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BVB COMPILATION MENSCHEN MIT BRILLEN I.
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Ich mochte Menschen mit Brillen immer. Ich dachte, Menschen mit Brillen brechen keine Herzen — warum auch immer. Ich mochte ihn, wie er war, obwohl er öfter scheiße, als gut zu mir war. Traurig, aber war. Er hat mich so oft kleingemacht, dann waren wir uns wieder nah. Ich wusste es nicht besser, weil er meine erste Liebe war. Ich dachte, dass es echte Liebe war...
dortmund, germany 2010
point of view LUKASZ
"Bist du dir sicher, dass Mats der Richtige ist?" Kubas Frage war ganz leise, fast schon ein Flüstern und ungewohnt schüchtern, obwohl das doch die Rolle war, die ich eigentlich übernahm. Ich sah über meine Schulter hinweg zu meinem Landsmann, der auf der Couch saß. Er rieb seine Hände einander, das war mir schon vorhin aufgefallen und das hatte ich schon vorhin nicht verstanden. Kuba hatte keinen Grund in meinem Haus nervös zu sein.
"Wie meinst du?", fragte ich möglichst neutral, auch wenn es mir natürlich dämmerte, dass die Frage nichts gutes zu bedeuten hatte.
Ich war jetzt seit einem halben Jahr in Dortmund und hatte vor zwei Monaten angefangen einen meiner Mitspieler, Mats, zu daten. Es war ein bisschen ungewohnt jemanden zu daten, denn so etwas hatte ich noch nie getan, wenn man von ein paar lockereren Flirtereien absah. Ich hatte noch nie jemanden ernsthaft über länger als ein paar Wochen gedatet, war noch nie auf mehr als drei Dates ausgegangen oder hatte noch nie mit einer Person den Valentinstag gefeiert. Aber mit Mitte 20 schien es dann endlich so weit zu sein.
Heute war Valentinstag und Mats wollte mich ausführen. Ich wusste nicht wohin, es sollte eine Überraschung sein. Eigentlich mochte ich keine Überraschungen, aber diese hier klang aufregend.
"Solltest du dich nicht freuen, dass zwischen zwei deiner Freunde was läuft?", wunderte ich mich und trat an Kubas Seite.
"Mats ist ein guter Bekannter und kein Freund!", korrigierte mich Kuba. Ich verdrehte die Augen.
"Dann halt guter Bekannter und Freund!", verbesserte ich mich, auch wenn es meines Erachtens nach bloß ein unwichtiges Detail war.
"Alles gut, also?"
"Mhm", murrte Kuba. Ich wusste, dass irgendetwas nicht gut war, war aber war zu knapp dran mich fertig zu machen, also ließ ich Kubas schlechte Laune unbeachtet. Vielleicht hatte er einfach nur einen schlechten Tag — immerhin war Valentinstag und er hatte letzten Monat mit seiner Freundin Schluss gemacht. Da konnte die schlechte Laune schon mal klopfen.
