Twelve

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Mr. Tomlinson und ich waren noch zwei Aufgaben durchgegangen, bevor ich gehen durfte. Nachdem ich an meinem Schließfach war, mache ich mich auf den Weg zum Englischunterricht. Auf dem Weg dahin treffe ich auf Fin, der mir stolz seine Schüssel aus dem Töpfer-Kurs präsentiert.

Gemeinsam setzen wir uns in die Mitte des Klassenzimmers und holen unsere Sachen hervor. Um uns herum reden alle durcheinander. Erst als Miss Whiten reinkommt, verstummen alle allmählich und der Unterricht beginnt.

„Guten Morgen. Letzte Stunde haben wir uns über Shakespeare unterhalten. Kann mir jemand nochmal die groben Ereignisse zusammenfassen?", fragt Miss Whiten in die Klasse. Vereinzelt heben sich Finger, während Miss Whiten durch die Klasse schaut. Auch Fin hebt seinen Finger. Ich schaue nur auf meine Unterlagen. Miss Whiten nimmt Josh dran, einen groß gebauten Jungen aus der ersten Reihe. Bevor er anfängt zu reden, ruft Miss Whiten mich auf, um alles an der Tafel festzuhalten. Widerwillig stehe ich auf und gehe nach vorne. Mit der Kreide in der Hand beginne ich stichpunktartig an mitzuschreiben. Da Josh ziemlich schnell spricht, habe ich Mühe mitzuhalten.

Nach seinem fünfminütigen Vortrag über Shakespeare ist die Tafel komplett voll und meine Hand tut etwas weh. Ich setze mich wieder auf meinen Platz, wo Fin mich breit anlächelt. Sein Lächeln erwidernd fange ich an, von der Tafel abzuschreiben.

Den Rest der Stunde sprechen wir weiter über Shakespeare und Elizabeth I. Miss Whiten kündigt einen Test darüber an, dann entlässt sie uns. Da Fin einen Termin beim Arzt hat, muss er schnell weg. Ich hingegen lasse mir Zeit mit zusammenpacken und gehe als eine der letzten raus. Nur zwei Mädchen stehen noch bei Miss Whiten, um etwas zu klären. Mit schnellen Schritten verlasse ich den Klasseraum und steuere meinen Spind an. Eilig packe ich meine Sachen hinein und betrachte die leere Rückseite der Tür. Ich beschließe, morgen ein paar Fotos mitzunehmen und dort aufzuhängen. Mit einem kleinen Lächeln schließe ich meinen Spind und schultere meine Tasche. Weit komme ich jedoch nicht, weil ich von jemandem angerempelt werde. Vor lauter Schreck lasse ich meine Bücher fallen.

„Ach Gott. Sorry", sagt Mr. Tomlinson, der einen Schüler stützt. Praktischerweise stehen wir direkt neben dem Sani-Raum, sodass er sofort mit ihm reingeht. Unterdessen beginne ich Bücher und Blätter aufzuheben. Keine zwei Minuten später kniet sich Mr. Tomlinson vor mich und hilft mir, alles aufzusammeln. Perplex schaue ich zu ihm, während er seinen Blick auf den Boden gerichtet hat. Dabei hängen ihm ein paar Strähnen ins Gesicht.

„Hier", sagt er und gibt mir die Sachen. Verwirrt nehme ich ihm meine Sachen ab und stehe auf.

„Danke", sage ich leise, nehme sie und renne aus dem Gebäude. Der Weg bis zur Haltestelle ist nicht besonders lang, doch als ich auf den Plan gucke, bemerke ich, dass ich den letzten Bus um ein paar Minuten verpasst hatte. Also setze ich mich auf eine Bank und warte auf den nächsten. Dummerweise hatte ich meine Kopfhörer zu Hause vergessen und musste auf Musik verzichten. Mit ständigem Blick auf die Uhr gebe ich mit jeder Sekunde mehr auf, dass der Bus noch kommen wird.

„Hat der Bus Verspätung?", höre ich plötzlich hinter mir, was mich herumfahren lässt. Mr. Tomlinson steht hinter mir, die Haare verwuschelt. Mehr als nicken kann ich nicht. Als ich mich wieder umdrehe, geht Mr. Tomlinson um die Bank und stellt sich vor mich. Seine Bedrohlichkeit macht es mir schwer, zu ihm hochzusehen.

„Ich muss mich ja eh noch revanchieren", lacht er. Ich schaffe es, über meinen Schatten zu springen und ihn anzusehen.

„Revanchieren?", frage ich verwundert.

„Ja. Hast du unser Eis etwa schon vergessen?" Provokant blickt er in meine Augen. Grauer Nebel nimmt die Sicht auf den Himmel.

„Haben Sie nicht Unterricht?", weiche ich ihm aus.

„Ich hab dich hier draußen sitzen sehen", antwortet er, leicht besorgt.

„Also, was ist jetzt. Ich bin es dir wirklich schuldig."

„Ich habe Ihnen schon mal gesagt, dass ich nicht finde, dass das eine gute Idee ist.

„Du willst also wirklich bei dem Wetter hier auf einen Bus warten, der weiß wann aufkreuzt?" Er zieht eine Augenbraue hoch und mustert mich. Er hat recht. Es ist schon einigermaßen warm in der Sonne und da sie genau auf die Haltestelle scheint ... Und so ein Eis ...

„Ja.", sage ich entschlossen.

„Du willst also nicht nochmal darüber nachdenken?" Er geht langsam um die Haltestelle, zurück zum Schulgebäude. Warum lasse ich mich immer wieder aufs Neue dazu überreden, etwas mit Mr. Tomlinson zu machen, wo ich doch weiß, dass es verboten ist. Vielleicht liegt darin der Reiz. Etwas Verbotenes zu tun. Mr. Tomlinson war weitergegangen, sodass ich seinen Namen fast rufen musste.

„Warten Sie!" Er dreht sich gespielt überrascht um, so als wusste er, dass ich mich breitschlagen lasse.

„Ja?", will er wissen, fixiert mich mit seinen kalten Augen.

„Okay."

„Okay?" Ich nicke. Ein selbstgefälliges Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus, während er wieder auf mich zugeht. Er greift nach meiner Tasche und bewegt sich auf den Parkplatz zu. Ich folge ihm. Vor seinem schwarzen Range Rover bleibt er stehen, schließt auf und verstaut meine Tasche im Kofferraum.

„Du kannst dich schon reinsetzen. Ich muss meine Sachen noch holen und mich umziehen", sagt er, als er mir die Beifahrertür öffnet. Da sein Auto im Schatten geparkt ist, nicke ich. Nach einem kurzen Blick auf seine Sportkleidung, steige ich ein. Mr. Tomlinson schlägt die Tür zu und entfernt sich von seinem Wagen. Und mir.


***

Heute mal ein etwas kürzeres Kapitel :) Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen *-*

yaaay Freitag ist mein letzter Schultag ♥.♥ für die Ferien habe ich mir etwas kleines einfallen lassen, aber das erfahrt ihr erst nächste Woche.

DANKE an alle meine Leser ♥ ♥ wir sind mittlerweile knappe 2K :o ihr macht mich WAHNSINNIG *_________*

Neverland3r xoxo

Toy [*Pausiert*]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt