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Ich bin schon wach, bevor die Sonne aufgeht und schleiche in Lokis Zimmer

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Ich bin schon wach, bevor die Sonne aufgeht und schleiche in Lokis Zimmer. Er liegt auf dem Bauch, das Laken ist fest um ihn verknotet und das Handtuch... Das Handtuch liegt auf dem Boden. Mit einem leisen Fluch auf den Lippen verbiete ich meinem Herzen, und meinen Fingern, einen Blick auf seinen Hintern zu erhaschen und hebe das Handtuch auf, um es zusammen mit seinen anderem Sachen in die Wäscherei zu bringen. Alleine die Rüstung lasse ich zurück. Danach bringe ich das kalte Essen zurück in die Küche und bin eine der Ersten, die nach dem Frühstück fragt.

Es sind noch nicht so viele Bedienstete dort, also kann ich mit Keto sprechen, der einen großen Topf rührt.

"Sie sind zurück!", rufe ich und er strahlt mich an.

"Ich weiß! Es gibt kaum Opfer unter den Soldaten."

"Du hast Informationen? Her damit!"

"Der Kampf war lang und schwer, aber die Dunkelelfen konnten besiegt werden. Aber wir haben, im Vergleich zu ihnen kaum Tote auf unserer Liste. Es gibt ein paar Verletzte. Und jetzt," er rührt in dem Topf, "bereiten wir alles für die große Feier vor!"

"Eine Feier?", frage ich und ziehe die Augebrauen hoch.

"Ja, es gibt immer eine Feier nach einem großen Kampf. Damit die Toten geehrt werden." Keto schaut auf mein Tablett. "Willst du Eier? Ich kann Rührei machen."

"Das wäre großartig."

Ich renne fast durch den Palast, um zu Lokis Zimmer zu kommen. Er liegt noch genau so da, wie ich ihn verlassen habe, als ich das Zimmer betrete und die Sonne gerade aufgeht. Leise gehe ich zu seinem Schreibtisch und stelle das Tablett ab, als Loki sich aufrichtet.

"Du bist unsagbar laut, weißt du das?", fragt er mich mürrisch und trübt damit meine Stimmung. "Du bist viel lauter als die Soldaten auf dem Schlachtfeld."

Hmm, ja, es ist wunderbar, dass er wieder hier ist.

"Was ist das?", fragt er und deutet mit dem Kopf zu seinem Schreibtisch.

"Frühstück. Wie immer."

"Und warum steht es dort, wo ich doch hier bin?"

Ich schnaube, greife nach dem Tablett und stelle auf den kleinen Tisch am Bett. Er beäugt die vielen Teller mit der großen Auswahl und schaut dann mich.

"Geh. Ich brauche dich hier nicht."

Super, Loki ist genau so herzlich, wie vor seiner Abreise. Also verschwinde ich in mein Zimmer und warte darauf, dass er mich zu sich ruft. Der Vormittag zieht sich und ich sitze wie auf heißen Kohlen, weil ich endlich was zu tun haben möchte.

"Noa!" Endlich.

Loki steht in senem Zimmer, was einem Chaos gleich. Die Laken sich verdreht, er hat im Bett gegessen, überall sind Krümel und Flecke. Sein Wandschrank steht offen und er hat wahrlos Kleidung herausgezogen, bevor er sich angezogen hat.

"Ich bin heute im Rat.", sagt er wie beiläufig, als er durch das Zimmer geht. "Du hast sicher schon gehört, dass es heute Abend eine Feierlichkeit gibt. Mein Vater will, dass alle teilnehmen können. Ich muss hingehen, also musst du auch." Mit diesen Worten verlässt er das Zimmer.

Und wir gehen zur Feier. Gemeinsam. Ich sehe den riesigen Festsaal zum ersten Mal. Die Decken sind meterhoch, alles ist golden und glänzt. Zahlreiche lange Tische stehen nebeneinander auf denen das Geschirr steht und nur darauf wartet, benutzt zu werden. Wie ein kleines Kind strahle ich und freue mich. Ich habe noch nie wirklich gefeiert, denn es gab auch nie wirklich eine Gelegenheit dazu.

Allerdings gehen Lokis und meine Definition von einer Feier weit auseinandern. Wärend Odin zusammen mit Frigga auf einer Art Podest sitzt, haben es sich alle anderen Asen an den Tischen gemütlich gemacht. Es ist auch das erste Mal, dass ich Thor von Nahen sehen kann. Er sitzt an einem der vielen langen Tische, trinkt und spaßt mit Soldaten, Frauen und allen anderen. Loki aber sitzt auch auf dem Podest, zusammen mit Odin und Frigga. Hier gibt es auch einen Platz für Thor, der aber die Gesellschaft der anderen bevorzugt.

Und ich? Ich stehe an der Wand hinter Loki, zusammen mit anderen Bediensteten, um Loki Wein nachzuschenken oder ihm Essen zu bringen. Tolle Party. Entsprechend ist meine Stimmung mies. Nuala sitzt zusammen mit Alanya an einem der langen Tische zusammen mit Jete und anderen Soldaten und in regelmäßigen Abständen werfen sie mit einen mitleidenen Blick zu, den ich ihnen nur gerne erwidere. Lokis Stimmung ist ebenso miserabel. Er sitzt gelangweilt da und hat schon mehrmals abgelehnt, sich zu Thor und seinen Freunden zu setzen.

Thor kommt abermals auf Loki zu, als ich gerade seinen Weinbecher nachschenke. "Du musst Noa sein!", sagt er und strahlt dabei von einem Ohr zum anderen. Ich aber nicke nur kurz. "Komm, setzt dich zu uns und trink etwas mit uns!"

"Nein.", sagt Loki ausdruckslos.

"Loki." Thor stubst ihn an der Schulter an. "Lass sie doch entscheiden." Dann sieht er mich wieder an. "Willst du dich zu uns setzen?"

Noch bevor ich antworten kann, steht Loki auf und sieht Thor finster an. "Ich habe 'nein' gesagt. Ich gehe jetzt und Noa muss mich begleiten." Dann schaut er mich scharf an. "Komm."

Ich stelle den Krug einfach auf dem Tisch ab und eile mit ihm aus dem Saal.

"Warum darf ich nicht mit ihnen feiern?", frage ich ganz atemlos, weil Lokis Schritte größer sind und ich mich beeilen muss, um mit ihm Schritt zu halten. "Warum bist du so mies drauf?"

Loki sieht mich nicht einmal an. "Weil du mein Diener bist und wenn ich das Fest verlasse, tust du es auch. Ende der Diskussion."

"Es wirklich schön, dass du wieder da bist.", murmel ich, als wir das Zimmer betreten.

"Wie war das?"

"Ich sagte, ich habe diese freundlichen Gespräche, die wir immer miteinander führen, wirklich vermisst."

Sein Kiefer arbeitet und spannt sich an.

"Geh in dein Zimmer, ich brauche dich nicht mehr."

"Nichts lieber als das!", zische ich und knalle die Tür hinter mir zu.

Loki ist einfach unausstehlich. Noch unausstehlicher als sonst schon! In meinem Kopf summt und brummt es und es bildet sich der zarte Ansatz für einen Plan. Ein Plan, der meine dämliche Verliebtheit ein für alle Mal enden lässt.

Ein Plan, der noch reifen muss. Ein Plan, der alles verändern wird!

Loki | NoaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt