Im Namen von Atua! Kapitel: 78

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Plötzlich in Danganronpa
Kapitel 78: Im Namen von Atua!

Noch auf dem Weg versuchte ich mir selbst Mut einzureden. Ich hatte es begonnen, also musste ich es auch beenden! Das sagte ich mir immer wieder.
Als wir allerdings vor der Tür zur Mensa ankamen, versteifte ich mich vor Anspannung, dagegen konnte ich nicht viel tun. Automatisch hielt ich an, meine Beine bewegten sich nicht mehr. Da brachte es auch nichts, dass Angie mich versuchte einfach weiter zu ziehen. Verwundert drehte sie sich um und schaute mich mit großen Augen an: „Was ist los? Wieso bleibst du stehen?"

„I-Ich..." Alles in mir sträubte sich und ich empfand das dringende Bedürfnis mich einfach von ihr loszureißen und davonzurennen. Nach allem, war es nun wieder da, wo ich doch beinah dachte, ich hätte Fortschritte gemacht. Nun war dieses elende Gefühl wieder präsent und das vollkommen. Würde das jemals weg gehen?
In diesem Moment verfluchte ich mich selbst, ich war ein elender Feigling. Es geschah immer dann, wenn es wichtig war, dann wenn es auf etwas ankam.

„Huh? Zitterst du etwa?", fragte sie verwundert: „Sag bloß du hast Angst?"
Ich erlitt wirklich einen brutalen Rückschlag.

Verzweifelt versuchte ich mich wieder zu sammeln und mich dazu zu zwingen, weiter zu gehen. So schwer konnte das doch nicht sein?!

„I-Ich... Ich b-bin n-nervös", stotterte ich mir zusammen und starrte dabei auf den Boden. Diese Situation war schrecklich unangenehm. Ich musste dringend aufhören, darüber nachzudenken, was vielleicht geschehen könnte... Wo war meine Entschlossenheit von zuvor, wenn ich sie wirklich brauchte? Ich hatte geschworen mein Bestes zu geben, erinnerte ich mich selbst.

„Nervös?", wiederholte Angie derweil verständnislos: „Aber warum denn? Es gibt keinen Grund nervös zu sein. Du hast Atua an deiner Seite, Yuki. Hast du das vergessen? Atua beschützt dich. Es gibt keinen Grund sich zu sorgen." Nun lächelte sie wieder und ich wich ihrem Blick erneut aus.

Atua... Was für ein Schwachsinn. Nein, ich war allein. Ich musste es allein schaffen. Ich musste.

„Na komm schon. Komm, Yuki. Lass uns hinein gehen. Es wird dir dann sicher besser gehen. Die meisten der anderen sind sicher dort. Auch der Schülerrat steht an deiner Seite." Sie legte mir eine Hand auf die Schulter und versuchte mich so zu beruhigen.

Ihre Worte gingen jedoch an mir vorbei, denn ich war zu sehr beschäftigt damit, in Gedanken auf mich selbst einzureden. Es waren auch nicht ihre Worte, die mir halfen. Dennoch aber schaffte sie es mich tatsächlich, mit dieser Geste etwas zu beruhigen. Wobei ich mir nicht wirklich sicher war, ob es wirklich nur daran lag.
Ich beruhigte mich ein wenig, als es mir gelang alle Stimmen zum Schweigen zu bringen, zumindest vorübergehen. Das elende Gefühl in meinem Magen und das leichte Zittern, konnte ich jedoch nicht vollständig abschütteln. Es verblieb beides, wenn auch in geringerer Form. Ich atmete einmal tief ein, bevor ich vorsichtig wider zu ihr nach oben spähte, sie aber nicht direkt ansah. Dennoch entging mir ihr breites Lächeln nicht.

„Gehen wir?", fragte sie, ohne etwas an ihrem Ausdruck zu verändern.

Ich nickte stumm und damit schob Angie mich durch die Tür in die Mensa herein, danach ließ sie mich los und trat fröhlich nach vorne: „Guten morgen ihr alle! Auch Atua grüßt euch, an diesem wunderschönen, bunten Tag!"

Die anderen schauten teils verwundert auf. Es waren fast alle an diesem Morgen hier. Die Stimmung allerdings, war ähnlich wie gestern, nicht besonders harmonisch. Nicht alle waren erfreut über unser - nein, vor allem über Angies - Erscheinen. So kassierte sie direkt den ein oder anderen bösen oder genervten Blick, was sie aber in keinerlei Hinsicht zu stören schien. Viel mehr übersah sie es gekonnt.
Vor allem der Ausdruck auf Makis Gesicht war finster und trug ganz und gar nicht dazu bei, dass ich mich besser fühlte. Es war, als würde sie eine mörderische Aura umgeben. Sie und Keebo standen sich gegenüber, ähnlich, wie es gestern morgen, bei Kaito und Tenko gewesen war. Maki stand an Kaitos Stelle und Keebo hatte Angies Position eingenommen. Ich bemerkte auch, dass die anderen sich allgemein und noch deutlicher als gestern, in zwei Hälften geteilt hatten. Die Mitglieder des Schülerrats, saßen alle ganz links, während der Rest, der anderen, die Stühle auf der rechten Seite des Tischs besetzt hatten. Wobei nicht alle von ihnen friedlich saßen.
Kaito war nicht da, wie es mir auffiel. Ich hatte ihn sicher nicht einfach übersehen, wenn er hier wäre, dann hätte ich ihn schon längst gehört. Vor allem angesichts der Situation.

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