~Fianna~
Es soll leise sein, aber nicht still. Es soll einfach sein, aber nicht langweilig. Es soll kühl sein, aber nicht kalt.
...
Die Zeit versiegt, wie ein Tropfen Wasser in einem Meer aus Sand. Eine Woche, die ich ohne Handy, ohne Musik, ohne irgendetwas, ohne Ablenkung verbracht habe. Mein Kopf fühlt sich gleichzeitig leer und doch mehr als voll an. Meine Gedanken sind nur noch ein Durcheinander und dadurch, dass ich keinen Schlaf mehr benötige, liege ich jede einzelne Nacht wach. Heute ist wieder Dienstag, was heißt, dass mir ein Training mit Phoenix bevorsteht, doch ausnahmsweise freue ich mich über die Abwechslung. Denn Blake ist nur selten hier, und wenn, dann ist er sehr verschwiegen und still. Vielleicht hätte ich mit ihm reden sollen, vielleicht hätte ich ihm sagen sollen, dass ich komplett überfordert bin. Aber ich habe es nicht getan und dafür habe ich auch meine guten Gründe...
Heute muss ich alleine zu Phoenix, da Blake ›wichtige Gespräche‹ führen muss, wie er es formuliert hat. Also seufze ich und mache mich auf den Weg.
...
Es kostete mich einige Überwindung bei Phoenix zu klingeln, aber jetzt auch noch durch die Tür zu seinem Arbeitszimmer zu treten, macht mir noch mehr zu schaffen. Ich drücke vorsichtig die Tür auf und setze mich mit leisen Schritten. Phoenix wirkte ... verunsichert. Dabei bin ich doch diejenige, die verunsichert ist ... oder? Aber seine Karamellaugen leuchten dennoch.
»Versuchen wir das mit dem Flugtraining nochmal?«, frage ich unschlüssig.
»Ich ... Ach, ich weiß es einfach nicht, meine Magie funktioniert nicht richtig und ... keine Ahnung«, stottert Phoenix. Ich sehe, wie seine Wangen vor Verlegenheit glühen. Es scheint ihm wirklich unangenehm zu sein.
»Gibt es keine andere Möglichkeit?«, hake ich nach. »Eine bei der wir keine Magie benötigen?«
Magie ... daran habe ich vor etwas mehr als einer Woche noch nicht einmal geglaubt. Und jetzt führe ich Diskussionen darüber. Manchmal glaube ich, dass die Welt mich einfach verarschen will. Aber wenigstens habe ich einen kleinen Funken Hoffnung, dass es nicht mehr so sein wird, wie die letzten Jahre. Ich weiß es ist dumm zu hoffen. Und ich weiß, dass diese Hoffnung mich zerstören wird, bevor ich es überhaupt realisiere, aber ohne sie fühlt sich alles sinnlos an.
»Leider keine Gute ... aber ich könnte dir zumindest ein paar Grundlagen in der Theorie beibringen.«
Theorie. Im Sportunterricht der Schule habe ich Theorie gehasst, genauso wie ich die Theorie auch im Fechten verabscheue. Jedoch will ich Phoenix nicht enttäuschen, also nicke ich.
...
Phoenix erzählt mir einige Dinge über die Flügel, ihre Anatomie, verschiedene Merkmale und wie man mit ihnen Auftrieb gewinnt. Das meiste ist sehr ähnlich zu dem, was ich im Biologieunterricht über die Flügel von flugfähigen Vögeln gelernt habe. Allerdings ist es interessant, was für eine immense Kraft die Flügel von Engeln haben. Denn obwohl ihre Knochen nicht mit Luft gefüllt sind - wie es bei Vögeln der Fall ist - sind sie dazu imstande, sich aus eigener Kraft in der Luft zu halten. Phoenix weist mich auf verschiedene Techniken beim Fliegen hin und alles, was dazugehört. Engel selbst erwähnt er jedoch kein einziges Mal, was mich stutzen lässt. Schließlich ist er selbst einer. Will er mir also nichts über sein Volk erzählen, weil ich eine Vampirin bin? Oder hat es etwas mit seinen zerstörten Schwingen zu tun?
DU LIEST GERADE
Sign Of The Crescent Moon | Those Void Words
Fantasy𝔐𝔞𝔫𝔠𝔥𝔢 𝔐𝔢𝔫𝔰𝔠𝔥𝔢𝔫 𝔰𝔦𝔫𝔡 𝔴𝔦𝔢 𝔡𝔦𝔢 𝔖𝔬𝔫𝔫𝔢 𝔲𝔫𝔡 𝔰𝔱𝔯𝔞𝔥𝔩𝔢𝔫 𝔲𝔫𝔢𝔫𝔱𝔴𝔢𝔤𝔱. 𝔄𝔫𝔡𝔢𝔯𝔢 𝔰𝔦𝔫𝔡 𝔴𝔦𝔢 𝔡𝔢𝔯 𝔐𝔬𝔫𝔡, 𝔩𝔦𝔢𝔤𝔢𝔫 𝔦𝔪 𝔖𝔠𝔥𝔞𝔱𝔱𝔢𝔫 𝔲𝔫𝔡 𝔩𝔢𝔲𝔠𝔥𝔱𝔢𝔫 𝔫𝔲𝔯 𝔡𝔲𝔯𝔳𝔥 𝔄𝔫𝔡𝔢𝔯𝔢... ~~...