Thirty-Two

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Louis POV

„Es gewittert", bemerke ich, doch sie zuckt nur die Schultern und will die Tür öffnen. Ich stelle mich davor und hindere sie daran. Ihr Blick wandert zu meinen Augen. Ich erwidere ihn.

„Lassen Sie mich durch."

„Nein", sage ich nur und schiebe sie zum Sofa. Erst kämpft sie leicht dagegen an, lässt sich dann aber, wenn auch widerwillig, schieben. Im Wohnzimmer angekommen, setze ich sie aufs Sofa. Sofort kassiere ich einen wütenden Blick, was sie ziemlich süß aussehen lässt. Sie verschränkt die Arme vor der Brust. Ich kann sehen, wie ihr Körper darunter bebt.

„Meine Heizung ist schrott." Als sie nichts erwidert, setze ich erneut an: „Zieh das nasse Ding aus."

„Nein." Ihre Zähne klappern. Ich bitte sie erneut, ihr durchnässtes Oberteil auszuziehen, doch sie bleibt unterändert sitzen. Dann muss ich wohl Hand anlegen. Ich gehe einfach an ihr Oberteil und will es ihr ausziehen.

„Mr. Tomlinson!" Natürlich wehrt sie sich. Ich lache bloß und mache ein Spiel daraus, indem ich sie nach hinten drücke und beginne, sie zu kitzeln. Zuerst versucht sie, das Lachen zurückzuhalten, doch dann lacht sie los. Mehrfach bittet sie mich, aufzuhören, aber ich denke nicht in entferntesten daran. Als sie mich wieder duzt, pike ich ihr als „Strafe" in die Seiten, woraufhin sie lachend zusammenzuckt. Sie schaut mich an, als ich unter ihr Shirt gelange. Während ich es ihr langsam ausziehe, hält sie die Luft an.

„Atmen", flüstere ich dicht über ihr. Ich spüre ihren zittrigen Atem auf meiner Haut. „Ich bin sowas gewöhnt. Chill mal." Nachdem ich diese Worte gesagt habe, schiebt sie ihre Arme zwischen uns und bedeckt sich somit.

„Gehen Sie von mir runter." Ich denke nicht daran, von ihr zu gehen. Stattdessen beginne ich zu grinsen und streiche über ihren Bauch. Ich spüre, wie sie ihn unter meiner Berührung einzieht und eine Gänsehaut bekommt. Mein Grinsen wächst. Sie bittet mich, aufzuhören.

„Nein", sage ich und küsse ihre Wange. „Lass dich drauf ein."

„Ich will Sie ... dich kennen lernen", flüstert sie. Erneut breitet sich ein Grinsen auf meinen Lippen aus.

„Dann wehr dich nicht."

„Hör auf, mir so nah zu kommen." Ich gehe ihrer Bitte nach und halte mich mit etwas Abstand über ihr. Sie blickt mich mit ihren blauen, unschuldigen Augen an.

„Ich komm dir nicht zu nah", versichere ich zu meiner Überraschung.

„Du machst mir manchmal Angst." Sie spricht so leise, dass ich sie fast nicht verstehe. Aber ich höre, was sie sagt. Auch wenn es mir gefällt, dass sie mich duzt, kommt meine autoritäre Seite in den Vordergrund und ich weise sie zurecht. Nachdem sie den Satz korrigiert hat, will ich auf einmal wissen, warum ich ihr Angst mache.

„Sie sind Angsteinflößend." Das bestätige ich. „Warum?", will sie dann wissen. Ab da meide ich ihren Blick.

„Nett ist jeder."

„Aber das hat doch einen Grund."

„Wie nen Grund? Das ich n Arsch bin?" Sie nickt. „Vererbung." Als sie versucht, mir zu sagen, dass sowas nicht vererbbar ist, knurre ich das Gegenteil. Daraufhin zuckt sie zusammen. Ich spüre, wie sich mein Kiefer anspannt. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass sie wieder zu zittern beginnt.

„Du solltest allerdings nicht so viel Fragen."

„Mir ist kalt", wechselt sie das Thema. Ich denke nicht daran, ihr eine Decke zu holen. Ärsche machen sowas nicht. Stattdessen stehe ich auf und gehe in die Küche, um mir ein Bier zu holen. Ich öffne den Kühlschrank und nehme mir eins heraus. Bevor ich es öffne, stelle ich es auf die Anrichte und suche den Flaschenöffner. Die Flasche geht mit einem Zischen auf. Der metallerne Deckel hüpft mehrfach auf die Anrichte und klimpert bei jedem Aufeinandertreffen mit dem Keramik. Bevor er zum Stillstand kommt, dreht er sich einmal um die eigene Achse. Ich schnappe mir die kalte Flasche und gehe ins Wohnzimmer zurück, wo sich Mary auf dem Sofa aufsetzt und sich über die Arme streicht. Ich lehne mich hinter sie an die Sofalehne.

Toy [*Pausiert*]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt