Etwas Faul

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Als der Bus endlich ankam, stieg ich als letztes ein. Ich suchte mir relativ weit vorne einen Platz. Meine Seele schrie regelrecht nach Ruhe und die würde ich sicher nicht finden, wenn ich hinten bei den anderen saß. Die enttäuschten Blicke der anderen sah ich, doch es war mir egal.

Ich setzte mich ans Fenster und stöpselte meine Kopfhörer rein. Öffnete meine Playlist am Handy und drückte auf das Lied Just pretend von Bad Omen. Ich lehnte meinen Kopf nach hinten und stellte die Lautstärke hoch. Nach und nach driftete ich in meine eigene kleine Welt und fand einen Moment Ruhe. Lauschte dem Lied und fühlte ausnahmsweise mal nichts. Kein Gedanke, keine Empfindung quälte mich.

Mein Körper driftete immer mehr ab und ich rutschte in den dämmer Schlaf,ehe mein Handy vibrierte und ich rauf sah.

Izuna
Warum sitzt du da vorne?

Ich überlegte. Lohnte Es sich zu antworten? Aber ich müsste, da ich den Chat schon geöffnet hatte. Ein seufzen überkam mich und ich tippte zurück.

Weil ich meine ruhe will...

So sperrte ich den Bildschirm, ignorierte die neue Nachricht die aufploppte und ließ die stundenlange Bus fahrt über mich ergehen.

Verpennt öffnete ich die Augen, als der Bus zum Stehen kam. Ich nannte es heimatliche Intuition.

Es war schon später Nachmittag, als wir endlich wieder daheim ankamen und ich stieg aus. Noch immer mit dröhnender Musik in den Ohren nahm ich meine Tasche entgegen und lief einfach los. Von den anderen verabschiedete ich mich nicht und fragte auch nicht nach einer mitfahr Gelegenheit und lief einfach die Straßen entlang nach Hause. Ich wollte weder auf jemanden angewiesen sein, noch wollte ich das mich jemand voll quatschte. So war es für alle Beteiligten gut.

Unten vor dem Wohnhaus sah ich zum Fenster unserer Wohnung auf. Es brannte Licht. Mama war also zuhause. Ich holte noch einmal tief Luft und schleppte mich mit meinem Koffer die Stufen noch. Schande das wir im dritten Stock wohnten.
An der kleinen kritzelei an der Wand Strich ich einmal drüber, während wake me up when September ends von green day lief. Ich mochte das Lied, es hatte was trauriges und schönes zur selben Zeit.

Mit letzter Kraft ging ich die Stufen weiter hoch und kam letztendlich an meiner Wohnung an. Vor der wohnungstür stand ein Paar Schuhe, die mir völlig fremd waren. Butsuma konnte es nicht sein. Der hatte Hashirama und die anderen abgeholt und dürfte noch garnicht da sein, da er die Uchiha mit im Schlepptau hatte. Also wer zum geier ist zu Besuch?

Ich kramte aus meiner Hosentasche den Haustürschlüssel heraus und wollte ihn gerade rein stecken, als die Tür geöffnet wurde. Konnte sie es riechen?! Mama lächelte mir entgegen, doch ihr Lächeln war anders. Misstrauisch nahm ich die Kopfhörer raus.

,, Hallo Mama", lächelte ich ihr entgegen.
,, Hallo mein Schatz. Schön das du wieder da bist" sie nahm mir den Koffer ab und brachte ihn in den Flur. Ich roch Essen von drinnen, aber kein schnelles null acht fünfzehn essen, sondern es roch wie ein drei gänge Menü. Noch immer misstrauisch trat ich ein und zog die Schuhe aus.

Ich wurde das Gefühl nicht los, daß wir Besuch hatten, der mir so garnicht passte. Mama machte nie extra vagantes essen, nur wenn jemand wichtiges kam und dann dieser Ausdruck in ihrem Gesicht. Hier war was faul. Und wo zum geier war mein Hund?!

Mama war bereits wieder in der Küche verschwunden, also beschloss ich mal nach zu sehen. Und als ich die Küche betrat, hätte ich es lieber sein lassen sollen. Meine schlechte Laune entwickelte sich und schoss ins unermessliche.

,, Hallo Akumi. Ist ne Weile her" sagte mein Gegenüber und lächelte.
,, Willst du mich eigentlich verarschen?! " zischte ich gereizt zu meiner Mutter. Mein Unmut war in diesem moment viel zu hoch, als das es ein normales Gespräch werden würde.

,, Liebes bitte hör nur kurz zu", versuchte meine Mutter verzweifelt. Ich schüttelte den Kopf.
,, Es ist mir vollkommen egal", knurrte ich und machte einen Schritt zurück. Nur zu blöd das der Türrahmen in meinem Rücken war.

,, Kumi bitte. Ich habe dich so lange nicht gesehen"

Wie ich diesen Menschen verabscheute. Mein halb Bruder. Drei Jahre älter als ich. Entstanden durch einen tragischen Zufall. Drei Jahre zuvor Bevor mein Vater meine Mutter schwängerte, hatte er einen one night stand mit einer 25 jährigen und da entstand dieses etwas. Das meine Vater älter war, als meine Mutter war dadurch klar.

,, Es hat dich doch sonst auch nie interessiert Loius. "
Dieser Name brachte mich beinahe zum würgen.
,, Lass uns doch wenigstens einmal eine Familie sein", seufzte er.
,, Familie?! " sagte ich aufgebracht,, Wir sind keine Familie!"

,, Akumi bitte", flehte meine Mutter.
,, Nein!" schrie ich und sah zu Loius.,, Seit fünf Jahren lässt du dich nicht blicken, weil wir dir und deiner dämlichen Mutter nicht gut genug waren! Du warst nicht einmal auf Vaters Beerdigung und faselst was von Familie und jetzt hockst du hier und tust so als wäre alles in bester Ordnung!"

,, Es reicht Akumi" rief meine Mutter wütend. Doch ich schüttelte den Kopf. Das war zu viel.
,, Er war auch mein Vater", sagte Loius leise und sah mich mit seinen grünen Augen an. Ich hasste diese Augen. Sie waren Vaters so ähnlich. Selbst sein verdammtes Gesicht, war wie sein eigenes. Mein Herz zog sich zusammen. Es tat so weh.

,, Du hast ihn nie so geliebt wie ich. Du und deine abscheuliche Mutter habt nur die Hand aufgehalten und ihn ausgenommen. Für euch ist nur das Geld verschwunden, aber für mich ist meine ganze Welt und mein halt verloren gegangen! " zum Ende hin schrie ich Loius nur noch an. Die Tränen liefen heiß über meine Wangen. Es war schrecklich.
Louis sah betroffen auf den Tisch und hüllte sich in Schweigen. Genau wie ich es erwartet hatte.

Ich sah noch einmal zu meiner Mutter, die meinen Blick traurig erwiderte und drehte mich dann um. Ich musste hier raus. Ich ertrug es nicht.

Ich lief zu meinen Schuhen und zog sie mir elig an. Immer mehr liefen mir die Tränen. Riss Die Tür auf und hörte wie meine Mutter mir hinterher kam.

,, Mein Schatz bitte warte! " rief meine Mutter mir hinterher, aber ehe sie mich erreichen konnte, knallte ich die Tür zu und rannte die Treppen runter.

,, Akumi?" fragte Hashirama verwirrt, der mir im Flur entgegen kam. Ich reagierte nicht, drängte mich an ihm vor bei und rämplete Tobirama an, der hinter ihm war. Butsuma machte mir an der Haustür Platz und ich lief nach draußen. Reagierte nicht auf die rufe von Tobirama.

Meine Beine brachten mich in meinem wahn zu dem Friedhof, wo mein Vater ruhte. Es war immer so, als könnte ich nicht atmen, wenn ich vor seinem Grab stand. Ich ließ mich vor dem Grabstein auf die Knie fallen und weinte sämtlichen Schmerz aus meiner Seele.

Two For One- Tobirama - Izuna ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt