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Im ewig gleichen Takt meines Alltags hieve ich das Tablett gegen meine Hüfte, um die schwere Tür zu seinen Gemächern zu öffnen. Was mir anfangs noch schwer fiel, geht inzwischen von leichterer Hand und es macht mir Angst, dass ich mich fast all...
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Es ist später Nachmittag, als Loki zurück in sein Zimmer kommt. Ich habe den Tag dafür genutzt, um ausgiebig zu baden und jeden Körperteil mit duftender Seife zu säubern. Ich mag es kaum zugeben, aber mein Körper scheint endgültig erwacht zu sein. Die letzten Jahre in Gefangenschaft haben mich klein, aber bissig werden lassen. Ich hatte kaum ein Ventil für all den Schrecken, den ich erlebt habe. Aber jetzt... Jetzt gibt es dieses Ventil und mein Körper zieht und windet sich und scheint nach mehr und mehr zu verlangen. Gute Güte, ist es immer so? Bei jedem?
Woher diese Leidenschaft jetzt kommt kann ich nicht sagen. Ist es Ausnutzen? Nutze ich Loki aus, um mich selbst besser zu fühlen?
Sein Körper bewegt sich mit purer Eleganz durch den Raum, als er erst den Ledermantel auf dem Sofa ablegt und dann die schweren Stiefel abstreift.
"Was ist mit dem Krieg?", platzt es förmlich aus mir heraus. Ich konnte, neben meinem unbekannten Verlangen, den ganzen Tag an nichts anderes denken. Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen, wenn ich daran denke, dass Loki wieder fortgehen muss; sein Leben aufs Spiel setzen muss für einen feigen Angriff.
Müde wischt er sich mit der Hand über das Gesicht. "Odin wird heute eine Ankündigung machen." Er lacht gespielt auf. Dann stirbt das künstliche Lachen, welches seine Augen nicht erreicht hat. "Und morgen reisen wird ab."
Wir. Morgen reisen wir ab.
"Wir?"
"Die Soldaten. Odin und Thor." Er macht eine kurze Pause und mein Herz setzt mehrere Schläge aus. "Und ich."
Nein! Nein, nein, nein, nein, NEIN! Ich habe ihn gerade erst für mich und jetzt muss er gehen? Schon wieder?
Lokis Kiefermuskeln zucken, als er mich sieht. Ich weiß nicht wieso, aber mein Gesichtsausdruck scheint ein offenes Buch zu sein, welches er sehr gut lesen kann.
"Natürlich muss ich gehen. Ich bin Odins Sohn, Prinz von Asgard." Loki streckt seine Schultern und wirkt plötzlich größer. "Wer, wenn nicht ich? Warum sollten wir unsere Soldaten schicken und selber hier in Sicherheit bleiben?"
"Also morgen." Meine Stimme klingt heiser, als hätte ich stundenlang geschrien. Er macht ein paar Schritte auf mich zu und als er vor mir steht, wirkt er nicht mehr so groß, wie noch vor Sekunden. Trotzdem muss ich meinen Kopf in die Nacken legen, um ihn anzusehen. Und er ist sehr ansehnlich! Dass ich ihn anfangs hasste, mich gegen ihn gesträubt habe, wundert mich. Nein, es wundert mich eher, dass meine Gefühle sich derart gedreht haben, dass mir davon eigentlich schwindelig werden sollte. In gewisser Weise wird mir auch schwindelig - aber angenehm. Es wäre aber noch angenehmer, wenn Loki nicht schon wieder in diesen verdammten Krieg ziehen müsste!
"Noa." Loki hebt seine Hand und streicht mir eine Strähne hinter das Ohr, die aus meinem Zopf gerutscht sein muss. Dann wandert sein Blick zu meinen Lippen, über das Kinn und bis an meinen Hals. Großer Gott, ich stehe erneut in Flammen! Das ist doch nicht normal, oder?