"Du hattest mir geschrieben, dass ich anrufen soll.", sagte ich etwas irritiert. "Ach so, natürlich. Hallo Caelie. Ominis hier. Ich wollte nicht, dass Sebastian wütend wird, wenn er meinen Namen auf deinem Handy sieht. Ich hab deine Nummer von Anne. Bist du allein?" "Jetzt gerade ja, was willst du denn?"
"Ich habe über unser Gespräch heute Mittag nachgedacht und ich habe ein paar Fragen an dich." "Dann stell sie und wir werden herausfinden, ob ich sie dir beantworten kann."
"Du meintest, dass er das mit Stuart für mich gemacht hat. Hat er das selbst so gesagt?", fragte Ominis weiterhin mit seiner ruhigen und fast schon schüchternen Stimme.
"Ja. Er meinte, er konnte nicht mehr ertragen, dass Stuart dich verletzt hat." "Und weshalb?" "Weil er dich geliebt hat." "Denkst du, dass er damit die Wahrheit gesagt hat?" "Ja, aber wieso fragst du?" "Weil ich versuche, das Geschehene zu verstehen." "Aber laut Sebastian weißt du ja, was er für dich empfunden hat." "Ja, aber ich habe es ihm nicht geglaubt." "Wieso nicht?" "Weil er Stuart auch immer wieder gesagt hat, dass er ihn lieben würde. Und dann hat er ihn getötet. Wie hat er für Stuart wirklich empfunden?"
"Zu uns sagte er, er hätte Stuart ausgenutzt. Er hätte ihn durchaus attraktiv gefunden, aber mehr auch nicht." "Und bei mir?" "Da hat er explizit gesagt, dass du der erste Junge warst, in den er sich wirklich verliebt hat." "Danke Caelie. Dann werd ich auch nicht weiter stören. Schönes Restwochenende.", sagte Ominis und legte auf.
Das war ein äußerst seltsames Gespräch. Ich fragte mich gerade, ob ich Sebastian von dem Gespräch erzählen sollte, als er auch schon hinter mir stand und mich angrinste.
"Was ist denn los?", fragte er mich und das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht, "Caelie, mit wem hast du geredet?" "Ominis." "Wieso hast du mit Ominis geredet?" "Er hatte mir Fragen gestellt, über dich und Stuart." "Hast du ihm geantwortet?" "Ja." "Wieso? Wieso gibst du ihm Informationen über mich? Was ist, wenn er damit zu den Bullen geht?" "Nein, solche Fragen waren es nicht." "DANN REDE DOCH ENDLICH!"
Sebastian sah so aus, als würde er mit sich kämpfen nicht die Nerven zu verlieren.
"Alles okay?", fragte Garreth, der mit Arwyn aus der Küche kam. "Geht bitte in die Küche zurück. Ich muss mit Caelie allein sprechen."
Garreth drehte sich um, doch Arwyns skeptischer Blick verweilte noch einen Moment auf uns, bis Sebastian so aussah, als würde er gleich auf Arwyn losgehen und ich Arwyn einen eindeutigen Blick gab, der aussagte, dass er gehen soll.
"Seb, Ominis hatte mich heute im Krankenhaus kurz angehalten und gefragt, ob du irgendwelche Substanzen nimmst. Ich habe ihm gesagt, dass du nur deine verschriebenen Antidepressiva nimmst und dass deine Gelassenheit auf der Unterstützung beruht, die Garreth und ich dir geben. Dann meinte er, dass wir nur für dich da sind, weil wir nicht die ganze Wahrheit über dich wissen würden. Dann habe ich ihm gesagt, dass wir Bescheid wissen. Dann war er entsetzt, dass wir noch an deiner Seite sind, und ich habe ihm gesagt, dass wir das auch bleiben, da wir wissen, dass du damals aus Verzweiflung gehandelt hast. Dann bin ich weiter gegangen, und jetzt hatte ich eine Nachricht von jemanden, in der stand, dass ich ihn anrufen soll, wenn ich allein bin."
"Und da rufst du eine fremde Nummer einfach an?" "Ja, da kann ja nichts passieren." "Was wollte er dann?" "Er wollte wissen, was du für ihn und für Stuart empfunden hast. Ominis meinte, du hättest Stuart auch gesagt, dass du ihn liebst, und deswegen hat er es dir nicht geglaubt, als du es zu ihm gesagt hast. Und danach hat er aufgelegt."
"So ein Vollidiot. Natürlich hab ich es zu Stuart gesagt, um ihn mir gefügig zu halten. Ich weiß genau, worauf er hinauswill, aber diese Schlussfolgerung ist dumm. Das kann er nicht ernst meinen." "Was meinst du?" "Er denkt, dass ich, nur weil ich Stuart damit Honig ums Maul geschmiert habe, dass ich es bei ihm auch gelogen hatte. Das würde einiges erklären, aber ist halt Unsinn. So sehr, ich es mir gewünscht hätte, dass es eben nicht wahr ist, müsste ich lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich ihn nicht geliebt habe.", sagte Sebastian und ging wieder in die Küche.
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Fesselnde Sommersprossen (Sebastian Sallow x Garreth Weasley x MC -moderne Welt)
FanficCaelie und Garreth sind seit der Grundschule die besten Freunde, und da beide in ihrer Schule in der Nähe von Exeter in Südengland ziemliche Außenseiter waren, wollten sie gemeinsam an das andere Ende der britischen Inseln ziehen. Und so entscheiden...