~Zephyr~
»Ich fordere Zayn und Zephyr Bristol auf, augenblicklich in mein Büro zu kommen. Das ist keine Bitte«, schallt Miss Dawns Stimme durch die Lautsprecher.
In ihrem Büro setze ich mich auf einen der beiden Stühle, die ihrem gegenüber stehen. Mein Vater ist bereits hier. Er beachtet mich nicht, so wie ich ihn. Die Stimmung ist angespannt, die Luft wie elektrisch aufgeladen. Miss Dawn muss etwas Wichtiges mitzuteilen haben, wenn sie uns beide mitten im Dienst in ihr Büro zitiert.
»Nun?«, fragt sie gleichgültig, den Blick auf ihre Papiere gerichtet. »Habt ihr denn nichts zu sagen? So als … Familie?«
Ich bin nicht irritiert von ihrem seltsamen Gesprächsanfang. Das macht sie gern … spielen. Ich kann auch spielen.
»Unser Blut macht uns vielleicht verwandt, aber Sie wissen genau so gut wie ich, dass das nichts von Bedeutung ist.« Meinen Vater beachte ich nicht, sein blauer Blick liegt bloß warnend auf mir. Er kennt meinen Ruf.
»In der Tat«, stimmt Miss Dawn mir zu. »Allerdings habe ich etwas für dich … Eine Art Familienangelegenheit.« Ihr Lächeln zart und kalt, die Augen angefüllt mit grünen Blitzen. Entweder ist sie gerade voller Aufregung und Anspannung - oder extrem erregt. Was irgendwie abartig ist - erst recht vor meinem Vater.
»Spuck's aus, Ashley. Wir haben keine Zeit für deine Spielchen.« Mein Vater meldet sich das erste Mal zu Wort. Für seine Respektlosigkeit könnte Miss Dawn ihn seines Jobs berauben. Doch heute scheint sie gut gelaunt.
»Zayn … Immer so eilig hast du es. Hat das etwas mit deiner zu Bruch gegangen Beziehung und dem Bastard, den du nun erziehen musstest, zu tun?« Sie blickt nun auf und schaut meinem Vater direkt in die zornerfüllten Augen. Dieser starrt zurück.
Ich hingegen werde das, was sie gerade gesagt hat, nicht einfach so auf mir sitzen lassen. Ich erhebe mich von meinem Platz und bedeute meinem Vater zu gehen, was Miss Dawn davon hält, interessiert mich gerade einen Scheiß. Er kommt meiner stummen Bitte glücklicherweise nach.
Sobald er fort ist, beuge ich mich über den Tisch zu ihr, sodass unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt sind.
»Ein bisschen mehr Respekt wäre angebracht«, flüstere ich. »Finden sie nicht?«
Miss Dawn antwortet nicht. Mustert mich nur amüsiert.
»Sie wissen ganz genau, wozu ich in der Lage bin - und Sie wissen auch, dass ich nicht zögere. Hab ich damals auch nicht.« Jetzt habe ich sie da, wo ich sie haben möchte. Auch wenn sie es zu verbergen versucht, so sehe ich doch Ehrfurcht in ihren Augen aufblitzen.
»Also gut, Zeph.« Ihre Stimme ist stählerner denn je. »Du hast deinen Standpunkt klargemacht. Kommen wir nun zu deinem Auftrag.«
Ich lasse mich langsam wieder auf meinen Stuhl gleiten, wende den Blick jedoch nicht eine Sekunde von Miss Dawn ab.
»Dir ist bereits bekannt, dass du die Vampirprinzessin töten sollst. Und, na ja …« Sie zuckt unschuldig mit den Schultern. »Ich würde das gern etwas vorverlegen. Ich habe einen Informanten, der mir morgen neue Informationen bringt. Ich nenne dir dann schnellstmöglich Ort und Zeit.« Ihr Blick durchbohrt mich. Ich rege mich nicht einmal.
»Verstanden«, sage ich und will den Raum verlassen, doch wie so häufig, hält Miss Dawn mich noch kurz zurück.
»Gut«, flüstert sie. »Wir sehen uns dann heute Abend in meinem Schlafzimmer.«
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Vielen Dank für's Lesen! <3
Bis zum nächsten Kapitel 👋
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Sign Of The Crescent Moon | Those Void Words
Fantasi𝔐𝔞𝔫𝔠𝔥𝔢 𝔐𝔢𝔫𝔰𝔠𝔥𝔢𝔫 𝔰𝔦𝔫𝔡 𝔴𝔦𝔢 𝔡𝔦𝔢 𝔖𝔬𝔫𝔫𝔢 𝔲𝔫𝔡 𝔰𝔱𝔯𝔞𝔥𝔩𝔢𝔫 𝔲𝔫𝔢𝔫𝔱𝔴𝔢𝔤𝔱. 𝔄𝔫𝔡𝔢𝔯𝔢 𝔰𝔦𝔫𝔡 𝔴𝔦𝔢 𝔡𝔢𝔯 𝔐𝔬𝔫𝔡, 𝔩𝔦𝔢𝔤𝔢𝔫 𝔦𝔪 𝔖𝔠𝔥𝔞𝔱𝔱𝔢𝔫 𝔲𝔫𝔡 𝔩𝔢𝔲𝔠𝔥𝔱𝔢𝔫 𝔫𝔲𝔯 𝔡𝔲𝔯𝔳𝔥 𝔄𝔫𝔡𝔢𝔯𝔢... ~~...