Déjà-vu? Kapitel:2

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Plötzlich in Danganronpa

Kapitel: 2 Déjà-vu?

Und wieder diese Finsternis. Die Dunkelheit umhüllte mich ein weiteres Mal. Wie auch schon zuvor kam ich nur langsam wieder zur Besinnung. Wie aus einem tiefen Schlaf, aus dem ich langsam erwachte. Was war das für ein seltsamer Traum? Es hatte sich so echt angefühlt. Doch nun schien es vorbei zu sein. Es musste ein Teil meiner Phantasie gewesen sein, die mir einen Streich spielen wollte. Eine Halluzination, so real, wie ich sie noch nie zuvor hatte.

Das wünschte ich jedenfalls, doch als der Vorhang der Schwärze sich weiter lichtete und meine Sinne allmählich zurückkamen, da spürte ich erneut kalten Boden unter mir. Genau wie schon zuvor. Was hatte das zu bedeuten?! Auf einen Schlag war ich hellwach. Mein Körper schnellte wie von einer Tarantel gestochen in die Höhe.

Und ich sah genau das, was ich befürchtet hatte zu sehen. Das, was ich nicht sehen wollte. Das, was ich mit aller Macht zu verdrängen versuchte.

Ich saß wieder auf *jenem* rosa gekachelten Fliesenboden und vor mir erblickte ich die bereits bekannte Reihe roter Waschbecken. Das konnte einfach nicht wahr sein. Wieso war ich wieder hier an diesem furchtbaren Ort? Würde nun alles wieder von vorne losgehen? Würden mich diese riesigen Roboter wieder verfolgen und würde ich genau wie vorhin auf diese anderen Personen treffen?

Wie lange sollte dieser Alptraum noch weiter gehen?

Immer noch war ich der festen Überzeugung, dass das hier alles nicht echt sein konnte. So etwas gab es einfach nicht. Unmöglich! Danganronpa war eine Videospielreihe, so etwas gab es nicht wirklich. Niemals! Auf keinen Fall!! Ich musste erneut träumen. Genau, ich musste nur aufwachen. Ich erhob mich ein weiteres Mal vom kalten Boden, noch stärker zitternd und betrachtete mich erneut im einem der Spiegel, genauso wie ich es zuletzt auch getan hatte.

Mein Spiegelbild, ich sah immer noch so aus wie zuvor. Lediglich meine Gesichtsfarbe hatte eine leichte, ungesunde Blässe angenommen. Und meine Stirn lag in Falten, ich sah nicht gut aus, noch schlechter als letztes Mal, noch verwirrter. "Ich musste nur aufwachen, das war alles" sprach ich in Gedanken zu meinem Ebenbild im Spiegel. Ich streckte meinen rechten Arm aus und öffnete den Wasserhahn. Augenblicklich floss die kühle Flüssigkeit aus der metallischen Apparatur. Und wie in Trance streckte ich meine Hand aus. Das Wasser war eiskalt, eigentlich genau richtig. Ohne noch länger zu zögern schaufelte ich mir eine Wasserladung nach der anderen ins Gesicht. Durch die Kälte bekam ich eine Gänsehaut und fing leicht an zu frösteln, doch darum kümmerte ich mich nicht und setzte einen Wasserschwall nach dem andern hinterher. Erst als mein halbes Oberteil klitschnass war, gab ich es auf und warf meinem Spiegelbild einen weiteren verzweifelten Blick zu. Warum funktionierte das nicht? Wieso? Wieso nur?

Frustriert machte ich zwei Schritte zurück, um mich erneut auf dem Boden niederzulassen. Mit dem Rücken lehnte ich mich dabei an die silberne Tür des Abstellraumes, in dem ich zuletzt erwacht war. Da fiel mir auf, dieses Mal war ich nicht in der Kabine erwacht, sondern davor. Also doch ein Unterschied. Aber dieses Detail war jetzt wirklich nicht von Bedeutung, ich hatte wirklich andere Probleme. Ich zog meine Beine an, schlang die Arme darum und verbarg mein Gesicht.

So kauerte ich eine Weile am Boden, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Was sollte ich jetzt nur tun? Wenn ich wirklich in jenem Spiel war - ob ich nun träumte oder nicht – solange ich nicht erwachte, würde ich hierbleiben.

Oder war das hier doch echt? Was, wenn irgendein kranker, wahnsinniger Fan der Serie das ganze hier auf die Beine gestellt hatte. Das würde bedeuten, dass alle hier Schauspieler wären. Aber es wäre eine einigermaßen logische Erklärung, nicht wahr? Beides wäre völlig absurd, aber was sollte ich denn sonst denken? Welche Möglichkeiten blieben denn noch?

Plötzlich in Danganronpa Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt