Dumme Idee

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,, Warte", murmelte ich leise an Tobirama Lippen, als seine Hand meinen schenkel hochwanderte. Er ließ von mir ab,, Du sagtest doch ihr beide teilt euch alles. Wieso sollte Izuna nicht daran teil haben? " es kostete mich einiges an Kraft, diese Worte auszusprechen, weil ich noch immer nicht wusste was das hier war. Tobirama sah mich überrascht an.
,, Er ist aber nicht hier.", meinte er und ich zuckte mit den Schultern,, Das ist kein Hindernis. Wir könnten ja zu ihm." ich sagte es bewusst, weil ich nicht wusste wann meine Mutter wieder heim kam und zwei Männer in der Wohnung zu haben fand meine Mutter sicher nicht so witzig, auch wenn sie sonst so gelassen war. Wie Tobiramas Vater so tickte wusste ich nicht.

,, Okay" sagte er letztendlich und hob mich vom Tisch. Ich wollte gerade den Weg in mein Zimmer einschlagen, als er mich an der Hand packte. Verwirrt drehte ich mich zu ihm.
,, Du brauchst dich nicht umziehen. "
,, Ich kann doch nicht so los." sagte ich, da ich wirklich nur dieses Shirt trug und dadurch quasi fast nackt war.
,, Es ist dunkel draußen und niemand wird dich erkennen. " schmunzelte er und ich stimmte zu. Es war ja nicht so kalt draußen und wir würden sicher nicht über Nacht bleiben. Also würde vielleicht niemand Ärger kriegen.

Ich zog mir von daher meine Schuhe über und schnappte mir meinen Schlüssel. Ein wenig unwohl fühlte ich mich schon und mein Herz klopfte. Das war vielleicht die dümmste Idee die ich jemals hatte.

Leise verließen wir meine Wohnung und ich zog die Tür hinter mir zu. Der Bewegungsmelder im Treppenhaus ging sofort an und ich kniff die Augen zusammen.
,, Warte kurz ich muss noch schnell was holen. " ich nickte und sah Tobirama hinterher, der in seiner Wohnung verschwand.
Ein paar Minuten später kam er mit zwei Helmen in der Hand wieder in den Flur. Ich runzelte die Stirn.
,, Was willst du mit denen?"
,, Bist du schon mal Motorrad gefahren? ", fragte er mich.
,, Nein" antwortete ich unsicher. Ja das war die dümmste Idee überhaupt.,, Hast du einen Führerschein ? "
,, Nein."

Wir starrten uns beide an, bis er letztendlich grinste und mir den Helm an die Brust drückte.
,, Tobi das können wir nicht machen, wenn du keinen Führerschein hast", gab ich bedenklich von mir und folgte Tobirama da er schon dabei war die Stufen runter zu gehen.
,, Das Motorrad fährt auch ohne Schein. Riskier einmal was. "
,, Ich riskier hier grad mehr als genug.", murmelte ich leise vor mich hin. Gott wenn meine Mutter das erfuhr, würde sie mich in ein Kloster stecken oder auch auf so ein Internat wie Tobirama.

Wir liefen das Treppenhaus hinunter und in den Hinterhof. Tobirama deckte in der hinteren Ecke an der Hauswand das Motorrad auf und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Sowohl Angst als auch Freude erfasste mich, als er den Ständer löste und das Motorrad ein Stück vor schob. Der Lack glänzte im Mondlicht bläulich. Mein Vater hatte ein ähnliches. Mama verkaufte es nur nach seinem Tod, da niemand es gebrauchen konnte.

Er kam auf mich zu und nahm mir den Helm ab, nur um ihn mir behutsam auf den Kopf zu setzen. Ich sah ihn Währenddessen an.
,, Vertraust du mir? ", fragte er und sah mir fest in die Augen, als er den verschluss am Helm schloss. Keine Ahnung ob ich ihm trauen konnte, aber ich nickte. Würde er uns umbringen, dann würden wir wenigstens zusammen in der Hölle landen und dann machte ich ihm so richtig das Leben schwer.
,, Hör zu. In den Kurven muss du dich mit mir mitlehnen, sonst kann es passieren das wir einfach umfallen. Bekommst du das hin? "
Wieder nickte ich. Würde schon irgendwie klappen.

Tobirama zog sich den schwarz verspiegelten Integralhelm auf und zog sich die Handschuhe über die er ebenfalls mitgenommen hatte. Und bei Gott ich wusste nicht wieso, aber irgendwie machte es ihn noch heißer. Jetzt hatte ich so einen kleinen Einblick der Frauen, die ich manchmal auf social media sah, wenn Männer ihr Gesicht halb verhüllten. Scheinbar war das eine besondere Art von Kink, die ich erst jetzt so richtig verstand.

Mit geübter Bewegung schwang er sich auf das Motorrad und hielt mir die Hand entgegen. Ich holte tief Luft und gab mir innerlich einen schups. Ich würde schon nicht sterben.

Also griff ich nach seiner Hand, kletterte hinter ihn und stellte meine Füße auf die vorgesehen Fußrasten, die er für mich ausgeklappte. Ich zog mein Oberteil so weit nach unten, das auch garnichts aufblitzen konnte. Was eher unwahrscheinlich war, da die meisten ja um diese Zeit schliefen. Ich spürte das Leder des Sitzes, wie es sich kalt zwischen meine Beine schmiegte  und legte die Arme um Tobiramas Mitte.
,, Bereit? " fragte er gedämpft durch den Helm nach hinten.
,, Ja", krächzte ich zurück. Ich war mal sowas von nicht bereit. Irgendwie wackelte das Motorrad bei jeder Bewegung. Mein Vater wollte das ich auch mitkam, aber ich lehnte immer ab. Es war mir einfach zu gefährlich. Schon lustig, denn jetzt hatte ich keine Wahl mehr.

Ein kribbeln drang durch meinen ganzen Körper, als er die Maschine startete und los fuhr. Am Anfang hatte ich panische Angst einfach runter zu fallen, aber mit jedem Meter den er fuhr entspannte ich mich und genoss den Fahrtwind der um meine nackten Beine Strich. Sicher ist er schon des öfteren damit gefahren. Er wirkte sehr vertraut mit dem Motorrad. Und so ungern ich es zugab, aber es machte Spaß. Es fühlte sich wie Freiheit an. Bestimmt etwas was wir öfter machen könnten. Hin und wieder tastete er hinter sich an meinem Bein. Er wollte bestimmt sicher gehen, dass ich noch da war.

Während ich mich an Tobirama heran schmiegte sah ich nach oben in den Himmel und bestaunte die unzähligen Sterne. Ich liebte die Sterne, genauso wie mein Vater.

Eine Trauer überkam mich und ich steckte die Hände unter Tobiramas Shirt. Spürte die warme Haut, die Gänsehaut die sich einstellte und wurde ruhiger. Er war hier und ich war nicht allein. Das war tröstlich. Zumindest für den Moment. Es tat gut in solchen Momenten jemanden bei sich zu haben.
Zu wissen das man noch am Leben war.

Two For One- Tobirama - Izuna ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt