Es ist mitten in der Nacht, als Loki beschließt, dass ich nicht mehr schlafen darf.
"Noa." Ich stöhne müde, als ich seine Stimme höre und mein Gesicht in das Kissen vergrabe.
"Noa!" "Ja, doch, ich komme ja...", krächze ich leise, aber meine Augenlider wollen einfach nicht oben bleiben. Ich bin so gut wie aufgestanden, ich muss nur noch einmal durchatmen, also halte die Füße still, Oberprinz der schlaflosen Nächte!
"Noa!?" Lokis Stimme klingt so nah, dass ich keuchend meinen Kopf nach der Tür recke, die offen steht. Alles dreht sich und mein Körper schmerzt überall. Einfach überall.
"Ich komme ja.." flüstere ich. "Ich muss nur etwas trinken." Aber meine Bewegungen sind so unkontrolliert, dass ich den Becher umstoße und er auf dem Boden zerbricht.
"Noa?", Lokis Hand berührt meine Stirn und ich will in von mir wegdrücken, aber mein Körper gehorcht mir nicht richtig.
"Ich komme doch, meine Güte, du musst mir auch etwas Zeit geben, bevor du zwanzig mal 'Noa! Noa! Noa!' rufst.", äffe ich seine Stimme nach.
Aber Loki sagt nichts und verschwindet wieder in seinem Zimmer. Großartig, darf ich dann weiter schlafen, bitte? Eine unnatürliche Schwere heftet an mir und zieht mich zurück in den traumlosen Schlaf. Ich werde wach, als man mir wieder eine Hand auf die Stirn legt. Meine Augenlider sind so bleiernd, dass ich nicht einmal öffne, während ich versuche, die Hand von mir abzuschütteln. Jede Berühung tut weh, sogar die Matraze unter mir drück sich schmerzhaft gegen meine Haut.
"Lass das..." hauche ich tonlos.
"Es ist die Grippe.", sagt eine Männerstimme, die ich nicht kenne und ich versuche meinen Kopf in die Richtung zu drehen, kämpfe gegen den Kopfschmerz. Loki steht im Türrahmen und ein älterer Mann kniet neben mir und greift nach meiner Hand, fühlt meinen Puls. "Nichts Ernstes. Gebt ihr Ruhe und sie muss viel Wasser trinken. Nach ein paar Tagen ist wieder auf den Beinen."
Mit diesen Worten steht der Mann, sichtlich ein Arzt, wieder auf und verbeugt sich tief vor Loki, dessen Augen auf mich gerichtet sind. Er sieht... besorgt aus, als er nickt und dem Arzt Platz macht, damit dieser aus meinem Zimmer geht.
Bei der Erwähnung von Wasser merke ich, wie staubtrocken mein Kehle ist und ich versuche meine Lippen zu befeuchten. Loki kommt auf mich zu und schenkt mir ein. Wäre ich nicht so furchtbar müde, würde ich eine spitze Bemerkung dazu machen, dass der Prinz Asgards höchst persönlich mir Wasser einschenkt.
"Trink.", sagt er trocken und reicht mir den Becher. Aber bei dem Versuch, mich aufzurichten, geben meine Arme nach und ich falle kraftlos auf mein Kissen zurück.
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Loki | Noa
أدب الهواة"... Im ewig gleichen Takt meines Alltags hieve ich das Tablett gegen meine Hüfte, um die schwere Tür zu seinen Gemächern zu öffnen. Was mir anfangs noch schwer fiel, geht inzwischen von leichterer Hand und es macht mir Angst, dass ich mich fast all...