! Das ist dir nicht gelungen.", murrte sie und trat einen Schritt zurück. "Ach nein?! Du hättest dein Gesicht sehen sollen.", lachte er immernoch und sie sah ihn sauer an und fragte: "Dafür bist du die ganze Nacht hier gestanden, oder was?!" "Nö, ich wollt nur mal nachschauen ob alles okay ist an Deck. Und dann hab ich was gehört und bin runtergegangen.", antwortete er wahrheitsgemäß und sie musste schmunzeln: "Hast du etwa auf mich gehört wegen der Stadt?" "Nein.", er würde es niemals zugeben. "Außerdem ist ja eh niemand hier.", fuhr er fort und sie sagte: "Die Insel ist dennoch gruselig." und hob die Decke auf. "Wohin wolltest du eigentlich?", fragte er neugierig, versuchte dabei aber möglichst desinteressiert zu klingen. "Zu Bepo.", antwortete sie und er hob eine Augenbraue. "Es ist so verdammt kalt.", sagte sie schließlich und sein fragender Gesichtsausdruck ging in einen grinsenden über: "Da hättest du auch zu mir kommen können." "Niemals. Außerdem hast du kein Fell.", murmelte sie und erstarrte als man ein Knarzen vernehmen konnte.

"Hast du das gehört?", fiepte sie und er zuckte mit den Schultern, während er sagte: "Waren bestimmr nur morsche Bretter." "Nein! Da ist jemand.", flüsterte sie und wickelte sich wieder in die Decke ein, als wäre es ein Schutz. "Ich seh mal nach.", sagte er und sie folgte ihm leise.

Als sie an Deck kamen, war aber niemand zu sehen und er sah sie triumphiernd an. "Hab ich's dir doch gesagt!," sagte er laut und sie hielt ihm einen Zeigefinger vor den Mund, als Zeichen dass er still sein sollte. Er seufzte leise, schwieg aber als sie sich umdrehte und in die Ecken des U-Bootes lief um sie zu durchsuchen. Bei der vorletzten Ecke sagte er schließlich: "Komm schon. Lass den Unsinn!" Ohne auf ihn zu hören näherte sie sich der letzten Ecke und langte mit dem Arm rein.

Augenblicklich zerrte jemand an ihrem Arm und zog sie zu sich. Ein gut gebauter, ziemlich großer Mann trat aus dem Schatten. Eine Narbe zierte seine schmale Nase und sein Haar hing in einem Pferdeschwanz an seinem Kopf herunter. Er hatte Fuko noch in seiner Gewalt und Law fasste an seine Schwerter. "Siehst du?!", Fumiko deutete auf den Mann, der sie nur kurz ansah, sie dann grob an den Haaren packte und näher zu sich zog um ihr kurz darauf ein scharfes Messer an den Hals zu halten.

"Na toll.", Law sah zu dem Mann auf und fragte in kühlem Ton: "Würden sie wohl so freundlich sein und meine Begleitung loslassen?" "Nein.", antwortete der Mann ebenso kühl und verlangte dann: "Wir wollen das ganze Geld und Erbeutete." "Wir?", Law sah sich um und erkannte langsam wie immer mehr Bewohner der Insel auf das Schiff kletterten und sich beschützerisch vor dem Mann aufbauten. Fumikos Augen wurden etwas größer und sie rief Law zu: "HAB ICH'S DOCH GESAGT! DAS SIND ALLES FREAKS!" Dieser musste kurz über ihre Worte grinsen und sagte dann zu dem Mann: "Niemals." "Ist das Leben deiner Freundin nichts wert?", entgegnete der Mann und drückte ihr das Messer etwas fester an den Hals sodass es fast einschnitt. "Lass mich los, du Ekelpaket!", beschwerte sie sich lautstark und trat ihn gegen das Schienbein, was ihn nicht sonderlich störte, denn er sah immer noch starr zu dem Chirugen. "Sie ist nicht meine Freundin", zuckte Law mit den Schultern und Fuko nickte heftig: "Das stimmt. Der Typ da ist das totale Arschloch!" "Ach komm! So schlimm bin ich nicht!", wehrte Law sich und sie konterte: "Glaubst du! Du bist arrogant und furchtbar penibel! Außerdem bist du pervers und-" "Ach ja?! Weißt du was du bist?! Du bist mindestens ebenso arrogant! Frech, vorlaut und launisch bist du auch! Und ach! Habe ich schon vorlaut gesagt?", erwiderte er bissig und sah sie angespannt an und als Fuko etwas erwidern wollte unterbrach der Mann die beiden und sagte mit tiefer Stimme: "Kaum der Zeitpunkt für Beziehungsprobleme." "WIR HABEN KEINE BEZIEHUNG!", schrien daraufhin Law und Fuko gleichzeitig wobei Law noch leise murmelte: "Noch nicht." woraufhin er einen giftigen Blick von Fumiko zugeworfen bekam. "Also? Geld und tote Freundin, oder lebendige Freundin und kein Geld?", fragte eine der Bewohnerinnen, eine junge Frau mit roten Haaren. "Option drei. Geld und lebendige Freundin.", antwortete Law und fing an zu kämpfen. Fumiko beobachtete ihn und empfand sogar etwas Ehrfurcht, die sie sich aber schnell wieder ausredete. "Du Grobian! Lass mich los!", fauchte sie als der Mann sie fester drückte. Er sah kurz zu ihr hinab und sein emotionsloses Gesicht machte ihr sogar etwas Angst. Während Law die Bewohner und Bewohnerinnen niedermetzelte, was kein wirklich schöner Anblick war da alles voller Blut war, versuchte sie sich, erfolglos, zu befreien.

Trafalgar Law (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt