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~Fianna~

»Hör auf dein Herz«, sagten sie. Sie sagten, jeder würde jemanden finden.
Ich nicht.

...

Den restlichen Tag verbringe ich hauptsächlich dösend oder schlafend im Bett. Es dauert nicht lange, bis es mir wieder genauso elend geht wie gestern. Und es gibt keine Position, die irgendwie erträglich ist:

Liegen: Großer Fehler, die Galle steigt mir in den Hals und mein Bauch verkrampft noch mehr als ohnehin schon.

Sitzen: Die Kopfschmerzen bringen mich um den Verstand und mein Rücken tut so entsetzlich weh.

Stehen: Ich falle sofort um durch den Schwindel und bekomme Krämpfe in den Beinen.

Weitere Optionen bleiben mir da wohl keine. Außerdem bemerke ich, dass ich jetzt anscheinend auch noch Zahnschmerzen habe. Klasse. Ich sollte wohl zum Arzt gehen. Aber ich kann ja keine fünf Meter weit gehen, ohne das Bewusstsein zu verlieren, geschweige denn bis zum nächsten Arzt kommen.
Ich nehme mein Handy in die Hand und wähle die Nummer meiner Mom. Ich weiß, dass ich sie während der Arbeit nicht stören soll, aber es geht nicht anders. Ich muss irgendetwas gegen die Schmerzen tun - und zwar bald.

Sie geht nicht ran, aber so leicht gebe ich nicht auf. Ich lasse es erneut klingeln. Hoffentlich merkt sie, dass es wirklich wichtig ist.

Tatsächlich hebt sie ab: »Fia? Es ist gerade schlecht, ruf später nochmal an.«

»Nein. Mom, bitte.« Aber sie legt noch auf, während ich spreche.

Verdammt. Verdammt, verdammt, verdammt. Was mache ich jetzt?

Er reagiert zwar vermutlich genauso, aber trotzdem muss ich versuchen Dad zu erreichen. Jedoch merke ich gerade, wie mein Magen wieder rebelliert. Ich warte bis der Krampf vorbei ist und wähle dann die Nummer meines Vaters.

Er geht sofort ran: »Fia!«, schreit er beinahe in den Hörer. »Wie oft haben wir dir gesagt, du sollst nicht anrufen, während ich oder Mom auf der Arbeit sind?! Was denkst du ist so wichtig mich zu stören?«

»Denkst du, ich rufe an, wenn es nicht wirklich wichtig wäre? Mir geht es wirklich mies, kannst du Schmerzmittel und etwas gegen Übelkeit in der Apotheke kaufen? Mir ist so schwindelig, dass ich nicht selbst hin kann.«, frage ich wimmernd.

»Deshalb rufst du an?«, fragt er und ich höre den langen, tiefen Atemzug selbst durch den Hörer nur allzu deutlich. »Weil du dir von irgendeinem Idioten einen Magen-Darm-Virus eingefangen hast?!« Er klingt so erzürnt, dass ich mir wünsche, ich hätte nie angerufen.

»Bitte… Ich halte das nicht aus…«, flehe ich, aber er legt auf.

Ich schreie mit geschlossenem Mund. Verdammte Scheiße! Ich bin so wütend. Aber ich bin zu erschöpft, um irgendetwas anderes zu tun, als das ganze Haus nach irgendwelchen Medikamenten zu durchsuchen.

Letztlich finde ich nur ein paar abgelaufene Tabletten und ähnliches. Die Ausbeute ist nicht perfekt und einige Medikamente darf ich nicht gleichzeitig einnehmen, aber es muss reichen. Denn mehr werde ich wohl nicht so bald bekommen.

Es ist sechs Uhr am frühen Abend. Und es geht mir besser. Es geht mir tatsächlich besser. Zumindest physisch. Psychisch… Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Aber momentan scheint alles halb so wild, da die Übelkeit, die Bauch- und die Rückenschmerzen kaum noch zu spüren sind. Allerdings setze ich keinen Fuß aus dem Bett. Schließlich bin ich nicht komplett bescheuert. Der Schwindel ist sicher noch da. Glücklicherweise bekomme ich davon zur Zeit wenigstens nichts mit. Die Zahnschmerzen hingegen spüre ich nun umso deutlicher, seit meine anderen Beschwerden nachgelassen haben. Ich sollte wirklich zum Zahnarzt gehen. Mit ziemlicher Sicherheit ist das Zahnfleisch entzündet - und zwar stark - und an den Zähnen selbst muss auch etwas nicht stimmen. Es ist ein unangenehmes Ziehen, das stetig stärker wird. Ich beiße mir auf die Backe, in der Hoffnung, mich von dem anderen Schmerz abzulenken. Es bringt jedoch herzlich wenig.
Ich checke mein Handy und sehe, dass Yves mir geschrieben hat:

»Hey Fia, ich weiß jetzt, was wir an deinem Geburtstag machen werden! Es gibt nen neuen Club in der Nähe vom Millennium Park. Lass uns den dann austesten! Bist du dabei?«

Ich seufze. Ich hasse es, in Clubs zu gehen. Es ist mir zu laut, zu eng, zu stickig und vor allem sind mir dort zu viele Leute. Aber das sage ich Yves nicht. Stattdessen schreibe ich:

»Gerne. Wird bestimmt ein besonderer Abend.« Der letzte Teil ist nicht gelogen…

Und dann höre ich ein Klacken von der Haustür… Und ich weiß, dass meine Eltern Zuhause sind.

Und dann höre ich ein Klacken von der Haustür… Und ich weiß, dass meine Eltern Zuhause sind

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So, das war's schon. Bist du gespannt, wie es weitergeht? Wenn ja, Vote oder kommentiere dich gerne ☺️ Das würde mich sehr freuen.

Bis zum nächsten Kapitel 👋

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