lukasz piszczek x jakub blaszczykowski | nur beste freunde

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nur beste freunde
philipp dittberner; katie k
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wir sind nur beste Freunde, das haben wir so abgemachtwenn du mir von Dates erzählst, dir manchmal die Ex noch fehltja, ja, ist okay, tut mir nicht weh, denn wir sind nur beste Freundedas haben wir so abgemacht, wenn du andre Frau'n triffstsag ich...

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wir sind nur beste Freunde, das haben wir so abgemacht
wenn du mir von Dates erzählst, dir manchmal die Ex noch fehlt
ja, ja, ist okay, tut mir nicht weh, denn wir sind nur beste Freunde
das haben wir so abgemacht, wenn du andre Frau'n triffst
sag ich dir, es macht mir nichts
ja, ja, ist okay, kannst mir alles erzähl'n
doch ein kurzer Blick reicht, der ein'n Moment zu lang scheint
dass du auch mehr siehst, mehr, mehr als du zeigst
hinter mei'm Schweigen steht ein Gefühl
ich weiß doch auch nicht, was ich will
ich denk schon seit Jahren, ich muss dir was sagen
kann's dir nicht sagen oder ist es auch gut so, wie es ist
und ich mach mir was vor, wo's gar nichts gibt?
ich denk schon seit Jahren, ich muss dir was sagen

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LUKASZ PISZCZEK X JAKUB BLASZCZYKOWSKI
WORDS ON CAMERA

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K U B A

„Sag mir bitte, dass du was zum Knabbern hast!", jaulte ich flehend, überwältigt von der plötzlichen Lust auf Essen, die mich überfallen hatte. Lukasz lachte grunzend neben mir.
„Natürlich hab ich was eingepackt, schließlich weiß ich, dass du daran nicht denkst!"
Ich widersprach ihm dahingehend nicht einmal, es war doch schließlich die Wahrheit. Bei jeder Fahrt aufs Neue war ich der festen Überzeugung keinen Hunger zu haben und jedes Mal meldete sich schon in den ersten Stunden mein Bauch und unterstrich, dass ich falsch lag. Grundsätzlich endete dass mit einem teurem Ausflug zur nächstbesten Tanke, aber nicht, wenn ich eine Autofahrt mit Lukasz unternahm, der mich wirklich so in und auswendig kannte, wie alle immer behaupteten.
„Danke!", meinte ich, als ich einige M&Ms aus der Tüte stibitzte, die er aus seinem Fußraum geholte hatte. Ich warf sie mir in den Mund und spürte puren Genuss durch meinen Körper schießen, als sie auf meiner Zunge lagen. Lukasz lachte neben mir und kaute selbst auch auf ein paar M&Ms, bevor er die Tüte auf die Ablage zwischen dem Beifahrersitz und dem Fahrersitz legte.
„Ich fasse es einfach nicht, dass du mich noch nie in Krakau besucht hast!", brummte ich und wandte meinen Blick kurz von der Straße zu ihm, meißelte mir Lukaszs süße Erscheinung in diesem Moment ins Gedächtnis, wie er konzentriert den M&M in seiner Hand auf einen Makel inspizierte. Warum ich wusste, dass er das tat? Ich wusste es einfach, weil ich ich ihn in und auswendig kannte und wusste, dass er ein wenig verrückter war, als er nach außen hin wirkte. Ich wollte ihm nicht vorwerfen nicht authentisch zu sein, aber es war auch kein Geheimnis, dass er sich, wie viele andere, unter anderem auch ich, sich vor der Kamera zügelte. Wenn manche Menschen Lukasz begannen zu beschreiben, dann konnte ich immer differenzieren zwischen denen, die nur beruflich mit ihm verbunden waren und denen, die ihn wirklich kannten. Er war so viel mehr, als er vorgab zu sein und ich wusste, dass er das niemals zugeben würde. Aber ich liebte die Seiten, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Ich liebte seine pingelige, perfektionistische Seite, die auch die kleinste Ungereimtheit bemerkte und ich liebte es, dass er immer wusste, wann er es ansprechen konnte und wann nicht. Ich liebte den kleinen Jungen vom Bolzplatz, der noch immer in seinem Kopf Chaos veranstaltete und ich liebte die Verletzlichkeit, die damit einherging. Ich liebe seine Unberührtheit von Vorurteile, dass er jeden nahm, wie er kam und ich liebte es, dass er mich ständig daran erinnerte, was er an mir liebte. Denn manchmal hatte auch ich dunkle Tage und, wenn die Nacht in mein Leben kehrte, wenn die Vergangenheit schwerer auf meinen Schultern wog, als üblich, dann wusste ich immer, dass ich Lukasz anrufen konnte und er mit ein paar Sätzen das Licht wieder in meinem Leben anknipsen würde.
„Das M ist schief!", beschwerte er sich. Ich bemerkte, dass mein Blick ein wenig zu lang auf ihm weilte und sah zurück auf die Straße. So war das nun einmal mit Lukasz. Eine Minute und ich fand Tausend Sachen, die ich an ihm liebte. Zwei Minuten und ich fand eine Millionen.
An sich wollte ich meinen Blick auf der Straße halten, aber irgendetwas zog meine Augen wieder zurück zu Lukasz — etwas, dem ich mich nicht widersetzen konnte. Also warf ich noch einmal einen kurzen Blick zu ihm und bemerkte, dass er mich schon längst anschaute. Ein kurzer Moment, der einen Moment zu lang scheint und mich glauben ließ, dass Lukasz auch mehr zwischen uns sah. Mehr, als er zeigte. Aber dann sah er wieder weg und ich blickte auch auf die Straße. Ich blinzelte einige Male und versuchte mir die Gedanken daran aus dem Kopf zu schlagen. Lukasz und ich sind nur beste Freunde — das haben wir so abgemacht.
„Was hast du noch mal gesagt? Ich hab nicht zugehört!", murmelte er und kaute dabei auf dem M&M, während er aus dem Fenster zu seiner rechten sah.
„Ich hab mich beschwert, dass du mich noch nie in Krakau besuchen warst!"
„Ah, die Beschwerde ist ja nichts Neues!", lachte er. Er lehnte sich zurück und schlug seine Beine auf dem Armaturenbrett übereinander.
Wir überwanden den kurzen Moment des Augenkontakts schnell. Es gab die Moment zwischen Lukasz und mir oft, wo wir uns ein bisschen zu lange ansahen. Ich würde lügen, würde ich sagen, dass sie spurlos an mir vorbeigingen. Um ehrlich zu sein, machten sie mich verrückt, weil sie mich immer mit so viel Hoffnung zurückließen, dass Lukasz womöglich mehr zwischen uns sah, als bloß reine Freundschaft. Ich denke schon seit Jahren, dass ich es ansprechen sollte, dass ich Lukasz etwas sagen sollte. Ich wusste, dass ich für Lukasz andere Gefühle empfand, als für meine Freunde und ich wusste auch, dass es einen Grund hatte, dass ich ihn niemals meinen Bruder nannte, denn auch die Gefühle gegenüber ihm und meinem Bruder waren nicht dieselben. Lukasz war mein bester Freund, aber auch das schien mir eine falsche Bezeichnung. Hinter meinem Schweigen steckte ein Gefühl, aber ich wusste nicht so recht, ob ich diesem Gefühl nachgehen wollte. Ich wollte mehr von Lukasz, mehr für ihn sein, als nur ein Freund, aber das konnte ich ihm unmöglich sagen. Vielleicht war es auch gut so, wie es ist. Und vielleicht machte ich mir was vor, wo es gar nichts gibt? Freunde zu sein war sicherlich der sicherer Weg ihn nicht zu verlieren.

oneshots ; iii. ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt