Thirteen

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Nachdem Mr. Tomlinson um die Ecke verschwunden ist, schaue ich mich in seinem Wagen etwas um. An seinem Rückspiegel hängt ein Wunderbaum, der nach Zitrone riecht. Das Armaturenbrett sieht sehr gepflegt aus, was man von der Rückbank nicht behaupten kann. Dort häufen sich Zettel, Flaschen und sogar eine Nandos-Tüte.

Als ich diese bedrückende Stille nicht mehr ertrage, richte ich meine Aufmerksamkeit auf sein Radio. Zunächst studiere ich die ganzen Knöpfe, ehe ich versuche, es zum Spielen zu bringen. Jedoch scheint das Radio kaputt zu sein, es will einfach nicht anspringen. Also belasse ich es dabei und beginne zu summen. Dabei trommle ich mit den Fingern neben dem Fenster und auch meine Füße wippen mit. Kurz bevor ich das Lied zu Ende gesummt habe, fange ich an zu singen. Ich weiß, wie schief ich singe, weshalb ich meine Stimme gedämpft halte für den Fall, dass jemand vorbeikommt. Ein metallisches Klacken lässt mich verstummen. Verwundert schaue ich mich draußen um, aber es ist nichts zu sehen. Vielleicht hatte ich es mir auch nur eingebildet, doch als ich meine Beine etwas ausstreckte, stoße ich mit dem Fuß an etwas, was vor einigen Sekunden nicht dort lag. Langsam wende ich meinen Blick nach unten und muss einen Schrei unterdrücken. Eine schwarz glänzende kleine Waffe liegt zwischen meinen Füßen. Ich starre die Pistole an, als sei sie ein Außerirdischer, bis mich ein gedämpftes Räuspern aus meiner Starre löst. Mein Kopf schießt zum Fenster, wo Mr. Tomlinson mit großen Schritten auf mich zukommt. Panik macht sich in mir breit. Wenn er erfahren würde, dass ich so etwas in seinem Wagen gefunden hatte ...

Aber warum hatte er so etwas überhaupt in seinem Wagen? Die Zeit drängt, ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Schnell suche ich nach Möglichkeiten, das glänzende Ding verschwinden zu lassen, ohne es auch nur zu berühren, doch es war zu spät. Mr. Tomlinson öffnet den Kofferraum, um seine Taschen darin zu verstauen. Schnell atmend blicke ich auf die Pistole zu meinen Füßen. Aus Angst, sie könne abfeuern, vermeide ich es, sie auch nur mit der Schuhspitze zu berühren. Bevor ich den Entschluss fassen konnte, es doch zu tun, öffnete sich die Fahrertür. Bevor ich wusste, was ich tat, habe ich die Waffe schon geschnappt und zurück unter den Sitz geschoben. Die Angst, dass Mr. Tomlinson bemerkt, dass ich sie gefunden hatte, ist zu groß.

Ich schaue zu ihm, wie er geschmeidig in den Sitz gleitet und die Tür zuzieht. Unglücklicherweise habe ich die Pistole nicht weit genug unter den Sitz geschoben, sodass sie bei dem Schlag der Tür wieder zu meinen Füßen plumpst. Mr. Tomlinsons Blick wendet sich zu mir, oder besser gesagt auf den Boden. Ich spüre, wie mein Herz gegen meine Rippen hämmert, als wolle es sich einen Weg nach draußen schlagen. Mein Blut pulsiert lautstark durch meine Ohren. Adrenalin.

„Spionierst du mir etwa nach?", fragt er, wobei ich seinen Unterton nicht ausmachen kann. Es dauert ein paar Sekunden, bis ich seine Frage verstanden habe.

„N-Nein. E-Es tu-tut mir L-Lei-Leid." Ich beginne mich, aus Ehrfurcht, klein zu machen. Ohne auch noch etwas zu sagen, startet er den Motor und fährt vom Parkplatz. Sofort drückt er das Gaspedal durch, sodass ich in den Sitz gedrückt werde. Ich wende meinen Blick zu ihm, seiner ist starr geradeaus.

„Hier ist Fünfzigerzone", rutscht es mir heraus, aber Mr. Tomlinson scheint es nicht zu interessieren. Da sich die leichte Angst in mir breit macht, er könne einen Unfall bauen, spreche ich ihn nochmal an.

„Was?", fährt er mich an, gleichzeitig legt er den vierten Gang ein.

„Fahren Sie langsamer", sage ich leise, aber so laut, dass er mich klar und deutlich versteht. Seinem Lachen nach zu urteilen, verspottet er mich.

„Ich lasse mir von dir nicht sagen, wie ich zu fahren habe." Die Kälte in seiner Stimme lässt mein Blut gefrieren. Aus Angst, er würde noch aggressiver werden, halte ich den Mund. Eine Weile fährt er noch weiter, bis er die Stille zwischen uns bricht.

„Ich denke, wir lassen das." Darauf nicke ich nur, irgendwie dankbar, nicht den Nachmittag mit ihm zu verbringen.

Ein paar Minuten später hält er vor meinem Haus an. schnell löse ich den Anschnallgurt und steige aus. Mr. Tomlinson will schon wegfahren, bis ich ihn an meine Tasche erinnere. Genervt seufzt er und öffnet durch einen Knopf den Kofferraum. Dort schnappe ich mir schnell meine Tasche heraus, schließe den Kofferraum wieder und husche auf die Einfahrt. Unterdessen ist Mr. Tomlinson losgefahren und biegt um die Ecke. Da die Auffahrt leer ist, schließe ich, dass Mum noch immer auf der Arbeit ist. Joggend erreiche ich die Haustür, wo ich anfange, in meiner Tasche den Hausschlüssel zu suchen. Nachdem ich ihn gefunden hatte, schließe ich auf. Ich kicke die Tür mit meinem Fuß ins Schloss, pfeffere meine Tasche in eine Ecke und stelle meine Schuhe an die Garderobe. Dann stehe ich im Flur, fahre mit den Händen über mein Gesicht und durch meine Haare, taumle leicht nach hinten, bis mein Rücken die Tür findet. Langsam rutsche ich daran hinunter, bis ich schlussendlich sitze. Mein Gesicht vergrabe ich in meinen Händen. Mein Atem geht bebend, während ich anfange zu zittern.

In was gerate ich da grade?

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Hello meine wundervollen cupcakes *-* krass 0.0 schon 2K von euch hier *__* ich mache hier grade Luftsprünge xD
DANKE DANKE DANKE ❤️❤️❤️❤️❤️
Und da ich jetzt Ferien habe, dachte ich daran, 2 mal die Woche zu updaten. Was haltet ihr davon? Lasst es mich in den Kommentaren wissen :D
Und weil ich sie so lieb habe, bekommt sie eine Widmung <3

Neverland3r xoxo

Toy [*Pausiert*]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt