C H A P T E R N I N E T E E N

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village.


Mittlerweile hatte Jungkook sich an die Dunkelheit, beziehungsweise an das schwache Licht gewöhnt, und sah sich fasziniert das ganze Zeug an, was im Raum herum stand. Er hatte das Gefühl, eine Zeitreise gemacht zu haben, denn das meiste Zeug, was hier kreuz und quer herum stand, war schon so alt, dass es beinahe in seinen Händen zu staub zerfiel, wenn er es anfassen wollte.
Nur wenige Gegenstände sahen noch ganz brauchbar aus.

Jungkook schien sein Zeitgefühl komplett verloren zu haben und er konnte nicht sagen, ob es Minuten, oder doch Stunden waren, die er dort verbrachte.

Er fand einen Haufen von Büchern — Kochbücher, Romane und sogar Schulbücher, jedoch standen dort nicht die Sachen drin, die man normalerweise in der Schulte gelehrt bekam. Jedes Wort war in der eigenartigen Sprache geschrieben, und je mehr Jungkook davon sah, desto besser konnte er sie lesen.

Außerdem lagen in dem Raum Unmengen an Spielsachen herum, so viele, wie er sich früher als Kind gewünscht hatte, doch nie bekam.
In einer Ecke lagen zerbrochene Spiegel und als Jungkook hineinblickte, kam ihm sein Spiegelbild blasser vor, als es sein sollte.

Eine Ewigkeit schien zu vergehen, die er damit verbrachte, die coolen und zum Teils auch ekligen Sachen anzusehen, doch irgendwann nahm er den Springbrunnen näher unter die Lupe.

Im Rätsel stand, er solle Wasser zum fließen bringen, erinnerte er sich, doch er hatte nicht den blassesten Schimmer, wie er das tun sollte. Lange grübelte er darüber, suchte nach geheimen Schaltern und durchforstete den Raum von oben bis unten. Er fühlte sich wie in einem Escape Room, den er mal mit Yoongi besucht hatte, an seinem Geburtstag. Mit dem Unterschied, dass er hier vielleicht wirklich nicht mehr raus kommen würde.

Urplötzlich ließ sich eine der glitzernden Libellen auf der verzierten Spitze des Brunnens nieder, welche daraufhin ebenfalls schwach zu leuchten begann. Jungkook verstand sofort, was sie ihm zu zeigen versuchte. Er kletterte das kalte Gestein nach oben und zog an der Spitze, die sich daraufhin tatsächlich bewegte und das Wasser augenblicklich zu sprudeln begann.

Noch im selben Moment wurde er von einem grellen Licht geblendet. Er kletterte von dem Brunnen herunter und starrte geschockt und auch ein wenig ängstlich in das Portal ihm gegenüber. Nur schwach konnte er einen Wald dahinter erkennen, verschwommen, wie als würde er auf die glatte Oberfläche eines Sees starren.

Was würde passieren, wenn er dort hinein ginge?
Würde überhaupt irgendwas passieren?

Jungkook war zu neugierig. Die Neugier übernahm seinen Körper und tötete sogar alle Ängste, die er davor gespürt hatte. Er hoffte inständig, dass es ihm danach nicht zum Verhängnis werden würde.

Er musste es einfach ausprobieren, er wollte den Grund wissen, warum er so verrückte Dinge sah, und sein Herz sagte ihm, dass er dahinter alle Antworten finden würde, die er suchte.

Also ging er, mit wackeligen, aber doch tapferen Schritten nach vorne. Es fühlte sich tatsächlich an, als würde er gegen eine Wand aus Wasser laufen, die in augenblicklich eintauchen ließ und nur ein Blinzeln später befand er sich in einem mystischen Wald.
Dem, aus seiner Vision.

Die Bäume standen so dicht aneinander wie eine Mauer, die Luft, die ihn umhüllte war kalt, Jungkook begann zu frösteln, und eine gewisse Spannung lag um ihn herum. Diese Energie hatte er schon einmal gespürt, als die Box geleuchtet hatte.

Die Umgebung erinnerte ihn an einen Zauberwald, den man aus Märchen kannte, jedoch war hier alles viel dunkler und brachte eine gruselige Atmosphäre mit sich. Er konnte unterschiedliche Geräusche von Tieren hören, das Zirpen der Grillen, Vögelgezwitscher, sowie das klopfen eines Spechts. Das vertrocknete Laub auf dem flachen Boden war bedeckt mit einer Schicht seichtem Nebel.

MOTH | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt