Der Morgen danach...

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Der Morgen brach an, und ich öffnete langsam die Augen.
Mein Kopf pochte leicht, und ich spürte die Auswirkungen der gestrigen Trinkerei.

Scheiß Alkohol.

Ich blinzelte gegen das helle Tageslicht an und versuchte, mich zu orientieren.

Dann dämmerte es mir – ich bin bei Vito.

In seiner Wohnung.

Fuck.

Ich richtete mich langsam auf und rieb mir müde die Augen. Mein Schädel war kurz vorm Explodieren.

Mein Blick fiel auf das leere Glas auf dem Nachttisch, das wohl gestern Abend noch gefüllt gewesen war. Ein leichter Schauer lief mir über den Rücken, als ich mich an die Geschehnisse der vergangenen Nacht erinnerte – der Kuss, Elio, alles.

Ich war mir nicht sicher, wie viel Zeit vergangen war, seit ich eingeschlafen war, aber ich spürte, dass ich zumindest etwas ausgenüchtert war.

Langsam schwang ich meine Beine über die Bettkante und stand auf.
Ein kurzer Blick in den Spiegel bestätigte, dass ich genauso aussah wie ich mich fühlte.

Verdammt miserabel.

Ich verließ das Schlafzimmer und begab mich in die Wohnung, auf der Suche nach Vito.

Ich fand ihn schließlich in der Küche, wo er gerade damit beschäftigt war, Kaffee zuzubereiten. Sein Blick hob sich, als er mich bemerkte, und er lächelte leicht.

"Guten Morgen", begrüßte er mich sanft. "Hast du gut geschlafen?"

Ich räusperte mich leicht und nickte. "Ja, danke. Und du?"

Vito zuckte mit den Schultern. "Wie immer. Aber ich bin froh, dass du dich ausgeschlafen hast."

Wir tauschten einen kurzen Blick aus, und ich konnte die aufgeladene Atmosphäre zwischen uns spüren. Die Erinnerungen an die vergangene Nacht drängten sich in meinen Gedanken vor, und ich fühlte mich plötzlich unsicher, wie ich mich in Vitos Gegenwart verhalten sollte.

"Kann ich dir vielleicht etwas zu essen machen?" fragte er höflich, und ich stimmte zu, um die Stille zu durchbrechen. Während er sich um das Frühstück kümmerte, ließ ich meinen Blick durch die Wohnung schweifen.

Es war seltsam, hier zu sein, nach allem, was passiert war.

Als wir schließlich am Esstisch saßen und das Essen genossen, versuchten wir, ein normales Gespräch zu führen.

Doch die Spannung zwischen uns war spürbar, und ich konnte nicht ignorieren, dass ich mich immer noch von den Ereignissen der vergangenen Nacht überfordert fühlte.

Ich konnte nicht einfach weitermachen, als wäre nichts passiert. Ich musste die Dinge klären und mich meinen eigenen Emotionen stellen, bevor sie mich weiterhin in Verwirrung stürzten.

Eine Sache muss ich aber sagen.

Vito ist ein sehr zuvorkommender Mann. Wenn ich nur wüsste, ob die Sachen, die er sagt und die Dinge, die er tut auch so gemeint sind...

Er hat sogar ein Frühstück vorbereitet.

Doch tief im Inneren wünschte ich mir, dass diese Worte und Taten von Elio kämen.

Die Stimmung zwischen Vito und mir blieb unbehaglich, während wir unser Frühstück beendeten.

Jedes Wort schien schwer und irgendwie fehl am Platz. Es war, als ob die Unsicherheit und Verwirrung, die ich empfand, sich zwischen uns breitmachte und uns voneinander entfernte.

Loved Back To LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt