-8-

433 27 4
                                    

Den gesamten Tag warte ich darauf, dass ich endlich das Abendessen holen kann

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Den gesamten Tag warte ich darauf, dass ich endlich das Abendessen holen kann. Der Schlafenzug steckt mir in den Knochen und ich sehne mich nach einem erholsamen Schlaf, mehrere Stunden am Stück. Ohne Gekeuche und Gestöhne. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich das stört. 'Oh, Loki, ja, weiter!', hallt es in meinen Ohren nach und ich verdrehe die Augen. Das kann ich mir keine weitere Nacht antun.

Mit dem Tablett des dampfenden Essens auf meine Hüfte gestemmt, bleibe ich vor Lokis Tür stehen. Mit einer Hand taste ich nach dem Fläschchen, entkorke ihn und muss zugeben, etwas besorgt zu sein. Was, wenn es wirklich Gift ist? Keto wollte keine Gegenleistung. Aber warum sollte man in der Palastküche Gift aufbewahren. Die Gefahr, dass es versehentlich ins Essen gelangt, wäre zu groß.

Mit einem Schulterzucken gieße ich es komplett den Becher und schaue, ob sie die Farbe des Weines verändert - aber mir fällt nichts auf.

Ich drücke die Tür auf und versuche, so normal wie möglich zu sein, als ich das Tablett auf dem Schreibtisch abstelle und mich aufmache, das Bett aufzuschütteln. Es muss heute besonders gemütlich sein, denke ich, während ich immer wieder zu Loki herüber spähe, der sich noch immer nicht an das Essen - den Wein! - gemacht hat.

Meine Bewegungen halten inne, als ich seine Hand sehe, die den Becher nimmt und an seine Lippen hält. Mein Herz pocht mir bis zum Hals; es ist eine Mischung aus Angst und Vorfreude.

Loki setzt an - und erstarrt. Sein Blick wandert in den Becher und seine Augenbrauen ziehen sich zusammen. Dann sieht er mich an und ich fühle mich ertappt! Während er mich stumm mustert, pustet er in den Becher - und eine blaue Rauchwolke schwebt darüber hinweg.

"Schlafmittel, ja?", sagt er, als wisse er genau, welches Spiel ich mit ihm spielen wollte. Und ich spüre, wie die Farbe aus mein Gesicht entweicht und das Kissen aus meinen Händen rutscht.

Loki steht auf und geht um den Schreibtisch herum, auf den er den Becher abgestellt hat.

"Ich hätte dich nun wirklich nicht für eine Zauberin gehalten. Magie steht dir nicht, weißt du."

Er kommt langsam auf mich zu, aber ich bewege ich nicht vom Fleck und meine Lippen bleiben stumm. Was soll ich auch sagen, ich wurde auf frischer Tat ertappt.

"So," schnurrt Loki gefährlich, "du willst also mit Magie spielen? Dann gebe ich dir eine Kostprobe davon."

Noch bevor ich mich rühren kann, greift er mit seiner Handfläche nach meiner Stirn. Und beim nächsten Wimpernschlag bin ich zu Hause.

Mein Gehirn kommt nicht damit zurecht, was es jetzt verarbeiten muss. Meine Augen und Ohren auch nicht. Ich stehe vor meiner Schule und die Schüler strömen an mir vorbei. Der Himmel ist von dicken Rauchschwaden durchzogen, irgendwie dröhnt es mächtig. Sogar der Boden erzittert. Entfernte Schreie werden von Sirenen durchbrochen. Es ist also wahr, ich bin in New York.

Loki | NoaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt