Zu dritt auf der Rückbank ist zwar nicht unmöglich, aber ziemlich eng. Ich hatte mir den Fensterplatz hinter dem Fahrer ergattert, Fin sitzt in der Mitte und links neben ihm sitzt Thomas. Ich sehe zu, wie andere Autos und Bäume an uns vorbeirauschen und versinke dabei total in Gedanken. Ich versuche, Mr. Tomlinsons Verhalten zu verstehen. Von einer auf die andere Sekunde kann er zur Furie werden. wie kann das? Und wieso ist er wieder der Mittelpunkt meiner Gedanken? Ich muss ihn echt mal darauf verbannen. Krampfhaft versuche ich, einen anderen Gedanken zu fassen, was mir letztlich nur halb gelingt. Fieberhaft wäge ich pro und kontra ab, ob ich mich Fin anvertrauen soll. Auf der einen Seite würde er es verstehen und mich in Schutz nehmen, aber andererseits wüsste ich nicht, wie er wirklich darauf reagieren würde. Mit Sicherheit würde er zum Direx gehen und ihn verpetzen. Eigentlich ist es doch genau das, was ich will, oder? Von ihm in Ruhe gelassen werden. Für sowas braucht man eine beste Freundin... Vielleicht würde es mit einem Tagebuch klappen. Da bin ich mir sicher, dass das Ganze geheim bleibt und ich muss nicht mit verherenden Reaktionen rechnen. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich mir eins kaufen. Liz und Charlotte wollten doch mit mir in die Stadt gehen. Und vielleicht würden wir gute Freundinnen werden.
„Mary?", höre ich dicht an meinem Ohr und lässt mich zusammenzucken. Fin lacht und sagt mir, dass wir da sind. Blut steigt mir in die Wangen, als die anderen in sein Lachen einstimmen. Da habe ich ja einen super Eindruck hinterlassen. „An wen denkst du denn so angestrengt?"
„An vieles, nicht jemanden", beschwichtige ich und steige aus, wie die anderen auch. Nachdem ich die Tür zugeschlagen habe, schaue ich mich um. Vor mir erstreckt sich eine riesige Rasenfläche mit zwei Toren an den beiden Stirnseiten. Überall um das Spielfeld ist eine niedrige Absperrung. An den Längsseiten befinden sich Tribünen, die auf beiden Seiten über zehn Reihen nach oben haben. Etwas abgelegen steht ein kleines Kiosk, in dessen Auslage Süßigkeiten und Getränke liegen. Eine handvoll Jungs kommen von der anderen Seite aus einer kleinen Halle, in der wahrscheinlich die Umkleiden sind. Rund um den Platz stehen Bäume dicht zusammen, um den Blick auf den Platz zu verdecken. An allen vier Ecken des Platzes stehen Flutlichter mit Lautsprechern. Fin erklärt mir ein wenig über den Platz und ich höre aufmerksam zu. Als Fin sich zur Kabine begibt, nehme ich in der ersten Reihe der Tribüne platz und ziehe meine Jacke etwas enger um mich, da das offene Land sehr winddurchlässig ist. der Trainer kommt auf den Platz und sagt den ersten, dass sie sich schon mal warmlaufen sollen. Nach und nach stoßen die anderen dazu, bis alle um den mit Kunstrasen versehenen Platz laufen. Fin hat mir erklärt, dass hier vor nicht allzu langer Zeit noch ein Ascheplatz war.
Fin winkt mir kurz zu, bevor der Trainer die erste Einheit anpfeift. Vorher haben sich alle Jungs so aufgeteilt, dass auf beiden Seiten gleich viele waren, die eine Mannschaft hat Westen bekommen. Fins Mannschaft hat keine.
„Sorry?" Neben mir steht ein korpulenteres Mädchen mit Engelsgleichen Locken. Ihr Mund wird von einem schüchternen Lächeln umspielt und sie tritt von einem Fuß auf den anderen.
„Weißt du, wer der blonde, große Typ da ist?" Sie deutet aufs Spielfeld, doch es befinden sich drei blonde darauf, alle in der gleichen Mannschaft. Sie beginnt deutlicher zu beschreiben, was nur die Schuhe angeht, aber ich weiß, dass sie Fin meint.
„Fin. Nur Fin." Ihr Tonfall klingt schwärmerisch und ein breites Lächeln breitet sich auf ihren Lippen aus.
„Kommst du öfter her?", frage ich sie, worauf sie nickt. Jedoch ist ihre Aussage, dass sie erst das zweite Mal hier ist, etwas widersprüchlich. Sie erklärt mir, dass sie wegen ihrem Bruder hier ist und Fin das erste Mal hier sieht.
„Ich bin Mary", stelle ich mich vor und reiche ihr meine Hand.
„Alice", antwortet sie und nimmt meine Hand in ihre. Wir lächeln uns kurz an, dann nimmt sie neben mir platz. Ich frage sie nach ihrem Bruder, den sie genauso gut beschreibt, wie Fin. Ein dunkelhaariger, gut gebauter Junge dribbelt grade aufs Tor zu und versenkt den Ball problemlos. Ob Fin das auch kann? Als er sich durch die dichten Locken fährt, sieht er verboten gut aus. Ich erschrecke mich leicht über meine Gedanken. Ich muss mir wohl eingestehen, dass ich mich weiterentwickelt habe und Jungs jetzt wohl langsam doch ganz gut finde. Solche Gedanken zucken mir hin und wieder für Mr. Tomlinson auf.
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Toy [*Pausiert*]
Novela Juvenil»No risk, no fun« Das männliche Wesen ist nur eine parallel existierende Spezies, mit der ich mir den Sauerstoff teile. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man sich gegenseitig die Zunge in den Hals stecken kann und es auch noch schön findet. - das...