kapitel 48 : teil von ihm

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„Was weißt du schon von mir?" brüllte Nanami plötzlich, ihre Stimme von einer wilden Mischung aus Wut und Schmerz erfüllt. Sie konnte die Worte nicht länger zurückhalten. „Du weißt nichts! Gar nichts!", schrie sie. „Dieser verdammte Schatz... das Sternenbild der Carina, richtig?" Nanamis Augen blitzten, als ihre Hand nach einem Messer griff, das an ihrer Hüfte hing. Ihre Muskeln spannten sich, bereit, zuzuschlagen. „Du glaubst doch nicht, dass du mit mir auf diesem Niveau spielen kannst, Barbossa! Was du kannst, kann ich schon lange", brüllte sie, ihre Stimme immer lauter, immer gefährlicher.

Der Ausdruck in Barbossas Gesicht wurde finsterer, und er machte einen Schritt auf sie zu, als ob er sich für einen Angriff bereitmachen wollte. Doch bevor er noch etwas tun konnte, trat plötzlich jemand dazwischen – Jack. „Und wer sagt, dass du mit ihr auf diesem Niveau spielen kannst?", rief Jack, seine Stimme ruhig, aber scharf. Mit einem schnellen, fast spielerischen Schritt trat er zwischen Barbossa und Nanami, seine Hand leicht auf dem Griff seiner Pistole ruhend. „Lass das, Hector. Diese kleine Unterhaltung geht dich nichts mehr an."

Barbossa starrte Jack an, die Wut in seinen Augen wie Feuer. Aber es war die alte Rivalität, die zwischen ihnen lag – ein ständiges Aufeinandertreffen, bei dem kein der beiden je nachgab. „Du mischst dich wieder ein, Jack?", brüllte Barbossa und schüttelte den Kopf. „Du und dein verdammter Stolz. Glaubst du, ich habe vergessen, wie du mir das Leben verdorben hast?" Jack grinste breit und verneigte sich, mit einer nonchalanten Bewegung, die nichts anderes verriet als Spott. „Ach, Hector, du bist immer so empfindlich. Das Leben ist zu kurz, um sich über Kleinigkeiten aufzuregen."

Barbossa stieß einen wütenden Laut aus, als er einen Schritt auf Jack zu machte. Doch Nanami, die sich wieder aufgerichtet hatte, ihre Wut in einem kalten, gefährlichen Funkeln in ihren Augen gefangen, trat einen Schritt nach vorn und packte Jacks Arm, um ihn zurückzuhalten.

„Jack, lass ihn nicht losgehen", sagte sie mit einer tiefen, fast verführerischen Ruhe in ihrer Stimme. Doch die Bedrohung darin war klar und ließ selbst Barbossa für einen Moment innehalten. „Glaub mir, Nanami", sagte Jack und drehte sich zu ihr. „Ich weiß, wann man mit einem Piraten-Lord zu tun hat und wann man sich besser zurückzieht. Und jetzt... es sieht so aus, als würde Barbossa einfach gerne in alten Wunden bohren. Aber das ist nicht unser Kampf. Noch nicht."

„Er wird noch bezahlen für das, was er gesagt hat", murmelte Nanami mit einem gefährlichen Blick auf Barbossa, aber Jack konnte ein Lächeln in ihren Augen erkennen. Barbossa, der erkannte, dass Jack sich nicht so leicht provozieren ließ, zog sich langsam zurück. „Wenn du denkst, dass Jack Sparrow dich vor mir retten kann, dann täuscht du dich, Nanami", sagte er in einem zischen Ton, der so kalt war wie die See selbst. „Du bist nicht unantastbar. Nicht vor mir. Und schon gar nicht vor deinem eigenen Blut."

Mit diesen letzten, schneidenden Worten drehte sich Barbossa um, seine Schritte hallten auf dem Deck, während er mit seinen Männern davonmarschierte. Die Bedrohung, die er hinterließ, war jedoch nicht ganz verschwunden. Nanami spürte, wie die Wut in ihr brodelte. Sie war nicht sicher, was sie mehr hasste: Barbossa und die Art, wie er immer wieder an ihren schwärzesten Erinnerungen kratzte, oder ihre eigene Unfähigkeit, die Wahrheit über ihren Vater und ihre Mutter vollständig zu verstehen.

„Lass ihn ruhig reden", sagte Jack, als er sich wieder zu Nanami umdrehte. „Aber du weißt, Nanami, das Meer vergisst nichts – und du solltest auch nicht alles vergessen. Nicht alles." Sie sah ihn an, tief in die Augen des Mannes, der immer noch so undurchschaubar wie der Ozean war. „Du hast recht", murmelte sie. „Aber manchmal wünschte ich mir, ich könnte einfach alles vergessen. Die Vergangenheit, die Schuld, das Erbe."

„Das geht nicht", sagte Jack, als er sie ernst ansah. „Du kannst dich nicht davon befreien, aber du kannst es trotzdem nutzen. Deine Geschichte – deine Macht – das ist es, was dich ausmacht. Und wenn du deine Feinde besiegen willst, musst du auch mit dem, was du bist, im Einklang sein. Oder du wirst untergehen." Nanami nickte, obwohl sie wusste, dass die Antworten, die sie suchte, tiefer lagen, als sie es sich je hätte träumen lassen.

NANAMI || ᵗʰᵉ ᵖⁱʳᵃᵗᵉˢ ᵒᶠ ᵗʰᵉ ᶜᵃʳⁱᵇᵇᵉᵃⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt