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~Unbekannt~

Mir war bewusst, dass ich bestraft werden würde, als ich die Wache tötete. Es hat mich bereits gewundert, dass sie mich so lange warten ließen.

An diesem Tag werde ich, während ich meine Nägel kratzend über die Wände ziehe, aus meiner Zelle gezerrt. Zwischen vier Wachen werden mir neue Fesseln angelegt, die meine Magie angeblich zügeln sollen. Aber genau wie die unzähligen davor, wird es nur wenige Tage dauern, bis ich zumindest einen Bruchteil meiner Macht wieder zurückerlange. Trotzdem entfährt mir ein Knurren, als sie die Dinger festzurren.

Sobald die Ketten verschlossen sind, bringen sie mich in ein anderes Abteil. Ich weiß schon, dass es das Abteil ist, in dem der Raum der Leere liegt.

Somit ist es keine Überraschung, dass ich schließlich vor der Tür von genau diesem Raum stehe. Ich reiße an meinen Ketten und sträube mich dagegen, den Raum der Leere zu betreten. Doch da die Fesseln noch neu sind, ist es mir nicht möglich, irgendetwas gegen sie zu unternehmen.
Der Raum der Leere macht seinem Namen alle Ehre. Sobald man einmal drin ist, findet man nicht mehr hinaus. Strahlendes, grelles weißes Licht umfängt einen in diesem Gefilde. Man kann darüber verzweifeln. Allerdings ist der schlimmere Punkt, dass man mit Erinnerungen gefoltert wird. Immer wieder sticht aus dem grellen Leuchten eine Erinnerung hervor zusammen mit hallenden Tönen. Und es sind nicht die angenehmen Erinnerungen...

Als sie mich einschließen, weiß ich, was mich erwartet. Ich war schon so oft hier. Und so oft haben sie darin versagt, mich zu zähmen. Ich werde mich ihnen niemals beugen, egal was sie tun oder womit sie mich quälen.

Es dauert nicht lange, bis ich umherirrend, auf die erste Erinnerung stoße. Es ist nur ein Geräusch, aber es zerfleischt meine Seele. Jedes Mal wieder. Es ist ein Schrei. Ein markerschütternder, Grauen erfüllter Schrei voller Endgültigkeit. Es ist der Schrei meiner Mutter, als sie sie mit Speeren an die Hauswand nagelten. Langsam und qualvoll. Ich weiß noch, dass sie diesen Schrei ausstieß, als sie ihr letztendlich die Kehle zerfetzten. Aber ich reagiere nicht auf ihren dämlichen Versuch, mich das Fürchten zu lehren. Ich habe Schlimmeres erlebt, als das. Stattdessen stoße ich nur erneut ein tiefes Knurren aus. Ich hasse sie. Hasse sie allesamt, mit allem, was sie tun. Sie sind nicht gut, sie sind nicht besser. Sie sind alle Monster, jeder einzelne, ohne Ausnahme.

Mir begegnen noch viele dunkle Erinnerungen, aber auf keine reagiere ich. Doch dann kommt eine Erinnerung, mit der ich hier nicht gerechnet habe. Es ist keine schlechte oder dunkle Erinnerung, sondern eine, an die ich sogar manchmal gerne denke. Vor mir sehe ich, wie ich Soil - ein verwöhnter Engel, der nie gelernt hat Respekt zu zeigen - die Eingeweide herausreiße. Ich weiß noch, wie warm das Blut auf meinen Händen war und wie es sich angefühlt hat, als er endlich aufgehört hat sich zu regen. Er war der erste, dem ich das Leben nahm und ich werde diesen Tag nicht in tausend Jahren vergessen. Ich weiß nicht, warum ich das hier sehe. Es ist nichts, woran ich mit Schrecken zurückdenke, sondern mit einem neutralen Gefühl. Jedoch vermute ich, dass ich es sehe, weil es der Tag war, an dem meine Seele kalt wurde.

 Jedoch vermute ich, dass ich es sehe, weil es der Tag war, an dem meine Seele kalt wurde

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Ein weiteres Kapitel aus der unbekannten Sicht

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Ein weiteres Kapitel aus der unbekannten Sicht.

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Bis zum nächsten Kapitel 👋

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Sign Of The Crescent Moon | Those Void Words Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt