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Ich schleiche durch den Palast, nutze die Botengänge und halte mich im Schatten

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Ich schleiche durch den Palast, nutze die Botengänge und halte mich im Schatten. So gelange ich unentdeckt zu Lokis Gemächern. Als ich durch die Tür schlüpfe, erstarre ich vor dem großen Blutfleck - mein Blut-, der vor sich hin trocknet.

Loki ist nicht hier.

"Der Reinigungstrupp war wohl noch nicht da.", murmel ich in das sonst verlassene Zimmer. So was dämliches. Ich bin der Reinigungstrupp. Mit kleinen Trippelschritten unkreise ich die Larche und fasse mir unbewusst an den Bauch, bis ich in mein Zimmer gelange. Wahrlos greife ich in meine Kommode, hole Unterwäsche, irgendeine Hose und eine Tunika heraus und ziehe mir Schuhe an.

Ich bin gerade dabei, die letzten Knöpfe meiner Hose zuzuknöpfen, als ich die schwere Tür ins Schloß fallen höre. Sofort pumpt das Adrenalin durch meine Adern und ich halte den Atem an. Wie es scheint, ist das letzte, was in diesen Räumlichkeiten passiert ist, noch nicht ganz vergessen.

Schritte erklingen und ich schwöre auf alles, dass es sich genau so anhört, wie die Schritte des Dunkelelf-Soldaten, der Nuala, Alanya und mich so bereitwillig töten wollte.

Loki geht an meiner offenen Tür vorbei und mein Herz sackt mir in die Hose. Natürlich ist er es, es ist sein Zimmer.

Mit zitternden Fingern knöpfe ich meine Hose zu und gehe zur offenen Tür. Augenblicklich sieht er mich an.

"Loki." Meine Stimme zittert. Es grenzt für mich fast an ein Wunder, ihn lebend zu sehen. Geräuschvoll atmet er aus, bewegt sich aber nicht. Er wirkt so kühl. Irgendwie Distanziert.

"Als die Dunkelelfen kamen, dachte ich... Da dachte ich, dass du.." Meine Stimme bricht und ich schlucke den Kloß hinunter, der sich in meinem Hals gebildet hat. Tränen brennen hinter meinen Lidern, aber ich erlaube ihnen nicht, über meine Wangen zu rollen.

"Ich habe dir gesagt, dass du dich verstecken sollst. War es dir denn nicht einmal möglich, eine Anweisung zu folgen?"

Bittere Galle steigt bei seinem strafenden Tonfall auf. Was ist nur los mit ihm?

"Ich konnte nicht. Nuala und Alanya waren in Gefahr, ich musste..."

"Das reicht." Loki hebt seine Hand und ich verstumme. "Ich habe mit beiden gesprochen und sie berichteten mir. Alles."

Er atmet aus, als würde ihm schwer fallen, sich daran zu erinnern. Was auch immer sie ihm gesagt haben.

"Sie waren in Gefahr. Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich flüchte und sie zurück lasse. Sie sind meine Freunde." Warum dachte ich, dass das Wiedersehen... romantischer werden würde? "Und es geht mir gut."

Loki hebt seinen Arm, zeigt auf die Blutlarche. "Das sehe ich anders."

"Sieh her!" Ich gehe zwei Schritte auf ihn zu und hebe meine Tunika an. Eine helle Narbe ziert meinen Bauch uns passt so hervorragend zu all den anderen Narben auf meinem Körper. Ganz zu schweigen von den Unsichtbaren auf meiner Seele. "Es geht mir gut."

Loki | NoaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt