Etwa acht Jahre später:
Brummend kuschelte ich mich an die Seite meiner Frau nachdem ich den Wecker ausgemacht hatte. ,,Wie lange haben wir noch?" Murmelte sie müde. ,,Halbestunde dann müssen wir aufstehen und die Kinder zur Schule und Kindergarten bringen" Brummte ich. ,,Hmm" Machte sie nur und zog mich enger an sich. Aber das ganze hielt dann auch nicht lange als Alejandro die Tür aufmachte und zu uns aufs Bett gekrabbelt kam. ,,Mom? Mommy? Ich muss zur Schule!" Flüsterte eben genannter. ,,Alejandro wir haben noch eine halbestunde bis wir aufstehen müssen" Ließ ihn Lina müde murmelnd wissen. ,,Aber ich habe schon mein Brot gemacht und mich angezogen" Brummte er. Seufzend hob ich wortlos die Decke an. Schon seit seiner Geburt oder eher seit er selber laufen konnte kam er Morgens zu uns und legte sich zwischen uns. Und so auch jetzt. Ich hoffte nur die Küche war jetzt kein riesen Saustall. ,,Mommy kommt Mateo in meine Klasse?" Murmelte Alejandro während Lina uns in ihre Arme zog. ,,Nein mein Schatz. Dein Bruder muss doch noch in den Kindergarten aber er wird nächstes Jahr nachkommen und Sofia braucht da doch noch ein paar Jahre" Flüsterte ich lächelnd während ich ihm über die Wange strich.
Bei uns hätte es wirklich nicht besser laufen können. Vor knapp acht Jahren haben Lina und ich uns das ja Wort gegeben. Aber der kleine Alejandro hatte es dann so eilig das er mitten in unseren Flitterwochen schon zur Welt in Spanien kam. Mateo haben wir nur ein Jahr später bekommen weil Lina unbedingt noch ein Kind haben wollte. Ich hatte nichts dagegen ich wollte schon immer Kinder aber bei meiner Frau schlug dann der Frust ein weil sie auch ein Mädchen haben wollte. Leider verlor ich im dritten Monat vor vier Jahren Valeria. Wir hatten ihr einen Namen gegeben und nun war ihr Ultraschallbild in einem Bilderrahmen eingerahmt. Nur weil ich sie nie zu Gesicht bekommen habe sollte es nicht heißen sie war kein Teil dieser Familie. Aber das brachte dann auch eine ordentliche Krise mit sich und wir waren sogar einmal kurz davor uns zu trennen aber Ava hatte das nicht zugelassen. Sie hatte uns gerettet - wie so oft. Und schließlich vor einem knappen Jahr kam dann die kleine Sofia zur Welt. Es war liebe auf den ersten Blick könnte man sagen so wie Lina unsere Tochter vergötterte. Ich glaube sie war froh nach drei jungen endlich mal ein Mädchen zu haben welches sie sich immer gewünscht hatte.
Als es schließlich klingelte standen wir alle auf, zogen uns an ehe ich auch schon den langen flur des zweiten Stocks entlang direkt zu Mateos Zimmer lang lief. ,,Mommy!" Rief er grinsend aus und streckte seine Hände nach mir aus. Lächelnd nahm ich ihn in meine arme und drückte meine Lippen kurz auf seine. ,,Na mein großer. Da wollen wir doch mal schauen was du heute anziehen möchtest" Sagte ich lächelnd während ich zu seinem Schrank ging. ,,Kleid" Sagte er grinsend und zeigte auf eines seiner Blauen Kleider. Ich war dankbar das er nicht gemobbt wurde dafür das er gerne Kleider trug. Aber selbst dann würde ich ihm das geben was er wollte. Wieso sollte ich ihm das verbieten? Jeder hatte seine Sexualität und wer weiß vielleicht wollte er es später nicht mehr tragen aber jetzt wollte er es. Nachdem ich ihm sein Kleid angezogen hatte nahm ich ihn wieder hoch und ging nach unten direkt in die Küche wo auch schon meine Frau mit Sofia in ihren armen stand und ihr gerade Milch gab.
,,Was hast du denn da an? Musst du nicht zur Arbeit?" Fragte ich verwirrt während ich Mateo in seinem Sitz nieder ließ und schließe begann den beiden jungs Brote zu schmieren während Lina wie immer sich darum kümmerten das alle drei etwas aßen und tranken. ,,Ich habe heute frei. Dachte wir nehmen uns heute mal ein wenig Zeit für uns" Sagte sie lächelnd während sie Mateo dabei half die Milch richtig zu halten und Sofia schließlich in ihr kleines Bett legte welches sie auch in der Küche hatte. Die beiden waren unglaublich laut als sie Babys waren umso mehr wunderte ich mich als Sofia so ruhig war da sie es mir nicht gerade leicht gemacht hat während der Schwangerschaft. Sie schläft eigentlich viel und ist nur selten wach aber dagegen habe ich auch nichts einzuwenden. ,,Babe ich muss Arbeiten? Ich bin Direktorin wie stellst du dir das vor?" Fragte ich verwirrt, schmierte die Brote fertig die ich in kleine vierecke schnitt und den Rand abschnitt und schließlich auf zwei Dosen verteilte. ,,Naja du nimmst dir einfach mal frei? Ava hat mir versichert Sofia für ein paar Stunden nehmen zu können da sie heute wohl selber zuhause bleibt da ihre Schule heute geschlossen hat" Klärte sie mich lächelnd auf.
Nachdem dann auch das geklärt war ging es auch schon los. Ich freute mich und war stolz das Alejandro schon so vorbereitet war. Da konnten wir ja nur hoffen das er in der Schule genau so gewillt war und es nicht blöd fand sobald er feststellte das das nicht wie im Kindergarten ist außer die erste und zweite Klasse vielleicht. Am liebsten hätte ich ja auch Mateo schon eingeschult da er eher der schüchterne war und somit mit seinem Bruder in eine Klasse gehen konnte aber leider ließen die Klassen nur Schüler zu die zum Ersten November sechs wurden und Mateo hatte eben genau am 31.10 Geburtstag. Schon ein wenig spiezig wenn ihr mich fragt.
Als wir dann eine Stunde später an der Schule hielten wollte Alejandro schon die Tür aufmachen als er feststellen musste das diese noch geschlossen war. Schmunzelnd traten wir aus dem Auto und öffneten die Türen. Ich nahm Sofia an mich, Mateo an meine Hand und Alejandro lief bei Lina. Mateo verabschiedete sich eigentlich auch ganz schnell als wir beim Kindergarten waren und ging direkt zu Luke - Dem Sohn von Emre. ,,Tschüss Mommy! Tschüss Mom! Hab euch lieb" Rief Alejandro uns zu, winkte nochmal und verschwand schließlich hinter der Tür. War es normal das ich kurz vorm weinen war? Plötzlich kam Alejandro aber wieder raus gelaufen und gab uns noch schnell einen Kuss ehe er auch wieder ging. ,,Babe" Versuchte es Lina als ich meine Tränen nicht unterdrücken konnte. ,,Sie werden alle so schnell groß" Schluchzte ich während sie mich in ihre arme zog während ich unserer jüngsten über die Wange strich.
Das war sie. Meine Familie. Vor zehn Jahren heulte ich noch weil ich niemanden hatte aber jetzt stand ich hier. Zehn Jahre später und war die glücklichste Frau der Welt. Es lohnt sich zu warten. Irgendwann findet jeder sein Glück so wie ich mit Lina. Man muss nur warten.
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The wrong face | ✔️
ActionElea traurig und alleine. Möchte jemanden an ihre Seite haben und ist fast schon neidisch das ihre Freundinnen und ihr Bruder jemanden haben aber sie ist alleine. Bei einem Shopping Tag läuft dann aber alles andere als geplant; Elea nochmal zurück m...