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~Fianna~

Menschen sind einzigartig, sagt man. Das glaube ich nicht. Denn in ihren Kombinationen sind sie vielleicht besonders, aber die Muster sind immer dieselben.

...

»I-Ist sie... D-D-Du...«, stottert Tristan. Es ist das erste Mal, dass ich ihn so sprachlos sehe.

Er geht ein paar Schritte rückwärts. Schritt für Schritt. Dabei sollte er wissen, dass er keine Chance gegen mich hat.

Ich lächle ihn an, als ich auf ihn zugehe. All die Jahre hat er mir Angst gemacht, sich über mich lustig gemacht und mich gedemütigt. Es ist Zeit ihn zu lehren, was Furcht bedeutet.

Innerhalb von wenigen Sekunden stehe ich vor ihm. Hinter Tristan ist die Wand. Ich stütze meine Hände neben seinen Schultern ab.

»Du hättest dich von mir fernhalten sollen.«, drohe ich. »Du hättest fair spielen sollen.« Meine Stimme ist nur noch ein Hauchen. »Denn jetzt werde ich auch nicht fair spielen.«

Während ich mich zu ihm vorbeuge, höre ich seinen Herzschlag, der jetzt einen wilden Rhythmus angeschlagen hat, rieche den Schweiß, der ihm am ganzen Körper austritt und ich sehe seine geweiteten Pupillen, die seine Fluss blauen Augen fast gänzlich verschlingen.

Plötzlich spüre ich einen Hieb gegen meinen Kopf. Dann trete ich weg.

...

»Was hast du dir dabei gedacht, am hellichten Tag, in einer Schule, ein Mädchen zu töten?!«, höre ich eine Stimme an meinem Ohr donnern. Es ist Blake. Ich würde diese tiefe durchdringende Stimme immer erkennen.

Ich reibe mir die Augen, langsam kommen die Erinnerungen wieder. Ich setze mich auf, aber fühle mich immer noch erschlagen.

»Was bitte ist in dich gefahren, dass du sowas dämliches tust?!« Blakes Zorn scheint groß zu sein. Ich kann es ihm nicht wirklich verübeln, ich habe jemanden umgebracht. Aber wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte - ich würde es wieder tun. Wieder und wieder würde ich sie töten. Es schert mich in diesem Moment nicht, dass ich dadurch zur Mörderin geworden bin. »Hätte ich dich nicht von dort weggeholt, hättest du den Jungen auch noch umgebracht. Und dann wärst du mit hoher Wahrscheinlichkeit von jemandem gesehen worden!«

»Sie hatte es verdient.«, sage ich tonlos.

»Es ist mir egal, was deine Beweggründe waren! Ich weiß, dass das Töten in unserer Natur liegt, das ist es nicht, was ich dir vorwerfe.« Blakes graue Augen funkeln mich voll blinder Wut an. »Aber so leichtsinnig zu sein und tagsüber in einem öffentlichen Gebäude zu töten, kann nicht nur dir schaden! Es steht nicht nur dein Leben auf dem Spiel.« Ein Sonnenstrahl leuchtet durch die Schießscharte und lässt den bestickten Saum und Kragen von Blakes Jacke funkeln. »Wir töten aus Bedarf, nicht aus Rache.«

»Du weißt nicht, was sie getan hat.«, flüstere ich voller Bitterkeit. »Du hast kein Recht dazu mir zu sagen, ob das, was ich getan habe, gerechtfertigt war.«

Blake seufzt. Er scheint sich etwas zu beruhigen. »Ich verstehe es ja.«, meint er. »Dennoch ist es...«

»Was? WAS?!«, schreie ich, erschöpft von allem, was geschehen ist.

»Es ist keine Entschuldigung für das, was du getan hast!«

»Da!«, gebe ich zurück. »Du verstehst es eben nicht. Niemand tut das. Hast du je das Gefühl gehabt, von innen heraus zerrissen zu werden?! Hast du dich je sinnlos gefühlt, ohne jeglichen Wert?! Denn ich habe das! Und wenn du nicht dasselbe erlebt hast wie ich, dann sag mir nicht, wofür es Verständnis gibt und für was nicht.« Meine Stimme ist wieder scharf wie ein Messer und kalt wie Eiswasser, aber trotzdem wird er meine Emotionen heraus gehört haben. Das lasse ich sonst nie zu... Aber ich wollte dieses Mal, dass er sich schlecht fühlt.

Blake mustert mich ein weiteres Mal ausdruckslos, dann macht er kehrt und lässt mich allein zurück.

Blake mustert mich ein weiteres Mal ausdruckslos, dann macht er kehrt und lässt mich allein zurück

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Ein eher kurzes Kapitel. Ich hoffe es hat dir gefallen, wenn dem so ist, würde ich mich super freuen wenn du Voten und/oder einen Kommentar schreiben würdest :)

Bis zum nächsten Kapitel 👋

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