C H A P T E R T W E N T Y T H R E E

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Jungkook fühlte sich ein wenig unwohl, als er im Schlafzimmer des Königs stand, welches wie der Rest des Schlosses wunderschön war.
Er war froh, dass Taehyung bei ihm war. Die ganze Zeit über hinterfragte er jedoch seine momentane Lage.

»Das ist verrückt. Ich muss verrückt geworden sein«, murmelte er zu sich selbst, während er auf die Wände aus Eis starrte.
»Bitte Kookie, du musst mir glauben, dass alles hier real ist. Sieh mich an, ich bin doch auch echt. Ich bin hier«, versuchte Taehyung ihn zu beruhigen.

Er hatte Recht. Er war hier, mit Jungkook, trotzdem konnte der jüngere das kaum wahr haben.

»Ich kann verstehen, dass das für einen Sterblichen schwer zu realisieren ist. Ich hatte auch eigentlich gehofft, deine Oma hätte dir schon als Kind Geschichten über diese Welt erzählt, doch da habe ich mich wohl geirrt...«
»Sterblicher? Wie bitte — bist du etwa kein Mensch?«, Jungkook ignorierte die Hälfte von Taehyungs gesagtem und starrte ihn entgeistert an.

Vielleicht war er sowas wie ein Gestaltenwandler und hatte nur den Körper eines Menschen angenommen. Vielleicht sah er in Wirklichkeit so aus wie einer der Trolle oder die Kreaturen da draußen. Jungkook hatte Angst davor, dass Taehyung womöglich gar nicht so aussah, wie er jetzt vor ihm stand.

»Doch. Doch, ich bin ein Mensch. Aber du musst wissen ... da dies eine Parallelwelt ist, ist natürlich alles anders, als wie du es kennst. Das Gegenteil von Sterblich ist eben Unsterblich. Wobei das nicht heißt, dass mein Leben endlos ist. Was du als Tod bezeichnest, heißt bei uns Wiedergeburt. Aus Altersschwäche kann ich nicht sterben. Hier vergeht die Zeit viel langsamer, als bei dir Zuhause. Aber ich könnte an einer Krankheit sterben, oder aufgrund eines Mordes«, erklärte Taehyung.

Jungkook schluckte. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken.
Er konnte sich ein unendliches Leben kaum vorstellen. Er hatte zwar ein mulmiges Gefühl gegenüber dem Tod, da er etwas ungewisses war, doch musste ein ewiges Leben nicht unglaublich anstrengend und grausam sein?

Der Fakt, dass Taehyung schon viel länger lebte, als er selbst, und trotzdem in seinem Alter war, klang unmöglich. Doch Jungkook wusste so langsam, dass er nicht träumte. Dass er tatsächlich hier war, in einem Eispalast, in einem magischen Land.
In einer Parallelwelt.

Der liebliche Geruch, der von Taehyung ausging, den konnte er sich einfach nicht einbilden. Und Jungkook wusste ganz genau, dass er in seinen Träumen weder fühlen, noch riechen konnte.

»Okay ... ich glaube dir jetzt einfach mal alles und tue so, als wäre das hier ganz normal und nicht super übernatürlich abgespacet.«

Genau in diesem Moment schwang die Tür auf und der König kam in einem Affenzahn herein gestürmt.

»Wenn Hoseok nicht einwilligt, dann richte ihm aus, dass ich persönlich bei ihm vorbei kommen werde! Er soll sich ja nichts aus seiner Fähigkeit drauf einbilden!«, hörte man noch, wie er in den Flur brüllte und dann die Tür ein wenig zu fest zu knallte.

Erschrocken zuckte Jungkook zusammen, biss sich aus versehen auf die Zunge, als er einen Schrei unterdrückte.
Auch Taehyung sah den König mit großen Augen an.

»Verzeihung. Der Feuer Lord ist wohl mal wieder mit dem falschen Fuß aufgestanden.«

Namjoon strich sich eine verlorene Haarsträhne hinters Ohr, die jedoch sofort wieder in sein Gesicht fiel und Jungkook dachte plötzlich daran, wie er diese wunderschönen Haare auch mal anfassen wollte.

»Nun gut Jungkook, setz dich bitte«, Namjoon deutete zu einer kleinen Sitzecke, die gemütlicher aussah, als man vielleicht dachte. Auch sie war natürlich aus Eis, jedoch mit vielen Decken und Kissen ausgelegt, wofür Jungkook sehr dankbar war, da er sich sonst den Arsch abfrieren würde.

MOTH | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt