Es ist seltsam, wieder in meinem Zimmer zu sein und in meinem Bett zu liegen. Nachdem Loki gestern im Bad war, bin ich eingeschlafen habe bis zum heutigen Morgen durchgepennt. Keine Albträume, kein übermäßiges Schwitzen. Das Fieber war gänzlich verschwunden, sodass ich mich aus seinem Bett geschlichen habe, mich wusch und dann an meine Arbeit ging. Immer wieder war ich kurz außer Atem, aber die Arbeit hilft. Sie hilft, mich von Loki abzulenken, hilft, nicht daran zu denken, dass ich die letzten Tage nur bei ihm war, dass er mich an sich gedrückt hat. Und sie hilft, dass ich nicht daran denke, wie sich sein Arm über meine Mitte anfühlt, während er mich genüsslich an sich drückt. Seine Haut unter meinen Fingerspitzen, die Eiskristalle, der feine Schnee, den er herzaubern kann.
Meine Gedanken schweifen an, zurück zu dem Abend, als er mich küsste und ich muss ein Hüsteln unterdrücken, während mit die Hitze in die Wangen steigt.
Den Tag über war Loki nicht in seinem Zimmer gewesen und selbst heute Abend war er recht neutral zu mir, als hätten die letzten Tage keine Bedeutung. Kein 'Wie geht es dir?' kein 'Ruh dich aus.' Mir bedeuten die letzten Tage etwas und ich mag es kaum zugeben, aber es tut weh, dass wir zurück in unserem Alltag angekommen sind. Es ist, als leben wir in einer Blase, jeder für sich und nur nebeneinander her.
Und dennoch hat es was mit mir gemacht, diese kurze Zeit - und das gefällt mir absolut nicht. Es ist, als hätte ich etwas gesehen, gesehen in ihm, etwas, das er immerzu zu verstecken weiß.
Jetzt liege ich hier, in meinem Bett, viel zu klein und viel zu kalt. Er fehlt mir, wenn auch nur körperlich (rede ich mir ein) und ich kann nur erahnen, dass er auch in seinem Bett liegt zu dieser späten Stunde. Vermutlich ist er froh, dass er sein Bett wieder für sich hat, denn sonst hätte er mich nicht gehen lassen. Ich darf nicht zu viel hinein interpretieren, es reicht schon, dass ich ihm hinterher trauere, Dinge darin lese, die gar nicht existieren. Wir sollten, nein, wir MÜSSEN zur Normalität zurückkehren!
Und dennoch wälze ich mich hin- und her und suche den friedlichen Schlafen, den ich hier nicht finden werde.
Nach einem weiteren Tag voll eintöniger Arbeit stehe ich unten in der Küche und Keto nimmt mir das leere Tablet ab. Loki aß schweigend, während ich nur darauf wartete, dass er endlich fertig ist.
"Wir wollen heute in die Schänke gehen.", holt Keto mich aus meiner Lethargie heraus. "Nuala und Alanya kommen auch. Dazu ein paar Wachen und noch jemand aus der Küche." Ich lächel ihn an. "Und heute gibt es wieder einen Krug Honigwein pro Tisch aufs Haus."
Es ist mir unangenehm, dass ich selbst kein Geld habe. Ich mag nicht immer von allem anderen eingeladen werden, weshalb ich nur mitgehen würde, wenn es Honigwein pro Tisch gibt. Keto scheint zu dies zu ahnen, weshalb er mich genau heute fragt. Es war noch nie ein Thema, aber ich schätze irgendwann komme ich nicht mehr drum herum und muss mich ihnen offenbaren.
"Ich werde fragen." Also Loki fragen, ob ich gehen darf. Als wäre ich ein Kind, dass nicht weiß, ob es Zeit zum Spielen hat.
"Okay. Dann sehen wir uns eventuell später." Keto legt mir seine Hand auf die Schulter, bevor er sich seinen Aufgaben widmet. Die Küche ist größtenteils aufgeräumt, die letzten Teller werden gespült und alles wird für die Nacht vorbereitet.
DU LIEST GERADE
Loki | Noa
Fanfiction"... Im ewig gleichen Takt meines Alltags hieve ich das Tablett gegen meine Hüfte, um die schwere Tür zu seinen Gemächern zu öffnen. Was mir anfangs noch schwer fiel, geht inzwischen von leichterer Hand und es macht mir Angst, dass ich mich fast all...