Beckett ließ ein leises, spöttisches Lachen hören, während er zwei kleine, dreieckige Gläser nahm und diese mit einem edel anmutenden Alkohol füllte. Er reichte eines davon Nanami, das andere Jack, wobei seine Augen nie ihre kühle Schärfe verloren. „Vielleicht gibt es eine andere Lösung", begann er erneut, seine Stimme nun seidig und schmeichelnd. „Eine, die Euch nicht mehr kostet als ein paar Informationen." Jack nahm das Glas ohne Zögern, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, und schwenkte es leicht in seiner Hand. „Informationen über das Treffen der Piraten, nicht wahr?" erwiderte er mit einem halbherzigen Grinsen und ließ das Glas in einem Zug leer.
Beckett nickte, ein amüsiertes Lächeln auf den Lippen. „Selbstredend", sagte er ruhig, während er Jack ein weiteres Glas einschenkte. „Ein gutes Geschäft, nicht wahr?" Jack nahm auch das zweite Glas, kippte es ohne Zögern hinunter und schüttelte kaum merklich den Kopf. „Und was soll ich plaudern?", fragte er beiläufig. „Was könntet Ihr denn von mir wissen wollen?" Beckett trat näher, seine Augen glitzerten kalt. „Alles", sagte er eindringlich. „Wo treffen sie sich? Wer sind die Piratenlords? Und was hat es mit den neun Silbermünzen auf sich?" Die Stille, die darauf folgte, war beinahe greifbar, doch sie wurde plötzlich durchbrochen, als Nanami abrupt aufstand. „Ich gehe lieber zu den anderen", sagte sie scharf, ihre Stimme voller Entschlossenheit. „Ich will kein Teil deines Verrats sein." Sie drehte sich um, um zu gehen, doch Beckett packte sie am Arm und hielt sie fest. Seine Finger gruben sich schmerzhaft in ihr Fleisch, doch Nanami ließ sich nichts anmerken.
„Und du", zischte er leise, sein Blick nun eiskalt auf sie gerichtet. „Warum verteidigst du ihn? Warum riskierst du alles für einen Mann, der so gut wie tot ist?" Nanami hob das Kinn, ihre Augen blitzten trotzig auf. „Weil Jack Sparrow mehr ist, als das, was du in deinen Berichten über ihn lesen kannst", sagte sie mit ruhiger, unerschütterlicher Stimme. „Er mag viele Dinge sein, aber du unterschätzt ihn. Genau wie alle vor dir." Beckett trat näher an sie heran, sein Blick forschend, als wolle er ihre Worte auf die Waagschale legen. „Unterschätzen?" wiederholte er spöttisch. „Das ist kein Unterschätzen, wenn man die Macht in den Händen hält." Er ließ Nanami los und wandte sich wieder Jack zu, dessen Miene einen Moment lang ungewohnt ernst geworden war.
„Und du fragst dich, warum ich nicht dich wählte?", warf Nanami plötzlich ein, ihre Stimme leise, aber durchdringend, während sie Jack aus dem Augenwinkel ansah. Beckett hielt Nanami noch immer fest, seine Finger gruben sich in ihren Arm, als würde er ihre Loyalität und ihren Willen gleichermaßen prüfen wollen. Die Luft zwischen ihnen schien sich förmlich aufzuladen, Spannung, die mit jedem Atemzug intensiver wurde. Seine eisblauen Augen musterten sie, suchten nach einem Zeichen von Schwäche, einer Regung, die ihm verraten könnte, dass sie nachgab. Doch Nanami stand unbewegt da, ihre Haltung ruhig, doch in ihren Augen lag eine wilde Entschlossenheit, die Beckett fasziniert und irritiert zugleich zu haben schien.
Für einen Moment herrschte absolute Stille im Raum, eine Stille, die fast unerträglich wurde. Nanami spürte, wie sich die Atmosphäre veränderte, wie die Schärfe in Becketts Blick einem Funken Neugier wich. Es war, als würde er etwas in ihr sehen, was er zuvor übersehen hatte. Ein ungesprochenes Verständnis lag zwischen ihnen, etwas Dunkles, Verlockendes. Beckett trat näher, so nahe, dass sie den Hauch seines Atems auf ihrer Haut spüren konnte. Sein Griff lockerte sich ein wenig, aber seine Hand blieb auf ihrem Arm. Sein Blick war intensiver geworden, und für einen Moment schien es, als ob sich die Welt um sie herum auflöste, als ob es nur noch sie beide in diesem Raum gab. „Du bist anders", murmelte Beckett, seine Stimme rauer, fast leise. „Du verstehst mehr, als du zeigst. Und doch verteidigst du ihn. Warum?"
Nanami spürte, wie ihr Herz schneller schlug, doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben. Sie wusste, dass sie mit Beckett auf gefährlichem Terrain war. Seine Nähe, seine Art, sie zu analysieren, all das hätte sie verunsichern können – aber es war auch verführerisch, diese Macht, die von ihm ausging, dieser Hauch von Gefahr, der ihn umgab. Statt einer direkten Antwort lehnte sie sich ein Stück näher zu ihm, als würde sie seine Nähe zulassen, ihm signalisieren, dass sie das Spiel durchschaut hatte. Becketts Blick veränderte sich erneut, diesmal war es keine Kälte, die darin lag, sondern etwas anderes, etwas Tieferes. Für einen winzigen Augenblick schien seine sonst so kontrollierte Fassade zu bröckeln. Sein Atem ging etwas schneller, als sie zu ihm sprach.
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NANAMI || ᵗʰᵉ ᵖⁱʳᵃᵗᵉˢ ᵒᶠ ᵗʰᵉ ᶜᵃʳⁱᵇᵇᵉᵃⁿ
Fanfiction"𝐁𝐄𝐂𝐀𝐔𝐒𝐄 𝐈'𝐌 𝐍𝐎𝐓 𝐉𝐔𝐒𝐓 𝐀 𝐏𝐑𝐄𝐓𝐓𝐘 𝐆𝐈𝐑𝐋, 𝐈'𝐌 𝐓𝐇𝐄 𝐒𝐄𝐕𝐄𝐍 𝐎𝐂𝐄𝐀𝐍𝐒." Nanami Mooncurrent, ihr Name in der Piratenwelt eine Legende, wurde dennoch oft als bloßer Mythos abgetan - die Tochter der See. Seit ihrer Kindhe...