Sixteen

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Mr. Tomlinson ist echt hartnäckig. Er hat mich bis nach Hause begleitet, obwohl ich ihm mehrmals beteuert habe, dass ich es auch alleine zurückfinde. Wir erreichen die Haustür, wo ich nach dem Schlüssel suche, den ich irgendwo eingesteckt hatte. Mum ist auch nicht zu Hause, also muss ich den Schlüssel finden.

„Morgen pünktlich, nicht vergessen", sagt Mr. Tomlinson hinter mir. Ich denke, wie selbstverständlich es ist, um acht Uhr in der Klasse zu sein und für mich war das auch kein Problem mehr, da ich mich jetzt, Dank Fin, besser auskenne. Deswegen verdrehe ich bloß die Augen. Ich hatte grade den Schlüssel gefunden und ziehe ihn hervor, als mich Mr. Tomlinson grob an den Schultern packt und neben die Tür an die Hauswand drückt. Sein kalter Blick durchbohrt mich förmlich. Seine Kraft lässt mich aufkeuchen.

„Lass das Mary", flüstert er bedrohlich, jedoch mit einem Unterton, der aussagt, dass er das nicht gerne tat.

„Lassen Sie mich los", sage ich etwas kleinlaut und versuche mich von seinem Griff zu befreien. Sein Blick verfinstert sich.

„Dann lass das mit den Augen, verdammt." Seine Bedrohlichkeit zeigen deutlich, wer welchen Rang hat. Aus Angst, er könne sonst was tun, mache ich mich etwas klein und nicke.

„Das hoffe ich für dich." Mit einem kleinen Schubser gegen die Wand lässt er von mir ab und geht von der Veranda. Ich sinke an der Wand runter und blicke ihm nach. Ich kann sehen, wie er sich noch eine Zigarette anzündet, bevor er in der Schwärze verschwindet. Einen Moment verharre ich, ihm nachblickend, bevor ich mich wieder sammeln kann und aufstehe. Ich werfe einen erneuten Blick in die Auffahrt, doch sie ist nach wie vor leer. Ich muss jetzt mit jemandem reden, koste es was es wolle. Schnell schließe ich auf, ziehe meine Schuhe aus und tigere durch das Haus, bis ich das Telefon gefunden habe.

Schnell atmend wähle ich Mums Handynummer, drücke den grünen Knopf und lausche dem stetigen Rauschen, dass von Tut-Sequenzen kurz unterbrochen wird. Nach dem vierten Tuten knackt es kurz und Mums Stimme ist zu hören.

„Hallo meine Süße, wie geht's dir?" Sie klingt etwas erschöpft.

„Gar nicht gut", gestehe ich ihr. Sie zieht scharf Luft ein und erkundigt sich, was los ist. Grade als ansetzen will, ihr alles über Mr. Tomlinson zu erzählen, unterbricht sie mich.

„Sorry, Maus, aber ich muss hiermit noch fertig werden. Mein Boss ist grade reingekommen. Wir reden nachher, ja?" Na toll. Das war mal wieder zu erwarten. Langsam frage ich mich, warum sich Mum von Dad getrennt hatte. Dann wäre ich jetzt wenigstens nicht alleine. Vielleicht sollte ich anfangen Tagebuch zu führen ...

Nach einigen rastlos umhergehenden Minuten meldet sich mein Magen, also gehe ich in die Küche und mache mir einen Joghurt mit Erdbeeren auf. Damit setze ich mich auf die Küchenzeile und löffle ihn langsam aus. Ich esse ihn so langsam, dass ich fast eine halbe Stunde brauche. Mit schweren Schritten gehe ich nach oben. Schnell schlüpfe ich in meinen Pyjama und lege mich ins Bett. An die Decke starrend denke ich über Mr. Tomlinson nach. Warum raubt er mir schon meine Gedanken?

Kopfschüttelnd versuche ich ihn loszuwerden, aber er hat sich in mein Gehirn gebrannt, hält sich klammernd fest. Ich versuche, auf andere Gedanken zu kommen, indem ich zu meinem Buch auf dem Nachttisch greife. Da Mr. Tomlinson „Stolz und Vorurteil" noch immer hat, musste ich ein neues Buch anfangen. Meine Auswahl ist nicht sonderlich groß, da Jane Austin meine Lieblingsautorin ist. Meine Wahl ist auf „Sinn und Sinnlichkeit" gefallen. Es dauert nicht lange, bis ich über das Buch einschlafe und in die Traumwelt gelange.

Über mir hängt ein prunkvoller Kronleuchter, der in seinem eigenen Licht glitzert. In der Mitte des Saals tanzen einige Paare miteinander, sie tragen altertümliche Anzüge und Kleider. Wenn die Männer die Frauen drehen, wirbeln ihre Kleider um sie herum; es sieht bezaubernd aus. Ich nippe an meinem goldverzierten Glas, in dem sich eine rote Flüssigkeit befindet. Es schmeckt nach nichts. Trinkend beobachte ich die tanzenden Paare, die sich geschmeidig zur Orchestermusik durch den Saal bewegen. Als ich mein Glas fast ausgetrunken habe, tippt mir jemand auf die Schulter. Die Person trägt eine Maske, die sein halbes Gesicht verdeckt. Ein kleines Grinsen ziert seine Lippen. Sie ist silbern mit herausstechenden Schnörkeln. (Bild an der Seite)

„Warum steht jemand wie Ihr hier alleine, ohne Partner?", will der fremde wissen.

„Vielleicht, weil der richtige Partner noch nicht da war", antworte ich und leere meinen Becher.

„Darf ich Sie zum Tanz auffordern?", fragt er und hält mir seine Hand hin. Dabei beugt er sich leicht vor, wodurch ich seine Augen erkenne. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken.

„Dürfen Sie nicht", sage ich schnell und suche das Weite. Dabei laufe ich in jemanden hinein. Braune Augen fixieren mich. Fin.

„Verzeiht, Holde Maid", sagt er und küsst meine behandschuhte Hand.

„Schon okay", erwidere ich lächelnd.

„Darf ich Euch als Entschädigung auf ein Glas einladen?", fragt er, dabei lächelt er mich mit strahlenden Zähnen an.

„Ein Tanz wäre mir auch Recht", sage ich. Das lässt er sich nicht zweimal sagen und schon sind wir mitten auf der Tanzfläche. Trotzdem spüre ich den kalten Blick von dem maskierten Fremden.

***

Hey hi and Hello cupcakes *-* und willkommen zu diesem schlechten Kapitel ._.

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Neverland3r xoxo

Toy [*Pausiert*]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt