Schicksalhafte Begegnung

Sprung ins Ungewisse

❗️🤚✴️⛔️ Triggerwarnung Suizid ⛔️✴️🤚❗️
In diesem Kapitel kommt das Thema Suizid vor. Belasten dich selber Suizidgedanken dann solltest du dieses Kapitel besser nicht lesen. Wende dich an die Nummer 0800/1110111 (Telefonseelsorge) und sprich mit jemanden über diese Gedanken. Denn glaub mir, egal wie dunkel alles gerade für dich scheint, dass Leben ist es wert sich durch die schlechten Zeiten zu kämpfen!

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Als Henning Zuhause ankam wartete Marion bereits auf ihn. Sie wirkte ziemlich niedergeschlagen und er sah ihr an das sie etwas bedrückte.

„Hey was ist los?"

Forschte er vorsichtig nach,  nachdem er sie begrüßt hatte.

„Sag du erstmal warum du versucht hast mich im Dienst zu erreichen. Ist alles in Ordnung?"

Besorgt sah Marion ihn an. Da Henning eigentlich wusste das sie im Dienst keine Zeit hatte ans Handy zu gehen, rief er nur in Notfällen an entsprechend machte sie sich nun natürlich sorgen.
Schnell berichtete er ihr von dem gestrigen Zusammentreffen mit dem neuen Kollegen Timo und wie sehr ihn dessen Erzählung getroffen hatte. Dann erzählte er das Martin spontan ein Treffen mit seinem ehemaligen Kollegen Thorsten ausgemacht hatte.

„Ich hatte ehrlich Angst auf Thorsten zu treffen. Wir waren damals zwar gute Freunde aber naja Kalle war sein Onkel und immer ein großes Vorbild für ihn. Gerade bei ihm habe ich am ehesten erwartet das er mir zumindest eine Teilschuld an Kalles Tod gäbe. Aber ganz im Gegenteil ... meine Sorgen waren anscheinend vollkommen unbegründet."

Es freute Marion das Henning dadurch eine große Last genommen worden war. Schließlich hatte er auch nach den vielen Jahren noch immer  die Befürchtung gehabt, den ehemaligen Kollegen zu begegnen und sich anhören zu müssen das er damals womöglich etwas falsch gemacht hatte.

„Jetzt aber zu dir. Ist etwas mit Lee?"

Fragte Henning weiter nach. Marion seufzte.

„Nein eigentlich nicht. Sie ist jetzt wieder öfters wach und atmet auch wieder eigenständig ohne das sie Sauerstoff braucht. Nächste Woche soll sie in eine andere Station verlegt werden, dann dürfen wir sie auch wieder alle besuchen. Aber es wird noch ein lange Weg für sie, sie muss schlucken, essen und sprechen wieder erlernen. Es ist ziemlich unwahrscheinlich das sie wieder laufen können wird. Alles in allem ist es eine Mischung aus Freude das sie nicht mehr in Lebensgefahr schwebt und Sorge ob sie mit diesen schweren Einschränkungen überhaupt wieder ein glückliches und selbstbestimmtes Leben führen kann."

Henning stimmte ihr mit einem Nicken zu. Er hatte Lee zwar nicht lange gekannt, konnte sich aber kaum vorstellen, dass die selbstbewusste junge Frau gut damit zurecht kam in Zukunft ein Pflegefall und auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein.

„Aber das ist es nicht ... ich habe heute einen Anruf bekommen von der Kriminalpolizei. Gunna hat seine Aussage zurück gezogen und behauptet nun er sei unschuldig. Ich hätte ihn zu sich in die Wohnung eingeladen für ein klärendes Gespräch und dort wäre er überfallen worden. Ich muss deshalb morgen Mittag eine vollständige Aussage bei der Kripo machen. Du im Übrigen auch ... aber wir dürfen unsere Aussagen nicht zusammen machen."

Henning ballte eine Faust in der Tasche. Das Marions Ex-Mann nun doch sein Geständnis widerrief und Marion dadurch zwang eine Aussage bei der Kripo und später auch vor Gericht machen zu müssen, machte ihn wütend. Immerhin hatte dieses Schwein ihr doch eindeutig schon genug angetan, sie jetzt auch noch zu zwingen von den Erniedrigungen und Quallen vor Gericht erzählen zu müssen ... Henning atmete tief durch und versuchte die Wut wieder hinunter zu schlucken. Dann nahm er Marion vorsichtig in den Arm und streichelte sanft über ihren Rücken.