Ich bin erstarrt. Mein verdammter Körper reagiert einfach nicht auf meine stummen Hilferufe, aus diesem Raum zu flüchten, mich zu verstecken und nie wieder raus zu kommen. Und trotzdem passiert lange Zeit einfach gar nichts. Dann hebt Loki seinen Kopf und sein Haar rutscht durch meine Finger. Ganz sachte hebt Loki seine Hand und greift nach meiner und ich spüre, wie Elektrizität zwischen uns in der Luft knistert. Mein Mund ist staubtrocken und ich schlucke leer, als Loki sich vor mir erhebt. Ich folge seinem Blick und muss meinen Kopf in den Nacken legen, um ihm weiterhin in die Augen sehen zu können.
Lokis Fingerspitzen gleiten über meine Fingerknöchel, ganz sanft, fast vorsichtig, als wäre ich aus Glas und würde jeden Moment zerbrechen. Eine unerbittliche Wärme steigt in meinem Bauch auf - so habe ich mich noch nie gefühlt.
"Noa." Loki Stimme ist klingt kehlig und irgendwie heiser; sie weckt mich aus meiner Starre. Viel zu grob für diesen Moment ziehe ich meine Hand aus seiner, lege sie in meine andere und presse mir beide an meinen Brustkorb, als ich hätte ich mich verbrannt.
Loki schluckt und ich sehe seinem Kehlkopf dabei zu, wie er auf- und wieder abhüpft. Ein Schauer durchfährt mich und ich flüchte - schon wieder - aus seinnem Blick in mein Zimmer.
Heilige Scheiße! Ungebremst lasse ich mich auf mein Bett fallen, schütze meine Arme auf meine Knie und vergrabe mein Gesicht in den Händen. Ich keuche, als wäre ich gerannt und mein Körper zittert, obwohl mir nicht kalt ist. Ganz und gar nicht kalt. Langsam lasse ich meine Hände sinken und fahre mit den Finger meine Fingerknöchel nach, wie er es gerade getan hat.
Was ist nur los mit mir? Warum bin ich so sprachlos neben ihm, obwohl ich ihm sonst immer Kontra gegeben habe? Obwohl ich mich immer gegen ihn gewehrt habe? Warum fällt es mir jetzt sogar schwer, einfach nur zu existieren, wenn Loki im Raum ist?
Und dann kommt die Erkenntnis wie ein Hammerschlag und ich wil am liebsten im Erdboden versinken. Ich habe mich in diesen arroganten, hinterlisten und sehr gemeinen Bastard verliebt. Ich! In ihn!
Ich schäme mich für mich selbst, als ich daran denke, was andere davon halten würden. Das ist doch einfach unfassbar! Zu meiner Verteigung muss ich aber zugeben, dass ich die erste Hälfte meines Lebens ein Kind war und die andere Hälfte in der Sklaverei lebte. Überlebte! Ich habe überhaupt keine Erfahrung in diesen Sachen und das ist es kaum verwunderlich, wenn dann da so ein gutaussender Mann in meiner Nähe ist, dass ich mich verlieben muss. Irgendwann passiert es ja jeden, oder? Oder??
Inzwischen bin ich aufgestanden und wandere in meinem Zimmer auf und ab, diskutiere mit mir selbst, wie schlimm das alles ist und das ich ja eigentlich nichts dafür kann. Es ist einfach ein Reifeprozess im Gehrin, der fast verkümmert war, weil ich jeden Tag aufs Neue ums Überleben kämpfen muss. Ich kann gar nichts dafür. Überhaupt nicht.
Noa, du musst was tun. Wirklich, so geht das nicht! Loki ist ein Prinz. Du bist ein Sklave. Das wird nicht funktionieren. Zudem er nun wirklich keinerlei Gefühle für dich hat. Er verachtet dich.
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Loki | Noa
Fanfiction"... Im ewig gleichen Takt meines Alltags hieve ich das Tablett gegen meine Hüfte, um die schwere Tür zu seinen Gemächern zu öffnen. Was mir anfangs noch schwer fiel, geht inzwischen von leichterer Hand und es macht mir Angst, dass ich mich fast all...