C H A P T E R T W E N T Y S I X

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lost woods.

Stöhnend rappelte Jungkook sich von dem unbequemen, harten Boden auf, versuchte angestrengt das Schwindelgefühl aus seinem Kopf los zu werden. Seine Kehle fühlte sich staub trocken an und noch immer hatte er den Gestank von Rauch und Feuer in der Nase.

Verwirrt sah er sich um und konnte gar nicht glauben, wo er sich befand. Er erkannte die eigenartigen Pilzbäume und die verrückten, umherirrenden Sträucher sofort. Doch wie zur Hölle war er hier her gekommen?

Er lag die ganze Zeit wie ein schlafender Stein auf einer hübschen Waldlichtung, umgeben von glitzernden Blumen und den vertrauen, kristallenen Insekten, die um ihn herum flatterten.

Und trotz der gemütlichen Atmosphäre hatte er stechende Kopfschmerzen und irgendwas brannte auf seiner Wange. Außerdem tat seine Knochen weh, als wären sie hundert mal gebrochen worden.

Er ließ seinen Blick schweifen und versuchte sich angestrengt zu erinnern, was passiert war. Die Bilder in seinem Kopf trafen ihn wie einen Schlag ins Gesicht.
Die Festung des Feuerlords ... Und der Kampf. Bei dem er keine Ahnung hat, wie er den überleben konnte.

»Oh verdammt, Taehyung«, murmelte er zu sich selbst und spürte, wie Panik in ihm hoch stieg.

Es war ihm nun egal, wie er hier her gekommen war. Jungkook musste so schnell wie möglich zurück, er musste Taehyung helfen. Es war ein brutaler Kampf gewesen und Jungkook wollte nicht glauben, dass er Taehyung verloren hatte.

Gerade als er aufspringen und einen Weg aus dem Dickicht des Waldes suchen wollte, erklang jedoch plötzlich das Knacken eines Astes, unmittelbar in seiner Nähe.

Jungkook erstarrte. Er war hier nicht allein.

Er lauschte und sah sich aufmerksam um, doch er konnte niemanden erkennen. Er schluckte einmal, ehe er seinen Mut zusammenfasste und seine zitternden Knie unter Kontrolle zu bringen.

»Du sollst also unser neuer Wächter sein?«, sprach eine Stimme plötzlich.

Jungkook lief ein kalter Schauer über den Rücken. Sie schien von überall zu kommen. Beinahe um ihn herum zu fliegen. Doch er konnte niemanden sehen.

»Ein ziemlicher Angsthase bist du ja schon.«
»Wer bist du? Zeige dich!«, rief er, hob seine Fäuste wie Yoongi es ihm einmal beigebracht hatte, um sich zu verteidigen und machte sich bereit, jeden Moment weg zu rennen.

»Schon süß eigentlich. Du hast meinem Freund ja ziemlich den Kopf verdreht. Taehyung ist eigentlich nicht der Typ für Abenteurer. Und dennoch ist er mit dir zum Feuerlord gegangen. Hmm ... er muss dich wirklich gerne haben«, die Stimme klang zu hoch für einen Mann, doch gleichzeitig zu tief für eine Frau und noch immer war die Person nicht aus ihrem Versteckt gekommen.

»Taehyung...?«, Jungkook konnte sich den Gedanken nicht erlauben, dass Taehyung ihn tatsächlich mögen könnte. Zumindest nicht in diesem Sinne. Sie waren Freunde, ja, aber Jungkooks Gefühle gingen leider in eine andere Richtung, und er hasste sich dafür so sehr.

»Hör auf zu lügen. Ich und Tae sind nur Freunde. Und komm jetzt endlich raus, du machst mir Angst!«, die Ungeduld platze in ihm und wütend fuchtelte er in der Luft herum, bis tatsächlich jemand wie aus dem Nichts vor ihm auftauchte.

Ein unglaublich hübscher Junge, schmales Gesicht, funkelnde blaue Augen und hell blondes Haar. Er war einen Kopf kleiner als Jungkook und trug ein schneeweißes Gewand und so viel Schmuck, bestimmt ein Kilo, von Kristallen und Diamanten bis zu vergoldeten Ketten, welche ihn aussehen ließen wie einen Engel.

Vielleicht war er das ja auch. Ein Engel. Denn diese Beschreibung passte mit Abstand am besten zu ihm.

Er grinste Jungkook freundlich an und Jungkook spürte sofort diese eigenartige Energie, die von ihm ausging. Es war dasselbe Gefühl, was er hatte, als die Box leuchtete. Es fühlte sich ein wenig so an, wie eine elektrisch Spannung, oder als würde ein tiefer Bass durch Jungkooks ganzen Körper fahren.

MOTH | taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt