Letzter Brief

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Am nächsten Morgen durchdrang das fahle Licht der Morgendämmerung das Fenster des Gästezimmers, in dem ich gefangen gehalten wurde. Ein seltsames Gefühl der Unwirklichkeit überkam mich, als ich die Augen öffnete und meine Umgebung erkannte. Doch der Alptraum, in dem ich gefangen war, ließ mich schnell in die grausame Realität zurückkehren.

Der Klang von leisen Schritten näherte sich dem Zimmer, und ich spürte eine unangenehme Anspannung in der Luft. Der Türrahmen wurde von Vitos dunkler Silhouette eingerahmt, und sein Blick war wie Eis. "Steh auf, Bellina", befahl er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.

Ich setzte mich auf und fühlte mich gleichzeitig hilflos und wütend. Mein Körper war in einem fremden Ort gefangen, und jede Bewegung, jeder Atemzug, fühlte sich an wie eine erzwungene Handlung.

Vito trat näher, und ich konnte die Intensität seines Blickes spüren. "Heute kommt eine Designerin, um dir Maße für dein Hochzeitskleid zu nehmen", verkündete er mit einem kühlen Lächeln.

Ich erstarrte, der Gedanke an ein Hochzeitskleid in dieser schrecklichen Situation fühlte sich wie Hohn an. "Nein", flüsterte ich, meinen Stolz aufbietend, um meine Stimme nicht brechen zu lassen. "Ich werde das nicht tun."

Vitos Lächeln verschwand, und sein Gesicht wurde zu einer Maske aus Entschlossenheit. Er kam auf mich zu und griff grob nach meinem Handgelenk, seine Finger drückten schmerzhaft in meine Haut. "Du wirst das tun, was ich dir sage, Liya. Du wirst deinen Platz als meine zukünftige Frau akzeptieren."

Ich spürte den Schmerz und die Wut aufsteigen, als er mich in Richtung der Tür zog. Aber ich war nicht bereit, mich ohne Kampf zu ergeben. Ich riss mich von seinem Griff los und trat einen Schritt zurück. "Du wirst mich niemals brechen, Vito. Niemals werde ich das tun, was du von mir verlangst."

Sein Blick wurde finster, und seine Lippen verzogen sich zu einem gefährlichen Lächeln. "Du spielst ein gefährliches Spiel, Bella."

Ich war gefangen, körperlich und emotional, in dieser albtraumhaften Realität. Und während Vito mich mit seinen eiskalten Augen fixierte, spürte ich die stumme Herausforderung, die er mir entgegenschleuderte.

Der Kampf um meine Würde und Freiheit hatte gerade erst begonnen, und ich war entschlossen, standhaft zu bleiben, egal wie schwer es auch sein mochte.

Ich betrat das Wohnzimmer, in dem eine unbehagliche Stille herrschte, die nur von dem leisen Klappern von Stift und Papier unterbrochen wurde. Die Designerin stand dort, ein freundliches Lächeln auf den Lippen, während sie ihr Notizbuch vor sich ausbreitete. Ich konnte spüren, wie meine Wangen vor Verlegenheit erröteten, als ich mich bewusst wurde, dass ich mich bis auf die Unterwäsche ausziehen musste.

"Hallo", begrüßte ich sie leise und zwang mich zu einem höflichen Lächeln.

"Hallo, Liebes", erwiderte sie mit einem warmen Lächeln. "Ich bin Lydia, und ich werde dein Hochzeitskleid entwerfen."

Während wir uns unterhielten und die Einzelheiten des Kleides besprachen, konnte ich kaum glauben, wie surreal die Situation war. Die Vorstellung, in diesem Haus gefangen zu sein und gleichzeitig über meine Hochzeit zu sprechen, war einfach surreal.

"Kannst du bitte auf das Podest treten?", bat Lydia schließlich höflich und wies auf das kleine erhöhte Podest in der Ecke des Raumes.

Ich schluckte schwer und nickte, trat zögerlich auf das Podest und stand dort, in Unterwäsche, fühlend wie auf dem Präsentierteller. Meine Unsicherheit verstärkte sich, als ich bemerkte, dass Vito den Raum betreten hatte und mich mit seinen dunklen Augen fixierte.

"Was machst du hier?", zischte ich leise, als sich unsere Blicke trafen.

Seine Lippen verzogen sich zu einem arrogantem Lächeln. "Ich will sicherstellen, dass alles nach Plan verläuft, Belleza."

Loved Back To LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt