~Fianna~
Manche Menschen sind wie die Sonne und strahlen unentwegt. Andere sind wie der Mond, liegen im Schatten und leuchten nur durch andere.
...
Während ich immer noch stocksteif dastehe, öffnet Phoenix eine der Schubladen des Tisches und holt daraus ein Stoffsäckchen und ein Feuerzeug hervor. Er öffnet das Säckchen und beginnt - Schwarzpulver?! - auf dem Boden zu verteilen.
Bitte fackel nicht das Haus ab...
Er scheint eine Art Kreis um mich herum zu streuen, wonach er selbst in den Kreis tritt. Und auch wenn ich es geahnt habe, bekomme ich Panik als er das Feuerzeug entzündet und sich zu dem verstreuten Schwarzpulver hinab beugt.
»Lass das!«, warne ich Phoenix und will ihn festhalten, damit die Flamme nicht zu nah an das Schwarzpulver kommt.
»Ich mache damit ein Portal, wir können schlecht mitten in Chicago ein Flugtraining machen.«, erklärt er. »Mach dir keine Sorgen, das Feuer wird dich nicht verletzen.« Seine Stimme klingt sanft und irgendwie beruhigend. Aber ich mag diesen besänftigenden Ton nicht. Als wäre ich zerbrechlich wie ein hauchdünnes Glas. Wenn er nur wüsste, dass ich schon zerbrochen bin...
Während ich mit meinen Gedanken beschäftigt bin, entzündet Phoenix den Kreis aus Schwarzpulver. Schockartig bemerke ich die Hitze der Flammen, doch dann sehe ich sie nur noch, ohne sie zu spüren. Als ich mich zu Phoenix wende, sehe ich goldene Sprenkel in seinen Augen aufleuchten. Das Feuer scheint nach mir zu greifen. Ganz langsam und unbeschreiblich. Es macht mir Angst. Doch wie immer, wenn ich mich fürchte, bleibe ich wie angewurzelt stehen, statt die Flucht zu ergreifen. Mein Herz sollte wie wild trommeln, jedoch tut es das nicht. Weil es nicht mehr schlägt. Als das Licht der Flammen immer gleißender wird, schließe ich die Augen, bis das Knistern des Feuers verklungen ist.
Ich blinzle und öffne vorsichtig die Lider. Phoenix steht immer noch neben mir, aber der Ort, an dem wir uns befinden, hat sich verändert. Um uns herum liegt Schnee - riesige Mengen an Schnee! - und wenn ich nach unten sehe, kann ich einen kleinen schneebedeckten Wald erblicken. Mir wird ein wenig schwindelig angesichts der Höhe, auf der wir uns befinden. Wir stehen direkt an einem Berghang. Wenn mein Körper noch warm wäre, würde ich durch die Kälte am ganzen Körper zittern wie Espenlaub. Aber jetzt zittere ich bloß vor Angst.
»Phoenix, was soll das?« Meine Stimme ist ganz dünn.
»Es tut mir leid, ich wollte uns eigentlich an einen tiefer gelegenen Punkt bringen. Meine Magie ist... nicht mehr das, was sie einmal war.«, sagt Phoenix zu mir durch den Wind entgegen. Seine Nase und Wangen sind durch die Kälte gerötet. Neben ihm muss ich wie eine Leiche aussehen. Aber ich merke wie seine Stimmung wieder finsterer wird. Was ist ihm bloß widerfahren? »Und ich hab nur noch genug Schwarzpulver, damit wir zurück können...«
»Und was machen wir jetzt?«, frage ich, ohne darauf einzugehen, wie verletzt er wieder wirkt. »Einfach wieder zurück?«
Phoenix seufzt. »Wenn du es möchtest, machen wir das, aber wir können auch den Pfad hinunter gehen und an einem tiefer gelegenen Punkt trainieren.«
Ich weiß, ich sollte das nicht tun. Ich sollte lieber wieder zurück, aber ich er soll nicht glauben, ich wäre feige oder schwach. »Dann gehen wir den Pfad runter.«, erwidere ich. So schlimm wird es schon nicht...hoffentlich.
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Sign Of The Crescent Moon | Those Void Words
Fantasy𝔐𝔞𝔫𝔠𝔥𝔢 𝔐𝔢𝔫𝔰𝔠𝔥𝔢𝔫 𝔰𝔦𝔫𝔡 𝔴𝔦𝔢 𝔡𝔦𝔢 𝔖𝔬𝔫𝔫𝔢 𝔲𝔫𝔡 𝔰𝔱𝔯𝔞𝔥𝔩𝔢𝔫 𝔲𝔫𝔢𝔫𝔱𝔴𝔢𝔤𝔱. 𝔄𝔫𝔡𝔢𝔯𝔢 𝔰𝔦𝔫𝔡 𝔴𝔦𝔢 𝔡𝔢𝔯 𝔐𝔬𝔫𝔡, 𝔩𝔦𝔢𝔤𝔢𝔫 𝔦𝔪 𝔖𝔠𝔥𝔞𝔱𝔱𝔢𝔫 𝔲𝔫𝔡 𝔩𝔢𝔲𝔠𝔥𝔱𝔢𝔫 𝔫𝔲𝔯 𝔡𝔲𝔯𝔳𝔥 𝔄𝔫𝔡𝔢𝔯𝔢... ~~...