Schweigen Ist Manchmal Gold

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Ich wusste nicht wie lange ich hier hockte und mir die Augen aus dem Kopf heulte, aber die Sonne ging langsam unter. Zum tausendsten Mal las ich mir die Inschrift des Grabsteins durch und immer wieder wollte ich es nicht wahrhaben. Wahrhaben das mein geliebter Vater nicht mehr bei mir war. Nie wieder zurück kam.

Noch mit Tränen nassen Wangen stand ich auf und Strich andächtig über den Stein.
,, Vergib mir Papa, dass du das mit ansehen musstest. Ich komm bald wieder" verabschiedete ich mich von dem Grab und ging zurück. Inständig hoffte ich, dass Louis wieder gegangen war.

Mit leeren Kopf und Blick lief ich die Straßen entlang und zog mein Handy aus meiner Hosentasche. Fünfzehn verpasste Anrufe. Sechs von Tobirama und die restlichen von Mama. Mir war es egal. Also steckte ich das Handy zurück und lief nach Hause.

Vom weitem konnte ich ein Auto erkennen was vor der Haustür stand und ich wusste, ohne auf das Nummernschild zu sehen das es Madara war. Ich seufzte. Es passte ja wieder einmal alles wunderbar.

Kaum war ich nur in der Nähe das Autos kam auch schon dessen Besitzer aus der Haustür und starrte mich an. Mit Madara kam auch sein Sack und Pack raus. Sprich Hashirama, Tobirama und Izuna .

,, Wo zum fick warst du?! " fragte Madara aufgebracht. Ich lief an ihm vorbei.
,, Kann dir scheiß egal sein"
,, Wir haben dich versucht anzurufen", meinte Tobirama.
,, Ja ich Weiss" erwiderte ich monoton.

Mein Blick lag auf dem Boden. Ich hatte keine Lust auf so ein Gespräch oder auf Rechtfertigung. Ich wollte nur schlafen.

,, Hey was ist passiert? " Tobirama berührte meine Hand, die ich weg zog. Ich wollte jetzt nicht angefasst werden.

,, Es ist alles in bester Ordnung" log ich und ging nach drinnen. Ließ die Jungs hinter mir, die sicherlich verwirrt ohne ende waren.

An meiner Wohnung öffnete ich leise die Tür und ging rein. Zog meine Schuhe aus und schlich mich durch den Flur.

,, Du bist wieder da " lies mich die sanfte Stimme meiner Mutter Inne halten. Ich drehte mich jedoch nicht um.
,, Ja ich geh jetzt aber ins Bett. Also gute Nacht", sagte ich leise und ging in mein Zimmer und schloss die Tür. Zum Glück war louis weg, so weit ich das beurteilen konnte. Immerhin waren seine Schuhe nicht draußen.

Meine Stirn lag an der geschlossenen Tür. Ausgerechnet heute musste alles schief gehen, was eben ging.
Mein Handy vibrierte.

Tobirama
Komm auf den Balkon. Bitte

Oh man... So öffnete ich so leise wie möglich die Tür und schlich mich am Wohnzimmer vorbei. Ich hätte die Nachricht auch ignorieren können und wirklich so tun können, als ob ich schlafe.

Auf dem Balkon saß bereits Tobirama. Auf meinem wohlgemerkt.
,, Was ist los? "kam direkt, sobald ein fuss den beton Boden berührte.

Ich setzte mich auf die andere Liege und sah einfach Tobirama an,bis ich seufzte.
,, Mein Halbbruder war hier."
,, Ich wusste nicht das du einen Bruder hast. "
,, Zu Recht."
,, Magst du mir davon erzählen?"
Ich hob eine augenbraue,, Lässt du mich in ruhe, wenn ich es dir nicht erzähle? "
,, Nein", schmunzelte Tobirama. War ja klar. Wieder seufzte ich.

,, Mein Vater hatte vor meiner Mutter etwas mit einer anderen und dabei entstand Louis. Louis ist drei Jahre älter als ich. Wir haben uns nie wirklich gut verstanden, weil er immer unter dem Einfluss seiner Furie von Mutter stand. Die alte Schachtel hat es nie wirklich verkraftet, das mein Vater meine Mutter geheiratet hatte und nicht sie. Sie hatte immer schlecht über uns geredet und Louis immer eingeredet das wir dumm und gestört sind. Mein Vater war dann immer nur gut genug, wenn er Lohn bekommen und ihnen den Unterhalt gezahlt hatte. Dann war er der beste Vater den es gab. Aber als mein Vater starb vor fünf Jahren bei einem Autounfall, da fing der Terror an. Sie waren nicht mal auf seiner Beerdigung. Haben nur einen Brief geschickt in dem gefragt wurde, was jetzt mit seinem Erbe passiert. Das war alles. Kein beileid oder sonst irgendwas. Nichts"

Ich holte tief Luft und versuchte die aufkommenden Tränen zu bremsen.
,, Und vorhin war Louis hier und meinte das wir doch eine Familie sein sollten. Ich nehme einfach an das seine Mutter ihn geschickt hatte, um nochmal Druck zu machen, wegen dem Erbe."

,, Das ist scheiße", sagte Tobirama verloren. Ich verstand ihn. Wie sollte man auch bei sowas reagieren. Jeder fasste es anders auf.
,, Bitte geh nur nächstes Mal an dein Handy. Ich hab mir Sorgen gemacht. Und außerdem ist es verdammt schwer Madara abzuhalten nicht einfach blind los zu stürmen. Die anderen haben sich auch gesorgt. "
,, Tut mir leid. Und tut mir leid das ich dich angerempelt habe" ich sah zu Tobirama der mich anlächelte.
,, Schon gut. Hab es ja gerade so überlebt. "
Ich lachte.
Tobirama stand auf und setzte sich zu mir auf die liege. Legte seine Arme um mich und zog mich an sich ran. Tief atmete ich seinen süßlichen Geruch ein. Dank ihm konnte ich mich entspannen. Tobirama drückte mir einen Kuss auf den Kopf.
,, Egal was ist, du kannst immer zu mir kommen. Ich würde dich niemals als dumm oder gestört abstempeln" flüsterte gegen meine Haare.
,, Danke"

So kuschelte wir uns auf die liege und ich lauschte Tobiramas Herzschlag.
Die ganze Nacht lagen wir da und schwiegen mehr oder weniger. Es musste nichts gesagt werden. Wir genossen einfach den Moment zusammen. Irgendwann schlief ich dann in seinen Armen ein.

Two For One- Tobirama - Izuna ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt