56. Kapitel - Laster

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"Ist das schön, dass ihr wieder da seid.", sagte Sebastian, als Arwyn in der Ausfahrt zuhause geparkt hatte und drückte uns Unmengen an kleinen Küssen in Garreths und mein Gesicht.

Sebastians Gesicht strahlte, und er sah wirklich glücklich aus. Rhys, inzwischen in Damenkleidung gehüllt, die mir nicht gehörte, stand in der Haustür, und grinste uns entgegen. 

Als Sebastian mit uns fertig war, sprang Garreth freudig zum Haus und empfang Rhys mit einer ziemlich intensiven Umarmung und mehreren langen Küssen. 

Arwyn nahm sich direkt seinen Laptop und setzte sich auf den Schaukelstuhl im Wohnzimmer, als er anfing, sich wieder um die Herzogsdinge zu kümmern, während Garreth und ich erzählten, was so passiert ist. 

Am späten Nachmittag nahm Sebastian meine Hand und zog mich in den Garten. 

"Ominis hat mir geschrieben. Er sagt, dass er sich gern mit mir treffen würde. Ich weiß nur nicht, ob ich das machen soll. Ich wollte deine Meinung dazu wissen.", sagte er und legte einen Arm um meinen Rücken.

"Wie ist denn dein Gefühl?" "Ich weiß es nicht. Einerseits möchte ich diese ganze Sache aus der Welt schaffen aber andererseits habe ich immer noch so viel Wut in mir." "Wenn du es wirklich nicht weißt, würde ich vorschlagen, dass du es versuchst. Du kannst doch immer noch nachhause gehen, wenn du keine Lust mehr hast oder zu wütend wirst."

"Du musst mich aber bitte begleiten. Allein schaffe ich das nicht, Caelie." "Natürlich begleite ich dich. Das ist doch kein Problem." "Du bist die Beste. Ehrlich.", sagte Sebastian und nahm mich in eine feste Umarmung. 

"Dann würde ich ihm für morgen zusagen.", sagte Sebastian anschließend, und gab mir einen Kuss auf mein Haar. 

Anschließend entschied Sebastian mit Rhys und Garreth eine Runde Joggen zu gehen. Sie versuchten Arwyn zu überreden, ihn zu begleiten, und ich glaube sogar, dass seine aktuelle Stimmung einer der Gründe war, weshalb Sebastian das Jogging vorgeschlagen hatte, doch Arwyn lehnte vehement ab, und fuhr alle Drei auch ein wenig an, dass sie ihm einfach ein wenig Ruhe gönnen sollen, eh er sich in seinem Büro einschloss. 

Ich musste mich aufgrund meines Rippenbruchs noch schonen und blieb somit auf dem Sofa liegen, während die anderen Dreien aus der Tür gingen. 

Kurze Zeit danach kam Arwyn wieder aus seinem Büro und setzte sich mit seinem Laptop vor das Sofa. 

"Tut mir leid, aber ich brauch keine Mitleidsablenkung.", sagte er leise, "Ich brauch einfach nur Zeit um alles zu verarbeiten." "Bei mir musst du dich nicht entschuldigen." "Das stimmt, aber du bist die Einzige, mit der ich wirklich offen reden kann.", sagte er und ließ seinen Kopf nach hinten fallen, und an meine Oberschenkel lehnen, "Ich versteh ja, warum sie es machen, und andersrum würde ich auch versuchen die Person abzulenken, da ich es auch wirklich lieb finde, aber ich würd mich am Liebsten gerade einfach unter meine Glaskuppel legen und die ganze Nacht wachbleiben um die Sterne zu beobachten oder sowas."

"Dann mach das doch." "Vielleicht ist das wirklich das Sinnvollste. Dann komm, lass uns unseren Kram zusammenpacken.", sagte Arwyn und strahlte mich wieder an. "Ich kann nicht mitkommen, sorry. Morgen braucht Sebastian mich." "Oh." "Tut mir leid." "Das muss es nicht. Ich glaube, das ist wohl einer der wenigen Nachteile einer polyamoren Beziehung. Aber es muss dir wirklich nicht leidtun. Ich kann dich nicht immer für mich allein beanspruchen." "Du könntest Garreth fragen, ob er mitkommen will, falls du seine Gesellschaft auch erträgst." "Ist er ruhiger, wenn man zu Zweit mit ihm ist?" "Wenn er dir zu aufgedreht ist, kannst du ihm das sagen, dann versucht er auch seine Klappe zu halten."

"Ich weiß auch nicht, ob das richtig ist. Ich meine, machen wir uns nichts vor, es würde sicherlich zu Körperlichkeiten kommen und ich will das nicht. Nein, ich glaub, ich fahr erstmal allein, und dann kann ich ihn ja immer noch abholen lassen, wenn ich nachgedacht hab und mit ihm reden will" "Du bist nicht böse auf mich, oder?" "Quatsch.", sagte er und nahm meine Hand. Er sah mich an und lächelte ein wenig, "Ich weiß, dass ich dich schon am meisten beanspruche, obwohl wir die kürzeste Beziehung haben. Manchmal vergesse ich einfach, dass du nicht mir allein gehörst. Und außerdem hab ich dann mal Zeit, um diesen Abend lang auf Ritalin hochkonzentriert mein Cello zu spielen. Ich glaub, das nehme ich auf dem Rückweg mit hierher."

Fesselnde Sommersprossen (Sebastian Sallow x Garreth Weasley x MC -moderne Welt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt