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Ich stehe noch immer mit dem Rücken zur Wand und keuche

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Ich stehe noch immer mit dem Rücken zur Wand und keuche. Wenn ich gewusst hätte, dass dieser Abend so endet, wäre ich niemals mitgegangen. Ich will Keto nicht verlieren, seine Freundschaft bedeutet mir etwas - jedenfalls hat sie mir etwas bedeutet. Es ist alles ein riesiges Missverständnis und ich will es unbedingt aufklären, bevor alles in die Brüche geht. Ich hatte so lange keine Freunde mehr und die Angst steigt in mir hoch, dass Alanya die Situation falsch verstehen könnte und damit auch unsere Freundschaft gefährdet ist.

Loki sieht Keto nach, bis dieser in den Schatten verschwunden ist. Was will er hier? Warum ist er in die Stadt gekommen. Oh mein Gott, wollte er vielleicht in die Schänke kommen?

"Geht es dir gut? Hat er dir wehgetan?" Loki kommt näher heran, bleibt dennoch auf Abstand.

"Ja," keuche ich, "alles gut." Das ist gelogen, nichts ist gut. Habe ich Keto falsche Signale gesendet? Ist es womöglich meine Schuld, dass es passiert ist? Oh Gott, was wäre passiert, wenn Loki nicht gekommen wäre?

Meine Knie zittern und ich drücke meinen Handrücken an meine Lippen, hauptsächlich um ein Schluchzen zu unterdrücken. Das Adrenalin entweicht aus meinen Körper und dich muss meine Augen zusammenkneifen, um die Tränen zurück zu halten, die sich ihren Weg über meine Wangen bahnen wollen.

"Noa." Loki flüstert fast und als ich meine Augen öffne, steht er dichter vor mir, vermeidet aber noch immer Körperkontakt. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn er mich jetzt in den Arm nehmen würde. Würde ich es zulassen? Würde ich ihn wegstoßen? Nach ein paar tiefen Atmenzügen habe ich mich gesammelt und straffe meine Schultern.

"Es geht mir gut.", sage ich fester und fast glaube ich es sogar. "Danke."

"Komm.", er hält mir seinen Arm hin und ich bin kurz verwirrt, hake mich dann aber doch bei ihm ein. Es ist ungewohnt, mit ihm so durch die Straßen zu laufen und ich schätze, es ist mehr eine Geste der Höflichkeit.

"Wer war er?" Lokis Stimme ist schneidend, als wir durch die Straßen laufen. Er geht nicht direkt zum Palast zurück, scheint mehr durch die halbdunklen Straßen zu schlendern.

"Keto, ein Freund. Er arbeitet in der Küche."

Loki lacht schauffend auf. "Er ist wohl kaum ein Freund, wenn er dir derart Gewalt antun will."

"Naja, ich würde es nicht als Gewalt bezeichnen."

"Als was denn sonst? Er hat dich gegen deinen Willen in eine dunkle Ecke gedrängt, ist dir körperlich zu nahe gekommen und hat auch nicht von dir abgelassen, obwohl du es ihm klar und deutlich gesagt hast." Wie viel hatte Loki mitbekommen? "Ich bezeichne das als Gewalt. Er ist dir körperlich überlegen und wusste dies auch einzusetzen."

Ich bleibe stehen und löse meinen Arm von ihm. "Er hat zu viel getrunken und die Sitaution falsch eingeschätzt."

"Warum beschützt du ihn? Wenn ich nicht gekommen wäre, hätte er dir Schlimmes angetan."

Loki | NoaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt