~Fianna~
Jagen und gejagt werden. Ein Kreislauf, den niemand zerbricht. Und eine Herausforderung, nicht gejagt zu werden.
...
Ich wickele einen sterilen Verband um meine Hand. Es brennt und sticht. Auf dem Weg nach Hause habe ich die Blicke auf mir gespürt, doch niemand hat mich angesprochen. Dieses Mal bin ich sogar ausgesprochen dankbar dafür. Allerdings habe ich momentan andere Sorgen. Denn meine Eltern dürfen nichts von der Verletzung erfahren. Zudem ist ausgerechnet heute mein Fechttraining und Heyle - mein Trainer - darf es ebenfalls nicht bemerken. Eigentlich freue ich mich immer auf die eine Stunde in der Woche mit ihm. Ich kann abschalten, mich gehen lassen und das Beste ist, dass nur er und ich dort sind. Denn ich habe Privatstunden. Es ist etwas, wofür ich meinen Eltern wohl für immer dankbar sein werde. Dankbar für etwas, das mich von der Realität ablenkt und mich wahrhaftig glücklich macht - in einem gewissen Maß.
Erfreulicherweise ist es nur meine linke Hand, wodurch ich wenigstens meine starke Hand nutzen kann. Ich kann nur hoffen, dass es sich nicht bald entzündet. Ansonsten habe ich noch ein größeres Problem als das, dass ich gerade die letzten Tabletten verbraucht habe.
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Nachdem ich meine Fechtkleidung angezogen habe, hole ich mein Florett hervor. Es ist eine Maraging-Klinge und somit ungefährlich, was es allerdings nicht weniger eindrucksvoll macht. Ich wiege es in meinen behandschuhten Händen. Obwohl der Handschuh nur für meine Waffenhand Pflicht ist, trage ich heute einen zweiten, um den Verband zu verbergen. Momentan geht es mir aufgrund der Tabletten recht gut, aber ich weiß, wie schnell das umschlägt. Außerdem bin ich mir meiner verwundeten Hand nur allzu bewusst.
Als ich die Halle betrete, ist Heyle bereits dort und hält sein Florett seitlich herabhängend. Ich sehe die Muskeln unter seiner Kleidung durchscheinen. Er ist ein Sportler, durch und durch. Ich weiß nicht, was ich diesbezüglich von mir behaupten soll. Ich würde gerne ähnliches von mir sagen können, aber das kann ich eben nicht. Bei ihm sieht man die Leidenschaft, die er mit dem Sport verbindet. Ich bin seit fünf Jahren nur darauf aus, meine Geschicklich- und Beweglichkeit zu verbessern. Mein Reaktionsvermögen und meine Körperkraft. Nicht mehr schwach zu sein. Ich will mich verteidigen können.
»Wie geht's?«, fragt Heyle mich zur Begrüßung.
»Gut, dir?« Der selbe Satz wie jede Woche. Aber es sind bloß Floskeln, die wir austauschen. Leere Worte. Nichts von Bedeutung.
»Ebenfalls«, erwidert er, und seine Augen funkeln freudig, als er seine Fechtmaske herunterzieht. Ich tue es ihm gleich. »Eine kurze Runde zum Aufwärmen? Fünf Treffer für den Sieg.«
Er wartet nicht auf eine Antwort. Ich mag das. Seine Art. Ihm bedeutet das, was er tut, viel und das bewundere ich. Ich bestaune es, da ich sowas nicht habe.
Jemand anderen hätte er mit dem schnellen Angriff vielleicht überrumpelt und einen Treffer erzielt, aber mich nicht. Ich kenne ihn dafür zu lange und zu gut. Seine Taktik ist einfach: Schnell und präzise. Ich weiche geschickt aus und versuche dann ihn mit mehrfachem Aufeinandertreffen unserer Klingen auf Distanz zu halten. Auch, wenn wir hier keiner echten Gefahr ausgesetzt sind, bringt das Kämpfen Nervenkitzel mit sich.
Nach ein paar Minuten haben wir den ersten Punkt ausgefochten. Und auch, wenn er an Heyle geht, bin ich doch zuversichtlich, ihn zu besiegen. Sein Atem geht schneller und ich sehe, dass seine schnellen Bewegungen ihn zu sehr erschöpfen. Er wird nicht mehr lange so standhaft sein. Und dann habe ich meine Chance. Allerdings bin auch ich nicht unfehlbar. In den meisten Fällen klappt es, ihn zu ermüden, aber dadurch, dass meine linke Hand immer stärker zu pochen beginnt, bin auch ich sehr zügig am Ende meiner Kräfte. Der Schmerz macht mich unaufmerksam. Die Konzentration ist das Wichtigste beim Fechten und wenn sie mir entgleitet, habe ich nicht die geringste Chance auf den Sieg. Dann hat Heyle gewonnen. Ich möchte nicht, dass er gewinnt. Ich will ihm zeigen, dass ich es kann.
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Sign Of The Crescent Moon | Those Void Words
Fantasy𝔐𝔞𝔫𝔠𝔥𝔢 𝔐𝔢𝔫𝔰𝔠𝔥𝔢𝔫 𝔰𝔦𝔫𝔡 𝔴𝔦𝔢 𝔡𝔦𝔢 𝔖𝔬𝔫𝔫𝔢 𝔲𝔫𝔡 𝔰𝔱𝔯𝔞𝔥𝔩𝔢𝔫 𝔲𝔫𝔢𝔫𝔱𝔴𝔢𝔤𝔱. 𝔄𝔫𝔡𝔢𝔯𝔢 𝔰𝔦𝔫𝔡 𝔴𝔦𝔢 𝔡𝔢𝔯 𝔐𝔬𝔫𝔡, 𝔩𝔦𝔢𝔤𝔢𝔫 𝔦𝔪 𝔖𝔠𝔥𝔞𝔱𝔱𝔢𝔫 𝔲𝔫𝔡 𝔩𝔢𝔲𝔠𝔥𝔱𝔢𝔫 𝔫𝔲𝔯 𝔡𝔲𝔯𝔳𝔥 𝔄𝔫𝔡𝔢𝔯𝔢... ~~...