„Was sollte das gestern Abend?"
Erst bin ich mir unsicher, was er mit „gestern Abend" meint, weshalb ich ihn perplex ansehe und seinen fragenden Blick beobachte. Es dauert eine Weile, bis ich endlich die Zeilen zwischen dem Text verstehe. Er meint, warum ich gestern Nacht zu ihm gekrochen bin.
„Ich ... es war dumm", bringe ich nach einigen Minuten des Schweigens hervor.
„War es", sagt er nur und geht zum Pult, nimmt seine Tasche und beginnt, alles einzuräumen.
„Ich meine, erst willst du nicht, dass ich mit dir in meinem Bett schlafe und dann kommst du zu mir. Ist das etwa so ein Mädchending?" Ich halte meinen Blick auf den Boden, während ich ihm zuhöre und spüre, wie mir die Wärme in die Wangen steigt. Eine Weile herrscht Stille zwischen uns. Lediglich die Ordner und Blätter, die er in seine Tasche stopft erfüllen die Luft mit Geräuschen. Trotzdem kommt mir diese Stille ohrenbetäubend vor. Mr. Tomlinson schließt seine Tasche und kommt wieder zu mir.
„Bekomme ich denn noch eine Antwort?" Er steht unmittelbar vor mir, was es mir schwer macht, nicht zu ihm hochzusehen. Eine Art Neugierde packt mich, lässt mich aufschauen und in einen tiefen grauen Nebel fallen. Ein Nebel, der die Sicht auf blau verdeckt, jedoch versucht das Blau sich durchzukämpfen. Dieses ist jedoch zu schwach und ertrinkt, wie ich, in dem erstickenden Grau, dass den Großteil seiner Iris eingenommen hat. Seine Augenbrauen haben sich leicht zusammengezogen, während er sich in meinem Blick festbeißt. Ich fühle die Worte in meine Kehle steigen, doch sie sind zu schwer, um sie auszusprechen. Ein leises Knistern liegt in der Luft. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie er nach meiner Hand greifen möchte und den Abstand zwischen uns verkleinert, bis ...
Bis ich einen Schritt zurückweiche und den Augenkontakt abbreche. Schwer atmend drehe ich mich von ihm weg und greife nach meiner Tasche.
„Wie wäre es mit einer kleinen Nachhilfestunde?", fragt er hinter mir, noch bevor ich die Träger meiner Tasche greifen kann.
„Ich fühle mich jetzt nicht danach", antworte ich wahrheitsgemäß. Am liebsten würde ich jetzt nach Hause fahren, mich in mein Bett legen und nie mehr aufstehen.
„Meintest du eben nicht, dass es dir gut ginge?" Auch wenn ich nicht hinsehe, ist das Grinsen in seiner Stimme nicht zu überhören. Macht es ihm etwa Spaß mich so bloßzustellen? Ich beschließe, nicht darauf einzugehen, meine Tasche zu nehmen und in Richtung Tür zu gehen.
„Wenn du meinst, du kannst es dir erlauben ..." Einfach weitergehen. „Deine Entscheidung." Ich höre, wie er hinter mir seine Tasche vom Tisch nimmt. Ich seufzte.
„Okay" Die Worte sind schneller gesagt, als ich sie bedacht hatte.
„Ach", sagt er, gespielt beeindruckt. „Heute mal hier?" Leise seufzend drehe ich mich wieder um und steuere meinen Platz an. Meine Tasche platziere ich auf dem Tisch und setze mich dann hin. Ich will grade meinen Block rausholen, als Mr. Tomlinsons Worte mich davon abhalten.
„Du brauchtest dich gar nicht erst hinzusetzten. Komm bitte an die Tafel."
***
Hasst mich bitte nicht für dieses kurze und späte Update. Ich verspreche euch, das nächste wird wieder länger ♥
Trotzdem hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat :)
Neverland3r xoxo
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Toy [*Pausiert*]
Teen Fiction»No risk, no fun« Das männliche Wesen ist nur eine parallel existierende Spezies, mit der ich mir den Sauerstoff teile. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man sich gegenseitig die Zunge in den Hals stecken kann und es auch noch schön findet. - das...