Ein Pakt mit einem Dämon Kapitel: 94

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Plötzlich in Danganronpa

Kapitel 94: Ein Pakt mit einem Dämon

Ich half Kokichi aus dem Raum, auf den Flur und auch die Treppen hinab sowie auf dem weiteren Weg. Mein Verbandszeugs lag in meinem Zimmer. Auch, wenn er meine Hilfe vorhin erst nicht annehmen wollte, so stützte er sich doch teilweise sehr auf mich. Vermutlich wollte er sich zunächst  selbst nicht eingestehen, dass er diese Hilfe brauchte. Er schwankte doch sehr. Ein paar mal, vor allem auf den Treppen blieb ich mit ihm stehen, da ich sorge hatte, er würde mir nochmal umfallen. Kokichi selbst tat dennoch bemüht so, als sei alles gar nicht so schlimm. Trotz der Schmerzen und des Schwindels war er sichtlich bemüht zu lächeln, wie er es eigentlich immer tat.

Als wir auf dem Flur waren meinte er sogar, dass seine aktuelle Verfassung sich doch eigentlich super dafür eignen würde, den anderen einen Streich zu spielen. Er könne sich doch auf den Boden legen und sich tot stellen. Mit dem ganzen Blut, würde das sogar glaubwürdig aussehen.

„Meinst du, die anderen würden schreien und weinen sowie du?", fragte er mich, belustigt durch die alleinige Vorstellung seines Pranks.

„Ich habe nicht geweint", behauptete ich nur. Mehr sagte ich nicht dazu.

„Würden sie sicher nicht...", setzte er nach einem Moment hinterher. Diesmal machte er ein ernstes Gesicht: „Schließlich hassen sie mich, du magst mich ja auch nicht."

Das er so etwas in so einem Ton sagte, war untypisch. Daher musterte ich ihn genauer. Diesmal meinte er es ernst, oder?

„Aber naja, alles andere wäre ja auch ziemlich öde, nicht? Schließlich bin ich ein böser Anführer!" Schon grinste er wieder scheinbar glücklich. Ich runzelte darauf nur die Stirn: „So schrecklich bist du gar nicht."

Kurz war er verblüfft, dann kehrte sein Lächeln zurück: „Oh... Denkst du das? Ha-Habe ich dir noch nicht zu genüge demonstriert, wie schrecklich bösartig ich sein kann?... Unterschätze mich besser nicht, das könntest du bitter bereuen." Er schenkte mir ein teuflisches Grinsen, aber das beeindruckte mich nicht: „Sicher doch."

„Huh? Ich warne dich, Yuki", ermahnte er mich.

„Du bist ein Redner. Deine Worte sind deine stärkste Waffe", entgegnete ich darauf. Und sein Intellekt, sein schauspielerisches Talent, seine Agilität, ergänzte ich gedanklich.

„Das heißt nicht, dass ich nutzlos bin", sagte er wieder im ernsteren Ton.

„Das habe ich damit auch nicht gemeint", erwiderte ich darauf.

Wir waren an meiner Tür angekommen. Auf dem ganzen Weg waren wir tatsächlich keinem der anderen begegnet. Ich ließ ihn kurz los und schloss meine Tür auf. Ich wollte ihm meinen Arm wieder zur Stütze anbieten, doch Kokichi lehnte mit einer Geste ab und lief an mir vorbei.

Ich trat nach ihm ein. Im Raum blieb der kleine Anführer zunächst stehen und schaute sich um: „Aha, so hast du es also hier", kommentierte er meine Einrichtung. Es gab hier nicht wirklich etwas Besonderes. Neben der Standarteinrichtung hatte ich nur meine Bücherstapel auf meinem Schreibtisch. Dort hatte ich auch mein – um Material mittlerweile erweitertes – Arztköfferchen stehen. Es thronte auf einem der Bücherstapel. Zwischen den Stapeln stand noch das Schachspiel. Jenes schien Kokichis Aufmerksamkeit zu wecken, denn sein Blick blieb etwas länger an ihm hängen.

„Setz dich bitte", wies ich ihn an, während ich mir das Köfferchen von meinem Schreibtisch griff. Kokichi setzte sich auf den Rand vom Fußende meines Bettes, was mir auch lieber war, als wenn er meinen Schreibtischstuhl wählen würde. Ich hatte ihn extra darauf verwiesen denn, wenn er zu nah an den Schreibtisch herantrat, dann würden ihm sicher all die Bücher zur Traumdeutung auffallen. Mit diesen fühlte ich mich immer noch etwas unsicher. Das obwohl die anderen eigentlich schon vieles über meine Träume wussten. Außerdem war auf dem Schreibtisch sowieso kein Platz mehr, um meinen Koffer auszuräumen. Ich setzte den Koffer neben ihm ab und verzog mich kurz ins Badezimmer, um meine Hände zu waschen. Danach kam ich wieder und war froh zu sehen, dass Kokichi sich anscheinend nicht bewegt zu haben schien. Dann trat ich vor ihn, um seine Verletzung zu begutachten. Er ließ mich gewähren, aber beobachtete mich dabei genau. Ich musste mir eingestehen, dass diese Situation etwas seltsam war. Wobei ich mir nicht sicher war, ob es mir lieber war, wenn die Person, die ich verarztete bei Bewusstsein war oder eben nicht, sowie Angie zuletzt. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass es Kokichi war, den ich verarztete. Bei dem fühlte man sich sicherlich mehr beobachtet, als bei anderen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 02, 2023 ⏰

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